Beruflich weiterkommen mit perspektivenreicher Weiterbildung zu Schutz und Instandsetzung von Betonbauten
Für das Konstruieren und Bauen mit Beton braucht es ein breites Fachwissen. Als einzige Hochschule in der Schweiz bietet die FHNW die Weiterbildung zum/r Betoningenieur/in an. Der erfolgreiche Abschluss der drei CAS – «Betontechnologie», «Betontechnik» und «Schutz und Instandsetzung von Betonbauten» – berechtigt zum Diploma of Advanced Studies FHNW Betoningenieur/in. Die drei Module können wahlweise auch einzeln besucht werden. Am 14. September 2020 startet der nächste CAS «Schutz und Instandsetzung von Betonbauten». Einblicke in diesen Weiterbildungslehrgang gewährt im Folgenden der CAS-Leiter Dr. Yves Schiegg.
Warum sollte man sich für den CAS «Schutz und Instandsetzung von Betonbauten» entscheiden?
Der CAS «Schutz und Instandsetzung von Betonbauten» (CAS SIB) ist für alle Baufachleute, welche sich mit der Erhaltung und Instandsetzung von Betonbauten im Hochbau und im Kunstbau beruflich auseinandersetzen. Er vermittelt die Grundlagen von Schäden an Betonbauten, die Anwendung neuster Prüfmethoden bei der Zustandsuntersuchung von Bauwerken und das Vorgehen bei der Instandsetzung inklusive Verstärkungsmassnahmen.
Welche Vorteile bringt diese Weiterbildung für den beruflichen Werdegang?
Der Kurs baut auf Teilen des Ingenieursstudiums auf und vertieft gezielt die Bereiche Dauerhaftigkeit und Erhaltung von Betonbauwerken. Der Lehrgang folgt immer dem aktuellen Normenwerk und dem Stand der Technik und bringt alle Beteiligten auf den neuesten Wissensstand. Für Baupraktiker wie z.B. Poliere oder Bauführer bietet der gesamte DAS Lehrgang die Möglichkeit zur Erlangung eines Ingenieurtitels.
Der Lehrgang folgt immer dem aktuellen Normenwerk und dem Stand der Technik und bringt alle Beteiligten auf den neuesten Wissensstand.
Welches sind aus Ihrer Sicht die Höhepunkte des Lehrgangs?
Besonders spannend ist sicher die Anwendung des Grundlagenwissens auf baupraktische Fragestellungen wie z.B. die Ermittlung von Schadenursachen mit anschliessender Evaluation von Instandsetzungsmassnahmen. Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch eines Tunnels im Kanton Baselland mit einer speziellen und sehr interessanten Erhaltungsthematik. Wie bei allen CAS ist auch die Zertifikatsarbeit eine besondere Herausforderung für alle Studierenden.
Mit welchen Themen beschäftigten sich die Abschlussarbeiten der vergangenen CAS-Lehrgänge?
Diverse Arbeiten befassten sich mit der Anwendung von zerstörungsfreien Prüfmethoden. Bei den anderen Arbeiten ging es primär um die Anwendung eines bestimmten Instandsetzungsverfahrens wie z.B. Risssanierung oder die Anwendung von Recyling-Beton in der Instandsetzung.
Welche Lehren haben Sie aus den vergangenen CAS-Kursen gezogen ?
Zu Beginn war das Programm zu breit und die Studierenden konnten sich nicht genügend in die Materie vertiefen. Auch die Zeit für die Zertifikatsarbeit war zu knapp bemessen. Der Repetition des Stoffs und der Prüfungsvorbereitung wird mehr Zeit eingeräumt.
Dr. Yves Schiegg, dipl. Bauingenieur ETH, Geschäftsführer TFB AG, Wildegg
Was befähigt Sie, den CAS «Schutz und Instandsetzung von Betonbauten» zu führen?
Nach dem Bauingenieurstudium bin ich direkt in ein Ingenieurbüro für Instandsetzung von Betonbauten, was damals eine Art Pionierarbeit war. Etwas später absolvierte ich an der ETH Hönggerberg in einem Teilzeitpensum meine Promotionsarbeit im Bereich Monitoring und Korrosionsfortschritt an Kunstbauten. An der ETH war ich auch viele Jahre lang als Dozent tätig.
In welchem Zusammenhang steht «Ihr» CAS zu den beiden anderen CAS des DAS Betoningenieur/in?
Der CAS Betontechnologie befasst sich intensiv mit der Betontechnologie sowie der Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit neuer Zement- und Betonsorten. Diese Basiskenntnisse sind für den CAS «Schutz und Instandsetzung» von zentraler Bedeutung. Beim CAS «Betontechnik» haben diverse Themen wie z.B. Vorspannung, Brückenbau, Betonarbeiten sowie Qualitätssicherung auf der Baustelle einen direkten Bezug zum CAS SIB.
Themen dreier Zertifikatsarbeiten des CAS «Schutz und Instandsetzung von Betonbauten»
- Steck, J., Schwenk, T., Schutz und Instandsetzung von Dämmbeton, 2015: Dämmbetone gehören zu den normativ geregelten Leichtbetonen und unterscheiden sich von diesen durch eine noch geringere Wärmeleitfähigkeit. In der Zertifikatsarbeit wurde aufgezeigt, welche Produkte und Vorgehensweisen sich für Instandsetzungen eignen und ob sich diese von denen bei Normalbeton eingesetzten Verfahren unterscheiden.
- EL Ansari, S., Jenny, S., Loretz, C., Tomaschitz, D., Risiko von Rissbildung und Betonabplatzungen infolge Bewehrungskorrosion, 2015: Das Risiko von Rissen und Abplatzungen im Stahlbeton infolge Bewehrungskorrosion wurde untersucht. Mithilfe von Zustandserfassungen an realen Bauwerken konnten Zusammenhänge zu ausgewählten Modellen hergestellt werden. Weiter wurde die Plausibilität der Modelle und die Auswirkung der Parameter mit den Felduntersuchungen untersucht.
- Hofstetter, L., Maier, D., Mühlemann, M., Obradovic, D., Ultraschall-Echo, Radar und magnetische Wirbelstrom-Techniken, 2017: Anhand von grossen Prüfkörpern und realen Bauteilen konnte gezeigt werden, welches der zerstörungsfreien Prüfverfahren wie Radar, Ultraschall und induktives Verfahren für welche Prüfaufgaben am besten geeignet ist. Der Fokus bei den Untersuchungen wurde auf die Bewehrungsstruktur, Schwachstellen im Betongefüge, der Bauteilstärke und der Lokalisierung von Spanngliedern und Leitungen gelegt.