Sabine Lemire / Rasmus Bregnhøi: Mira #freunde #papa #wasfuereinsommer
In Miras Leben verändert sich momentan ziemlich viel. Es ist nicht nur dieser Umzug auf das Hausboot von Joachim, Mamas Freund. Es sind auch ihre ständig wechselnden Gefühle: Mal will sie, so wie früher, einfach nur spielen, dann wieder sehnt sie sich nach einem ersten richtigen Freund. Mal will sie mit Mama kuscheln, dann wieder am liebsten ausziehen von daheim. Schon im ersten Band, der von Mira erzählt, erfährt man, dass Mira unbedingt endlich ihren richtigen Vater kennenlernen will. Jetzt ist es an der Zeit und Mira redet so lange auf Mama ein, beharrt auf ihre Rechte, bis Mama schliesslich einwilligt. So nervös wie vor der Haustür ihres Vaters, den sie noch nie gesehen hat, war Mira im Leben noch nie. Aber Papa ist nett und seine Frau auch und was Mira besonders gefällt: Sie hat plötzlich einen kleinen Halbbruder.
Dies alles wird in einem Comicroman erzählt, der sich durch die tollen Bilder und den so alltagsnahen Text wohltuend abhebt von gängigen Bestsellern dieser Stilgattung. Im Buch erfährt man nicht nur, was Mira bewegt, man bekommt auch mit, wie schwierig solche Situationen für Erwachsene sein können. Als Mira begeistert vom ersten Besuch bei ihrem Vater heimkommt, spricht Mama von ihrer eigenen Angst, Mira an ihren Papa und dessen neue, so coole Frau zu verlieren. Überzeugend und auch berührend ist es dem Autorenteam gelungen, diesen ständigen Wechsel der Gefühle eines Mädchens in der Vorpubertät einzufangen. Es sei Mädchen ab etwa 9 Jahren herzlichst empfohlen.
Sabine Lemira / Rasmus Bregnhøi: Mira #freunde #papa #wasfuereinsommer. Klett Kinderbuch 2019. ISBN: 978-3-95470-202-2
Rezension: Maria Riss