Lese-, Schreib- und Medienkompetenz sind eng miteinander verbunden; sie sollen deshalb auch in didaktischer Hinsicht zueinander gebracht werden.

von Thomas Sommer

Ohne Zweifel eröffnen sich mit dem vielfältigen Medienangebot und der oft schon weit entwickelten Medienkompetenz der Kinder ganz neue Chancen für den Lese- und Schreibunterricht: Filme, Bücher, Hörbücher, Internetseiten und CD-ROMs können den manchmal steinigen Weg zum Schreiben und Lesen ebnen und begleiten. In der Medienlandschaft des Zentrums Lesen stehen entsprechende Aufgaben mit allen notwendigen Materialien zur Verfügung.

Der Computer hat gerade für die Lese- und Schreibförderung mehrere Vorteile: Viele Jugendliche finden das Medium an sich schon attraktiv; dies allein wäre zwar noch kein hinreichender Grund für seine Verwendung. Immerhin motiviert der Computer zur Textarbeit und er unterstützt sie mehrfach:

• Im Internet sind Texte schnell verfügbar und man kann wiederholt an ihnen arbeiten.
• Verschiedene Phasen der Überarbeitung können sich folgen, ohne dass der Aufwand ins Uferlose steigt. Die Textverarbeitungsprogramme erlauben sichtbare Korrekturen, die Schülerinnen und Schüler können dies direkt im Text nachverfolgen und überprüfen. Die Änderungsvorschläge können dabei angenommen oder verworfen werden.
• Texte können schnell in verschiedenen Varianten dargestellt werden. Textgestaltung und Textinhalte lassen sich ohne grossen Aufwand ändern und die gewonnene Zeit kann für inhaltliche oder stilistische Verbesserungen genutzt werden.

Medien sollen möglichst individuell eingesetzt werden. Dann brauchen auch nicht ganze Klassensätze von Computern und CD-ROMs zur Verfügung zu stehen. Selbst eine TV-Video-Station muss nicht immer nur vor der ganzen Klasse aufgefahren werden. Der Unterricht ist lebendiger, wenn die Schülerinnen und Schüler das Thema von verschiedenen Seiten und mit Hilfe mehrere Quellen angehen und die Ergebnisse dann im Klassen- oder Gruppengespräch oder mit eigenen Texten zusammenführen.

Verschiedene Medien ermöglichen je andere Zugänge. Ein Wechsel vom Lehrbuch ins Internet, dort vielleicht in die Onlineausgabe einer Zeitung und schliesslich wieder zum Printprodukt Lexikon ist nicht bloss Spielerei, sondern bringt eine Erweiterung von Wahrnehmung und Information. Dreierlei Texte reichern das an und ermöglichen ganz verschieden Leseerfahrungen.

Im Zentrum Lesen haben wir eine «Medienlandschaft» mit diversen Posten erarbeitet. Ein Beispiel ist im Folgenden kurz dargestellt, zwei weitere können von unserer Website heruntergeladen werden: www.zentrumlesen.ch/medienlandschaft
Dabei geht es immer ums sprachliche Arbeiten in verschiedenen Fächern und mit verschiedenen Medien.

Einzelne Aufgaben sind detailliert ausgearbeitet und direkt verwendbar, andere sind bloss als Ideen angedeutet. Vollständig ausgebreitet wird die Medienlandschaft jeweils an den Weiterbildungsveranstaltungen im Zentrum Lesen.