Bedingungen von Dropout in Bildungsverläufen

    Ungenügende Einführung in die betriebliche Ausbildung, tiefe Passung, geringe Lernmotivation und fehlende Fürsorge der Eltern können zu Lehrvertragsauflösungen führen. Analysen identifizierten Risikofaktoren bereits am Ende der Primarschule.

    Lehrvertragsauflösungen sind der häufigste Grund, dass Jugendliche keinen Sekundarstufe-II-Abschluss erreichen. Lehrvertragsauflösungen können aufgrund eines Berufswechsels oder/und Betriebswechsels erfolgen. Längsschnittliche Analysen mit WiSel-Daten zeigen erstmals, dass eine geringe Lernmotivation von Jugendlichen im 9. Schuljahr das Risiko einer Lehrvertragsauflösung vergrössert, auch nach Kontrolle des besuchten Schultyps der Sekundarstufe I. Eine hohe Lernmotivation spielt also eine wichtige Rolle zur Erklärung von Dropout. Die Lernmotivation im 9. Schuljahr wird von einer fürsorglichen Elternbeziehung im 5. Schuljahr vorhergesagt. Zudem erweisen sich Jugendliche als lernmotivierter, welche die Schule im 5. Schuljahr als wichtig bewerten.

    Neben der Lernmotivation spielt auch die wahrgenommene Passung zwischen den eigenen Fähigkeiten / Interessen und den Anforderungen eine Rolle. Jugendliche in passenden Umwelten brechen die Ausbildung seltener ab. Häufige evaluative Rückmeldungen des Ausbildners/der Ausbildnerin zum Lernenden begünstigt eine hohe Passung. Zentral ist insbesondere die Strategie des Ausbildungsbetriebs, wie Jugendliche am Anfang ihrer Ausbildung aufgenommen und eingeführt werden (Onboarding).

    Weitere Informationen

    Projekt Wisel

    Quellen und weiterführende Informationen