Dr. Astrid Bieri
Dr. Astrid Bieri
Dozentin in der Professur für Berufspraktische Studien und Professionalisierung
Dozentin, Lehre im Masterstudiengang Sonderpädagogik am ISP
- Lehrveranstaltung Sozialisation, Bildung, Ungleichheiten
- Lehrveranstaltung Interdisziplinäre Studien
- Lehrveranstaltung Reflexionsseminar
Weiteres
- Sprechstunden für Studierende nach Vereinbarung
- Begleitung von Masterarbeiten
Dozentin, Lehre an der Pädagogischen Hochschule Studiengänge Primar und Sek I: Lehrveranstaltung Inklusive Bildung
Ausbildung
- Doktorat am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Basel 2020
- Master in Educational Sciences an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz Pädagogische Hochschule 2014
- Schulische Heilpädagogik HfH Zürich 2002
- Lehrdiplom Bern 1992
Tätigkeiten
- Seit 2017 Dozentin am Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie, PH FHNW
- 2013-2017 Schulische Heilpädagogin an integrativer Sekundarschule
- 2009-2012 Praxisberaterin von Schulen bei der Umsetzung der integrativen Schule
- 2007-2013 Schulische Heilpädagogin an integrativer Primarschule
- 1993-2007 Kleinklassen- und Primarlehrerin
Lehrprojekt: Separation in der Integration? Perspektiven von Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf in integrativen Klassen (SIPSIK)
Laufzeit: September 2021 - August 2022
Projektleitung: Astrid Bieri, Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie & Diana Sahrai, Fachstelle Gleichstellung und Diversity
Projektbeschreibung:
Die integrative Schulform gilt als Hoffnungsträgerin für Inklusion und Partizipation von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Bildungsbedarf. Die Forschung zeigt immer wieder die Vorteile der Integration gegenüber der Separation. Doch auch die integrative Schulform hat eine ganze Reihe separierender und verbesondernder Praktiken. Dieses Projekt widmet sich den Perspektiven, Wahrnehmungen und Bewertungen integrativ beschulter Kinder auf diese separativen und verbesondernden Praktiken.
Wie Schüler*innen mit besonderem Bildungsbedarf in integrativen Settings ihren besonderen Status wahrnehmen und erleben, ist für die Schweiz wenig erforscht. Das Projekt schlisst an dieser Lücke und zielt darauf ab, den Betroffenen eine Stimme geben und ihre Perspektiven für angehende Lehrpersonen zugänglich zu machen. Ziel ist, dass Studierende die Perspektiven der Schüler*innen besser kennen lernen und verstehen und diese im schulischen Alltag einbeziehen. Damit soll inklusiver Unterricht gestaltbarer, Inklusion im Sinne der UN-BRK umgesetzt und das Wohlbefinden der Kinder verbessert werden.
Es werden ca. zehn Interviews mit Schüler*innen durchgeführt, die in Regelklassen integrativ beschult werden.
Gemeinsam mit Studierenden des Masterstudiengangs Sonderpädagogik werden in den Modulgruppen Sozialisation, Bildung, Ungleichheiten sowie in ausgewählten Reflexionsseminaren die Narrative betroffener Schüler*innen erforscht, analysiert und diskutiert. Damit bekommen Studierende direkt Einblick in die authentischen Beschreibungen von Schüler*innen zu ihrer Wahrnehmung integrativer Beschulung. Studierende erwerben damit gleichzeitig vertiefte Kompetenzen in qualitativen Forschungsmethoden, indem sie direkt am Material arbeiten.
Lehrprojekt Vignettenbasiertes Arbeiten: «Inklusiv handeln»
Laufzeit: September 2020 bis August 2022
Projektleitung: Astrid Bieri und Waltraud Sempert, ISP
Projektbeschreibung:
Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat das Schweizer Bildungssystem die Aufgabe, sich von seinen tendenziell segregativen Strukturen zu lösen und inklusive Schul- und Unterrichtsentwicklung voranzutreiben. Dies hat Auswirkungen auf die Lehrer*innenbildung und die Ausbildung von Sonderpädagog*innen. Gerade die Praxislehrpersonen übernehmen dabei eine wichtige Funktion. In den Praktika machen Studierende prägende Erfahrungen. Es ist empirisch belegt, dass Erfahrungen mit Inklusion die Einstellung dazu positiv und nachhaltig beeinflussen (u.a. Götz et al. 2015: 37f.). Hier setzt das Projekt an.
Ziel dieses Lehrentwicklungsprojekts ist, das Professionalisierungsverständnis in Studium und Weiterbildung in der Perspektive Heterogenität, Chancengerechtigkeit und Inklusion zu schärfen.
Zu diesem Zweck werden Unterlagen erarbeitet, welche zur Sensibilisierung in erster Linie von Praxislehrpersonen und -coaches aber auch von Studierenden sowie Reflexionsseminarleitenden für die unterschiedliche Auslegung und Praxis von Inklusion/ Integration an den Praktikumsplätzen beitragen.
Ausgehend von der Annahme, dass Einstellungen und Überzeugungen sowie praktisches Handeln überwiegend biografisch produziert werden und diese (unreflektiert „mitgebrachten“) Orientierungsmuster relativ stabil sind (Kosinar und Laros 2020), bietet es sich an, reflexive Prozesse nicht in erster Linie an diesen Einstellungen selbst initiieren zu wollen. Vielmehr empfiehlt es sich, diese inhärenten Orientierungsmuster und Einstellungen anhand von Material/ Szenen und Deutungen aus der beobachteten Praxis zu reflektieren.
Zu diesem Zweck wurden in diesem Projekt Fallvignetten, in Form von kurzen verdichteten Beschreibungen von Unterrichtssituationen entwickelt, die als Grundlage für das gemeinsame Nachdenken über eine (problematische) Situation herbeigezogen werden können.
Neben dem Einsatz in der Lehre wird das Angebot Praktikums-Schulen zur Verfügung gestellt und von den Projektleitenden begleitet.
Götz, Josephine; Hauenschild, Katrin, Greve, Werner; Hellmers, Sabine (2015): Einstellungen von Lehrerinnen und Lehrern zur inklusiven Grundschule. In: Blömer, Daniel; Lichtblau, Michael; Jüttner, Ann-Kathrin; Koch, Katja; Krüger, Michaela; Werning, Rolf (Hrsg.): Perspektiven auf inklusive Bildung. Gemeinsam anders lehref und lernen. Wiesbaden: Springer.
Kosinar, Julia; Laros, Anna (2020): Orientierungsrahmen im Wandel? Berufsbiographische Verläufe zwischenStudium und Berufseinstieg - In: van Ackeren, Isabell; Bremer, Helmut; Kessl, Fabian; Koller, Hans Christoph; Pfaff, Nicolle; Rotter, Caroline; Klein, Dominique; Salaschek, Ulrich (Hrsg.): Bewegungen. Beiträge zum 26. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich 2020, S. 255-268.
- Bieri, Astrid; Sahrai, Diana (2022): Die Kehrseite gut gemeinter sonderpädagogischer Förderung. Verbesonderung und Exklusion aus der Perspektive einer ehemaligen Schülerin. In: ProSpectrum SZH/ CSPS (Hrsg.): Inklusive Bildung. Was funktioniert noch nicht? Weber Verlag AG. Seite 39-48.
- Bieri, Astrid (2021): Kindheit in Knechtschaft: verdrängen oder anerkennen? Lebensgeschichten ehemaliger Verdingkinder mit Fokus auf ihre Ressourcen. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.
- Bieri, Astrid (2018): Ehemalige Verdingkinder in der Schweiz erzählen. Biografietheoretische Rekonstruktion des Umgangs mit einer Kindheit unter schwierigsten Bedingungen. In: Der Mensch. Zeitschrift für Salutogenese und anthropologische Medizin. Heft 56. 1/2018. Bad Gandersheim: Verlag Gesunde Entwicklung. Seite 49-51.
Kontakt
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Dr. Astrid Bieri
- Dozentin in der Professur für Berufspraktische Studien und Professionalisierung
- Telefonnummer
- +41 61 228 53 12 (Direkt)