Zusammenarbeit: der Schlüssel zum Erfolg bei der Anwendung von Building Information Modeling (BIM)
Der MSc FHNW VDC vermittelt nicht nur Fach- und Methodenkompetenzen, sondern auch Sozialkompetenzen, die die Zusammenarbeit und Prozessgestaltung in der Baubranche optimieren können. Für Oliwia Fuchs und Matteo Depoli war dies ausschlaggebend, sich für den Master of Science FHNW in Virtual Design and Construction (VDC) zu entscheiden. Ihre Geschichte erzählen sie im folgenden Interview.
Wie seid ihr auf dieses Master-Studium aufmerksam geworden?
Oliwia: Vor etwa 7 Jahren waren wir im Bachelorstudium an der FHNW der erste Jahrgang, der ein Modul zum Thema BIM besuchte. Ich erinnere mich noch gut an das rote «i» im Begriff «BIM» (Building Information Modeling). Dort habe ich gelernt, dass eine Wand im Computer-Aided Design (CAD) nicht nur als 2D-Layer dargestellt und aus Linien und Flächen bestehen muss. Sie kann auch als 3D-Objekt erfasst werden und Informationen beinhalten. Das war für mich eine interessante Erfahrung, da ich dadurch die Abhängigkeiten der Bauteile untereinander und den Bauprozess über alle Phasen hinweg besser nachvollziehen konnte.
Matteo: Vor etwa zwei Jahren habe ich einen BIM-Kurs bei der «Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana» (SUPSI) besucht. Ich war so interessiert, dass ich begann, Videos über das Thema anzuschauen und Artikel darüber zu lesen. Schon damals war mir klar, dass Zusammenarbeit und Prozesse wichtig sind und ich mich in eine Richtung spezialisieren möchte, die diese Themen verbindet. Bereits im ersten Monat meines Master-Studiums wurde mir bestätigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Einige Aussagen von David Chipperfield, einem bekannten Architekten, haben mich besonders beeindruckt, und «wenn ein so bekannter 'Archistar' wie David Chipperfield die Zusammenarbeit und Prozesse als wichtig erachtet, dann hat das schon etwas zu bedeuten.»
Das klingt interessant. Verstehe ich richtig, dass dich David Chipperfield für das Master-Studium begeistert hat?
Matteo: Ja, genau. Die Herausforderung besteht darin, dass die BIM-Tools allein nicht ausreichen und definiert werden muss, wer, wie, was und wann sie einsetzt. Die Prozesse und die Zusammenarbeit müssen unbedingt angepasst werden. Deshalb habe ich recherchiert und bin auf den MSc FHNW VDC gestoßen, der das VDC-Framework als Grundlage für das Studium bietet. Für mich war klar, dass ich das studieren möchte.
Wie war es bei dir, Oliwia? Was hat dich dazu bewogen, dich für den Master anzumelden?
Oliwia: Tatsächlich bin ich über meinen Arbeitskollegen Andres Linder auf Weiterbildungsmöglichkeiten gestossen. Durch den Austausch mit ihm habe ich mich über verschiedene VDC-Programme informiert. Letztendlich habe ich mich für den MSc FHNW VDC entschieden, weil ich von dem Studierenden- und Expert*innen-Netzwerk profitieren und mich intensiver mit ihnen austauschen möchte. Wir können voneinander lernen. Zudem finde ich den psychologischen Aspekt im Master-Studium sehr spannend, da er mir weitere Kompetenzen für eine gelingende Zusammenarbeit auf zwischenmenschlicher Ebene vermittelt. Zum Beispiel kann ich mich in die Denkweise anderer Projektbeteiligter und Disziplinen hineinversetzen.
Oliwia, was meinst du mit «psychologischer Aspekt»? Was hat das mit BIM, VDC und Co. zu tun?
Oliwia: Mit dem «psychologischen Aspekt» meine ich, dass wir uns oft schnell entmutigen lassen, wenn etwas nicht so gut läuft. Es ist wichtig, Ansätze zu finden, wie Menschen ihre Gewohnheiten ändern können und sich nicht von negativen Erfahrungen abschrecken lassen. Stattdessen sollten wir aus Fehlern lernen und unsere Experimentierfreude entfachen. Es ist auch wichtig, Vertrauen in diejenigen zu haben, die bereits Erfahrungen mit BIM gemacht haben. Es braucht einfach Zeit und Wiederholung, bis diese Konzepte bei jedem Einzelnen ankommen. In diesem Studium gehen wir vertieft auf diese Themen ein. Im Teilzeitstudium habe ich genug Zeit, das Gelernte zu verinnerlichen.
Ein Zitat dazu lautet: «Die Psychologie des Menschen ist überall dort präsent, wo Menschen miteinander interagieren. Deshalb habe ich mich für das Master-Studium VDC entschieden.»
Wenn ihr einer Person aus einem baunahen Beruf dieses Master-Studium empfehlen würdet, was sollte sie mitbringen?
Oliwia: Die Bereitschaft, Neues zu lernen und neue Gewohnheiten zu etablieren, sollte vorhanden sein. Sie sollte offen sein für Veränderungen und sich auf neue Prozesse einstellen können. Ausserdem sollte sie Interesse daran haben, neue Formen der Zusammenarbeit zu entdecken.
Matteo: Sie sollte sich die Frage stellen, wie wir den Übergang von aktuellen zu neuen Formen der Zusammenarbeit schaffen können. Ausserdem sollte sie Interesse daran haben, sich mit den Unterschieden zwischen konventionellem und digitalem Bauen auseinanderzusetzen.
Vielen Dank für dieses interessante Interview!