Konzeption und Gestaltung Berufspraktischer Studien
Berufspraktische Studien brauchen fundierte Konzeptionen.
Berufspraktische Studien bilden neben den Studienbereichen Erziehungswissenschaft, Fachwissenschaft und Fachdidaktik die vierte Säule des BA-Studiengangs Kindergarten-/Unterstufe. Die Professur erarbeitet Konzeptionen für die Berufspraktischen Studien. Dabei werden auf der Basis theoretischer Überlegungen konkrete Formate entwickelt. Diese ermöglichen und begünstigen die Professionalisierung der angehenden Lehrpersonen.
Konzeptionelle Einblicke:
Standardstudium (PDF)
Praktika/Praxismodule sind Lernanlässe für situations- und fallbezogenes professionelles Handeln im Berufsfeld und erzeugen die Erfahrungsgrundlage für die theoriegeleitete Reflexion und Weiterentwicklung professioneller Handlungsansätze. Sie zielen auf den Kompetenzerwerb für die schulpädagogische Arbeit mit Kindern sowie für die Kooperation mit Fachpersonen, mit Eltern oder Dritten. Die Praktika/Praxismodule werden im Praxisfeld an öffentlichen Schulen des Bildungsraums absolviert, die mit dem IKU in der berufspraktischen Ausbildung der Studierenden kooperieren. In den Praktika/Praxismodulen werden die Studierenden mit den professionellen Anforderungen und Aufgaben im schulpädagogischen Alltag konfrontiert. In wechselseitiger Bezugnahme zwischen den Erfahrungen und Anforderungen in den Praktika/Praxismodulen, den Ausbildungsgesprächen mit den Praxislehrpersonen, dem persönlichen Wissensstand sowie den theoretischen Grundlagen aus den Studienbereichen Erziehungswissenschaft, Fachwissenschaft und Fachdidaktik können die Studierenden ihre Handlungskompetenz durch Beobachtung, Planung, Durchführung und Auswertung von Unterrichtssequenzen kontinuierlich aufbauen und erweitern. Dabei werden die Studierenden von einer qualifizierten Praxislehrperson der PH FHNW begleitet.
Die Reflexionsseminare begleiten die Praktika/Praxismodule. Reflexionsseminare sollen Prozesse der Selbstvergewisserung fördern, implizites Wissen erfahrbar und bearbeitbar machen, mit wissenschaftlichem Wissen konfrontieren und erweitern sowie alternative Handlungsoptionen befördern, die wiederum in der Praxis erprobt werden können. Die Reflexionsseminare sind entsprechend der Praxisphasen benannt und dienen der wissenschaftlich-reflexiven Auseinandersetzung mit Situationen und Erfahrungen aus dem Praktikum/Praxismodul (bezogen auf Schule, Unterricht, Bezugssysteme usw.).
Das Mentorat ist das Format, in dem die Studierenden ihren individuellen Professionalisierungsprozess im Rahmen des Studiums dokumentieren, bilanzieren und daraus Entwicklungs-aufgaben ableiten. Es geht also darum, sich zu ausgewählten Aspekten aus der Breite des gesamten Studiums in Beziehung zu setzen, Stärken/Schwächen-Analysen durchzuführen und sinnvolle Entwicklungsfelder zu bestimmen. Die Mentorate fokussieren also auf den individuellen Lern- und Entwicklungsprozess der Studierenden im Horizont der Studienbereiche und der Studienelemente. Im Rahmen eines einzelnen Mentorats verarbeiten Studierende Wissen und Erfahrungen einerseits aus dem Studium (alle Module, nicht nur Praktika) mit den eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen und andererseits entlang der institutionellen Erwartungen an Lehrpersonen der Kindergarten-/Unterstufe. Im Selbststudium werden persönliche Lern- und Bildungsbedarfe evaluiert, bearbeitet und konkretisiert, Erfahrungswissen mit berufspraktischem und wissenschaftlichem Wissen verbunden, die Dimensionen des persönlichen Wissens und Nicht-Wissens zueinander in Beziehung gesetzt und sinnvolle, realisierbare Lern- und Entwicklungsprozesse (Professionalisierungsaufgaben/Entwicklungsaufgaben) initiiert. Die Arbeit in der Selbststudienzeit wird in einer schriftlichen Arbeit (Portfolio) als Leistungsnachweis dokumentiert.
Studierende erstellen in der letzten BpSt-Phase die IAL BpSt (Video-Portfolio), in dem sie belegen, dass sie Unterricht als Kerngeschäft ihres beruflichen Handelns versiert planen, durchführen und systematisch auswerten können. Die dem Video-Portfolio angeführten Videobelege geben substanziellen Einblick in die jeweiligen Überlegungen und den tatsächlichen Verlauf des berufspraktischen Handelns.