TAMoLi – Projektinhalte und Durchführung

Projektinhalte

Welche Texte lesen Lehrerinnen und Lehrer mit Jugendlichen? Welche Ziele verfolgen sie im Unterricht? Welche Lesemotivationen entwickeln Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit und mit Blick auf die Schule? – Fragen dieser Art sind Inhalt von TAMoLi.

Damit hat das Projekt einen bedeutenden Beitrag zur literaturdidaktischen Forschung geleistet: Es untersuchte erstmals in der Schweiz und in Niedersachsen die Praxis des Literaturunterrichts und macht diesen durch empirische Daten zugänglich. Dabei wurden einerseits die Sichtweisen der Beteiligten und andererseits deren Umgang mit Texten erfasst. Dies ermöglicht Einsichten in die Bedeutung, die Literatur im Bewusstsein von Lehrerinnen und Lehrern und von Schülerinnen und Schülern hat. Die Ergebnisse des Projekts liefern Hinweise für eine bereichernde Gestaltung des Lese- und Literaturunterrichts. Sie können Aufschluss über gute Unterrichtspraxis geben und die Lehrerinnen- und Lehrerbildung unterstützen.

Durchführung

Im Jahr 2017 fanden Befragungen an verschiedenen Schulstandorten in sieben Kantonen (Aargau, Basel-Stadt, Basel-Land, Bern, Luzern, Thurgau und Solothurn) der deutschsprachigen Schweiz und in Niedersachsen statt. Beteiligt waren Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schülern aller Schulstufen der Sekundarstufe I. Die Befragungsdaten wurden ergänzt durch videogestützte Unterrichtsbeobachtungen in ausgewählten Schulklassen sowie anschliessende Interviews mit den Lehrerpersonen und je zwei Schülerinnen und zwei Schülern pro Klasse.

Insgesamt nahmen 116 Lehrpersonen und 2173 Schülerinnen und Schüler aus 126 Schulklassen an den Erhebungen teil.

Unsere Stichprobe in der Schweiz

In der deutschsprachigen Schweiz haben während der Monate September 2016 bis Februar 2017 insgesamt 64 Klassen der Schuljahrgangsstufen 8 und 9 am Projekt TAMoLi teilgenommen.

Die Schulklassen stammen aus 7 Kantonen und verteilen sich auf alle 3 Schulformen (kantonsspezifisch mancherorts auch 2 Schulformen). Insgesamt waren 58 Lehrpersonen und 1234 Schülerinnen und Schüler teil der Stichprobe. Drei der teilnehmenden Lehrpersonen haben sich mit je 2 Klassen am Projekt beteiligt.

Der Anteil weiblicher Lehrpersonen liegt bei rund 59%, das Durchschnittsalter aller Lehrerinnen und Lehrer beläuft sich auf 43 Jahre. Der Anteil weiblicher Schülerinnen liegt bei 50%; die Geschlechterverteilung ist damit sehr ausgeglichen. Im Schnitt sind die Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der Teilnahme am Projekt rund 15 Jahre alt gewesen. Es leben rund 44% der Schülerinnen und Schüler in mehrsprachigen familiären Umgebungen.

Unsere Stichprobe in Niedersachsen

In Niedersachsen haben von Februar 2017 bis Januar 2018 insgesamt 62 Klassen der Schuljahrgänge 8 und 9 am Projekt TAMoLi mitgewirkt.

Die Klassen stammen aus 51 verschiedenen Schulen unter Berücksichtigung der verschiedenen Schulformen: 19 Gymnasien, 19 Realschulen, 14 Hauptschulen, 10 Integrierte Gesamtschulen. Hier haben 58 Lehrpersonen und 1112 Schülerinnen und Schüler unsere Fragebögen zum Lese- und Literaturunterricht beantwortet. Drei der teilnehmenden Lehrkräfte haben sich mit mehr als einer Klasse am Projekt beteiligt.

Rund 79% der teilnehmen Lehrkräfte sind Frauen, das Durchschnittsalter aller Lehrerinnen und Lehrer beläuft sich auf 39 Jahre. Der Anteil der Schülerinnen liegt bei 50%. Im Schnitt sind die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Teilnahme am Projekt 14 Jahre alt gewesen. 22% der Schülerinnen und Schüler leben in mehrsprachigen familiären Umgebungen.

Ergebnisse und Leselisten

Einen detaillierten Überblick über die bisherigen Projektergebnisse geben unsere Publikationen.

Im Rahmen unserer Unterrichtsbeobachtungen sowie unserer Befragungen von Schülerinnen und Schülern haben wir unter anderem erfasst, welche Lektüretitel häufig gelesen werden. Die folgenden Top-Listen erlauben einen Einblick.

Im Schülerfragebogen wurden die Jugendlichen gebeten, zwei Buchtitel zu nennen, von denen sie finden, dass sie in der Schule gelesen werden sollten. Hier die Titel, die am häufigsten genannt wurden.

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