Verpackt in einen farbenfrohen Comic erzählen Sabine Lemire und Rasmus Brengnhøi die Geschichte von Mira. Mira ist eine lebensfrohe Jugendliche, welche sich, wie alle anderen in ihrem Alter auch, mit den schönen und unschönen Seiten des Teenager-Daseins herumschlägt. Da sind erste Schwärmereien, der Schulalltag mit den Freunden, das Leben in einer modernen Patchwork-Familie und nicht zuletzt die nervigen Eltern, die einen einfach nicht verstehen wollen. Zum Glück gibt es Oma, die immer ein offenes Ohr hat und die mit Mira sogar eine Reise nach Paris unternehmen will. Leider kommt alles anders und Mira muss plötzlich mit einer Situation und mit Gefühlen umgehen, die sie bisher noch nicht gekannt hat.
Die detailreichen Illustrationen und die oft freche Jugendsprache ziehen Lesende in ihren Bann. Schnell taucht man in die Geschichte ein. Zusätzlich gibt es zahlreiche Social Media Posts von Mira, welche einen weiteren Einblick in das moderne Teenager-Leben ermöglichen. Obwohl es sich bei diesem Buch um den vierten Band einer Reihe handelt, kann man ihn ohne Vorwissen lesen und geniessen. Man verfolgt mit, wie Mira ihren Alltag meistert. Ältere Leserinnen und Leser erinnern sich beim Lesen von Miras Gefühlswelt und ihre Streitereien mit den Eltern daran, wie es war, selbst ein Teenager zu sein. Mira kämpft im Verlauf des Buches aber nicht nur mit den typischen Herausforderungen des Teenager-Lebens, sondern muss sich auch mit Themen wie Verlust und Trauer auseinandersetzen. Glücklicherweise kann sie dabei immer auf ihre Freundinnen und Freunde und auch auf ihre Familie zählen. Das witzig, freche und gleichermassen berührende Buch eignet sich zum Selberlesen für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren.

Sabine Lemire; Rasmus Brengnhøi: Mira#familie#paris#abschied. Klett Kinderbuch 2021. ISBN: 978-3-95470-247-3

Rezension: Sarah Schönauer