FHNW Goes Public – Neue Wege der Wissenschaftskommunikation
Wissenschaftskommunikation dialogisch, partizipativ, interaktiv: Das Team der Professur Erwachsenenbildung und Weiterbildung beschreitet neue, auch experimentelle Wege, um Bevölkerung und Wissenschaft, Erkenntnis und Mensch, Laien und Expertinnen/Experten in Beziehung zu bringen.
Hintergrund und Ziel des Projekts
Wissenschaftskommunikation findet in aller Regel in einem geschlossenen System statt, indem Forschende andere Forschende über einen von ihnen bearbeiteten Forschungsgegenstand informieren. Das wissenschaftliche Wissen verbleibt somit in der wissenschaftlichen Community. Dabei besteht beim grossen nicht-wissenschaftlichen Teil unserer Gesellschaft das wachsende Bedürfnis, zu erfahren und zu verstehen, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler produzieren. Mit dem Projekt ‘FHNW Goes Public’ soll Wissenschaftskommunikation neu gedacht werden. Um dem einseitigen Informationsfluss von Seiten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entgegenzuwirken, steht der Dialog im Zentrum.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines alternativen Wissenschaftskommunikationsmodells an der FHNW. Dieses neue Modell wird die Wissenschaft in ein neues Verhältnis zur Gesellschaft stellen, was in Anbetracht der Erfahrungen der vergangenen Monate ein dringendes Erfordernis ist: Wissenschaft soll als Teil unserer Kultur verstanden werden und für alle Bevölkerungsmitglieder nachvollziehbar und zugänglich sein. Es sind deshalb an verschiedenen Stellen Dialoge eingeplant, die das Verständnis für die Wissenschaft fördern und Bildungsprozesse für die breite Öffentlichkeit wie auch für Forschende ermöglichen.
Das Projekt läuft während eineinhalb Jahren und soll danach weitergeführt werden. Möglich sind dabei zwei Optionen: Eine Übernahme durch unsere Partnerorganisation Verband der Schweizerischen Volkshochschulen und Ausrichtung auf die breite Bevölkerung oder eine Weiterführung durch die FHNW als Wissenschaftskommunikationsgefäss.
Es wird eine Reihe an Podcastfolgen produziert, in denen FHNW-interne Forschungsprojekte befragt und vorgestellt werden. Die Gestaltung der Podcastfolgen orientiert sich dabei an einem partizipativen Verständnis und lädt die Hörenden ein, für kommende Folgen eigene Fragen, Beiträge, Meinungen beizusteuern. Ziel ist die Produktion von spannenden, dennoch informativen Podcastfolgen, die nicht nur das Erkunden wissenschaftlicher Prozesse, sondern auch das Verhandeln der Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse für das alltägliche (Er)Leben fördern.
Die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bildet eine digitale Plattform, die öffentlich zugänglich ist und auf der die produzierten Podcastfolgen abgelegt werden. Die Plattform bietet die Möglichkeit, auf die Folgen zu reagieren und sich mit Hilfe verschiedener Tools (Kommentarfunktion, Blogs etc.) in den Diskurs einzubringen.
Auf die Plattform wird mit Zeitungsinseraten sowie mit Social-Media-Kanälen wie Twitter, Instagram und ggf. beruflichen Netzwerken wie LinkedIn oder Xing aufmerksam gemacht.
Am Forschungsprojekt interessierte Personen können sich über die Plattform zu einer dialogischen Veranstaltung anmelden. In einer kleinen Gruppe von Interessierten wird durch eine Moderation ein dialogischer Prozess mit der/dem Forschenden didaktisch gestaltet und durchgeführt. Die Teilnehmenden werden angeregt, die Forschungen zu verhandeln, sie aus ihren jeweils unterschiedlichen Perspektiven in Bezug zur eigenen Lebenswelt und zu fremden Lebenswelten zu setzen und dadurch zu lernen, Wissenschaft diskursiv zu erfahren.
Das Projekt wird laufend evaluiert und angepasst. Für die Forschenden soll das Projekt eine Lerngelegenheit für Wissenschaftskommunikation sein. Etwaige Erkenntnisse können in zukünftigen Weiterbildungen an Forschende weitergegeben werden.
Projektteam
Prof. Dr. Ulla Klingovsky
Leiterin Professur Erwachsenenbildung und Weiterbildung