28.9.2020 | Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik
Interaktiver Atlas gibt spannende Einblicke zum Tag des Alters
Am 1. Oktober 2020 ist der Internationale Tag der älteren Menschen. Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat dazu den so genannten «Alters-Atlas» lanciert, eine interaktive Web-Plattform mit spannenden Statistiken zur alternden Gesellschaft.
Wussten Sie, dass sich die Zahl der Studierenden im Alter über 60 Jahre in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt hat und vor allem Studiengänge der Geistes- und Sozialwissenschaften wählen? Wussten Sie, dass Menschen ab 50 Jahren sich oft sieben bis elf Jahre jünger fühlen, als sie tatsächlich sind? Wussten Sie, dass ältere Menschen vor allem emotionale Unterstützung brauchen und dabei auch Nachbarinnen und Nachbarn eine grosse Rolle spielen?
Diese und zahlreiche weitere Fakten sind auf der interaktiven Plattform «Alters-Atlas» der FHNW zu finden, welche anlässlich des Internationalen Tages der älteren Menschen am 1. Oktober veröffentlicht wird. In verschiedenen Strängen und mittels Visualisierungen werden dabei verschiedene Geschichten zur alternden Gesellschaft in der Schweiz erzählt. Interessierte erhalten so gebündelte und grafisch aufbereitete Einblicke in verschiedene Statistiken und Forschungsergebnisse rund um das Thema Alter. «Ziel des Alters-Atlas ist es, statistische Angaben zu älteren Menschen in der Schweiz so zu gestalten, dass sie auch tatsächlich gelesen und neue Informationen auch per Zufall entdeckt werden», sagt Professorin Susanne Bleisch, die das Projekt am Institut Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW leitet.
Niederschwelliger Zugang zu Statistiken
Es gibt in der Schweiz zahlreiche Informationsquellen zum Thema alternde Gesellschaft. Diese sind aber oft nur schwer zugänglich und selten miteinander verknüpft – der neugestaltete Alters-Atlas soll hier als offene digitale Struktur eine Lösung bieten, die nicht nur laufend mit neuen Informationen erweitert und thematisch verknüpft werden kann, sondern auch ein besonderes Weberlebnis bietet. «Wir erhoffen uns eine Art Wunderkammer-Effekt: Wer auf den Alters-Atlas kommt, soll sich darin verlieren und immer weiter klicken» sagt Bleisch. Die Plattform wird in den kommenden Monaten weiter ausgebaut und das Projektteam ist interessiert am Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzern der Web-Plattform. «Wer selbst Daten zum Thema Alter in der Schweiz erfasst hat und diese gerne einspeisen möchte oder auch Inputs hat, darf sich gerne bei uns melden – wir sind stark an Reaktionen auf den Alters-Atlas interessiert» so die Projektleiterin.
Der im Internet frei verfügbare Alters-Atlas ist ein interdisziplinäres Projekt, das in Zusammenarbeit mehrerer Hochschulen der FHNW und im Rahmen der Strategischen Initiative «Alternde Gesellschaft» der FHNW entstanden ist. Dazu wurde eine Datenerhebung bei 1200 Personen (Alters-Survey, 2017) sowie die Datendarstellung im Alters-Atlas gestartet. Das Projekt Alters-Atlas wurde durch eine Kooperation mit dem Nationalen Innovationsnetzwerk «Alter(n) in der Gesellschaft» (AGE-NT) weiterentwickelt. Ziel des Netzwerkes ist es, gesellschaftliche Herausforderungen aufgrund des Altersstrukturwandels proaktiv anzugehen und die Lebensqualität der Menschen im dritten und vierten Lebensalter zu verbessern. Der Alters-Atlas stellt dazu bestehende Daten einfach zugänglich und ansprechend dar, um Wissen zur alternden Gesellschaft in der Schweiz zu verbreiten und zu vertiefen. Professorin Susanne Bleisch und ihr Team, das den Alters-Atlas entwickelt hat, verwenden für ihre über dreihundert virtuellen Kärtchen unter anderem Daten des Bundesamtes für Statistik (BfS), der Statistikämter der vier Trägerkantone der FHNW und aus FHNW-eigenen Projekten, wie beispielsweise dem Alters-Survey.
Radiobeitrag zum Alters-Atlas
Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF hat am 1. Oktober 2020 in der Radiosendung "Kultur kompakt" über den Alters-Atlas berichtet und dazu Projektleiterin Prof. Susanne Bleisch interviewt. Hören Sie sich den Beitrag unten stehend oder direkt im Podcast auf der Webseite des SRF an.