Rose Lagercrantz / Karen Kings: Wozu hat man eine beste Freundin?
Cäcilia geht in die zweite Klasse. Weil ihre beiden Beine nicht gleich lang sind, kann sie beim Turnen nicht mitmachen und wurde deswegen schon mehrmals an der Hüfte operiert. Einmal gab es bei einer Operation einen Zwischenfall und Cäcilie hat damals den Eingriff fast nicht überlebt. Aber sonst ist alles in Ordnung mit ihr, vor allem seit sie in Melody eine neue beste Freundin gefunden hat. Blöd ist nur, dass Melody so gerne Fussball spielt und Cäcilia nicht mitspielen kann. Als Cäcilia eines Abends heimkommt, hält Mama einen Brief in Händen und macht ein sehr ernstes Gesicht. Cäcilia soll noch einmal operiert werden, diesmal mit grosser Hoffnung auf Erfolg. Aber Cäcilia hat doch so grosse Angst! Sie könnte diesmal ja wirklich sterben. So schreibt sie am Abend vor der Operation Abschiedsbriefe: Einen für Melody und einen für Papa, der nicht mehr bei ihnen wohnt. Aber die Operation verläuft gut und was das allerschönste ist, Cäcilias Beine sind nun gleich lang und sie kann schon bald, auch wenn Mama das strikt verbietet, mit dem Fussballtraining beginnen.
Rose Lagercrantz greift in ihren Büchern auch immer wieder sehr ernsthafte Themen auf. Sie macht dies aber auf eine so leichte, glaubhafte Art und Weise, dass Kinder sich bestens mit Cäcilia und ihrer grossen Angst identifizieren können. Denn solche Ängste, die kennen alle Kinder, auch wenn keine grosse Operation ansteht. Es ist nicht so, dass Kinder nur lustige Geschichten mögen, wenn man ehrlich und in einer so einfachen und behutsam gestalteten Sprache über ein Thema schreibt, wird dies die meisten Kinder faszinieren. Für Kinder ab etwa 8 Jahren, zum Vorlesen schon für jüngere Kinder.
Rose Lagercrantz / Karen Kings: Wozu hat man eine beste Freundin? Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Moritz 2018. ISBN: 978 3 89565 359 9
Rezension: Maria Riss