Make a Soup.
Zusammen eine Suppe kochen und dabei Les Reines Prochaines kennenlernen
Mit «Make a Soup.» lanciert phkultur zusammen mit der Kunstvermittlerin Seraina Dür im Campus Muttenz ein neues Format. Der Titel ist dabei wortwörtlich zu verstehen, denn es geht genau darum: Mit anderen gemeinsam eine Suppe kochen! Beim Schälen, Würfeln und Schneiden der Zutaten kommen die Teilnehmer*innen an der Kochaktion untereinander und mit eingeladenen Künstler*innen ins Gespräch. Dieses Mal zu Gast: das Basler Künstlerinnenkollektiv Les Reines Prochaines.
Die Aktion beginnt im Raum 03.N.21 im Campus Muttenz. Dort treffen sich alle, die Lust haben, gemeinsam mit anderen eine Suppe zu kochen und dabei Les Reines Prochaines kennenzulernen. Die Künstlerinnen, die teils selbst als Lehrperson unterrichten, stellen sich und ihre Kunst kurz vor; sie erzählen, was ihnen an ihrer künstlerischen Arbeit wichtig ist und was diese mit feministischen Bewegungen verbindet.
Der Impuls der Künstlerinnen ist als Opener für weiterführende Fragen und Gedanken gedacht. Im Anschluss werden die Zutaten geschnippelt und nach unten getragen, wo sie draussen vor dem Campus in einen grossen Suppentopf kommen und gekocht werden. Während die Suppe köchelt gibt es Zeit für Musik und weitere Gespräche.
Die Vermittlerin, Künstlerin und Dozentin Seraina Dür bereitet die Aktion im Auftrag von phkultur vor und leitet sie an. Hierfür kann sie auf Erfahrungen aus früheren Formaten zurückgreifen, in denen sie für aBegegnungen zwischen Menschen sorgte, die sich aus Gründen der Wahrscheinlichkeit vermutlich nie getroffen, geschweige denn miteinander geredet hätten.
Infos zu Les Reines Prochaines:
Sus Zwick, Fränzi Madörin und Muda Mathis treten seit einigen Jahren unter dem Label «Les Reines Prochaines» auf. Die Geschichte dieses von Musik, Performance und Bildender Kunst geprägten Kollektivs reicht bis zurück in die 1980er Jahre. Sie verstehen sich als Autorinnen-Band, das heisst alle drei schreiben Texte und singen.
Die ersten Auftritte fanden unter einem anderen Namen und einer anderen Besetzung statt – nämlich als Les Reines des Couteaux («Die Königinnen der Messer»). Für «Make a Soup» ist dies interessant, weil die Küche und das Kochen seit den Anfängen des Kollektivs wichtige Ressourcen für ihre Kunst darstellen. So machte eben die erste Besetzung mit Muda Mathis, Teresa Alonso und Regina Florida Schmid in ihrem ersten Auftritt im Jahr 1987 Musik, indem sie das Gemüse für eine Suppe schnippelten, dazu sangen und einige Synthesizer-Klänge einsetzten.
Die Küche als Ort und das Kochen und Essen als kollektivierende Praxis – dies bleibt über die Jahre für Les Reines Prochaines ein wichtiger Bezugspunkt für ihr künstlerisches Schaffen. Denn das Kollektiv und die Frage des Zusammenspiels von Verschiedenem prägt die Arbeitsweise und damit auch die Ästhetik. Daneben sind Küche und Kochen mit dem Kampf gegen männliche Hegemonie und soziale Ungleichheit verschränkt – denn auch das gehörte zu den Anfängen des Kollektivs und klingt bis heute durch. Sie selbst sagen über sich:
„Wir waren typische Kinder der achtziger Jahre. Wir verstanden uns als bildende Künstlerinnen, die Musik machen. Wir bezogen uns auf Punk und waren im eigentlichen Sinn Post Punks, wie die genialen Dilettanten, Die Tödliche Doris, die für uns Vorbilder waren.
Historisch war für uns Fluxus, DaDa, Aktionismus und Konzeptkunst wichtig. Wir verstanden uns als Teil der Jugendbewegung und waren Feministinnen. In der Kunst war uns multimediales Schaffen zentral. Wir waren Technik- und Theorieaffin. Wir wollten alles selber können und scheuten uns vor nichts.“
Les Reines Prochaines wurde 2019 mit dem Schweizer Musikpreis und 2022 mit dem Basler Kulturpreis ausgezeichnet.
Bildnachweis:
Adobe Stock, Dateinummer: 228442006
Website Les Reines Prochaines
Datum und Zeit
24.4.2024, 12:00–14:00 Uhr iCal
Ort
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Campus Muttenz
Treffpunkt: 03.N.21
Hofackerstrasse 30
4132 Muttenz
Veranstaltet durch
Pädagogische Hochschule