TASDi – Didaktik des Tastaturschreibens und der Textverarbeitung (2022-2024)
Geläufiges Tippen ist aufgrund der Ubiquität digitalen Schreibens auf Tastaturen eine basale Voraussetzung für die Partizipation an schriftlicher Kommunikation. Besonders für Schüler:innen, denen handschriftliches Schreiben schwerfällt, kann das Tastaturschreiben (in Ergänzung zur Handschrift) Optionen eröffnen, um sich an textbasierten gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Obwohl der digitalen Textverarbeitung ausserschulisch eine enorme Bedeutung zukommt und die Vermittlung entsprechender Kompetenzen längst curricular verankert ist, bilden empirisch fundierte Konzepte zum Tastaturschreiben noch weitgehend ein Desiderat. Die schulische Textproduktion fokussiert immer noch v.a. das handschriftliche Schreiben.
Im Projekt TAS-Di sollen Online-Lernmodule für das Tastaturschreiben entwickelt und evaluiert werden, die auf dezidiert linguistischen und schreibdidaktischen Kriterien basieren. Dafür werden Erkenntnisse der Schreib- und Rechtschreibdidaktik sowie der Mediendidaktik zusammengeführt, die bisher noch nicht kombiniert und gezielt für die Vermittlung des 10-Finger-Schreibens fruchtbar gemacht wurden (z.B. Bedeutung von Wort-/Buchstabenfrequenzen, schriftsystematische Regularitäten, lernförderliche Schreibaufgaben, automatisches Feedback und Gamification). Das Ziel des Projekts besteht aber nicht nur in der gegenstandsangemessenen Konzeption eines Vermittlungskonzepts für das Tastaturschreiben, sondern auch in Vorschlägen für eine sinnvolle fachlich-curriculare Verankerung. Das Projekt wird von „Movetia“ gefördert und ist als Kooperationsvorhaben zwischen Deutschland (Prof. Dr. Lisa Schüler, Universität Bielefeld), Schweiz (Dr. Nadja Lindauer, Pädagogische Hochschule FHNW) und Österreich (Thomas Schroffenegger, Pädagogische Hochschule Vorarlberg) angelegt.
Publikation
- Schüler, Lisa; Lindauer, Nadja & Schroffenegger, Thomas (2023). Tastaturschreiblehrgänge – eine schreibdidaktische Leerstelle? MiDU – Medien im Deutschunterricht, 6(2), S. 1-23.