Dr. Martin Viehhauser
Dr. Martin Viehhauser
Martin Viehhauser ist an der PH FHNW als Dozent im Arbeitsbereich Allgemeine und Historische Pädagogik des Instituts Primarstufe tätig.
Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Allgemeine Erziehungswissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Historischen Bildungsforschung. Im Zentrum seiner Forschungsinteressen steht das Verhältnis von Geschichte und Theorie von Erziehung und Bildung seit dem 19. Jahrhundert, das er vor dem Hintergrund kultureller und gesellschaftlicher Entwicklungen in den Blick nimmt. Sein besonderer Fokus gilt pädagogisch-ethischen Zusammenhängen, die er an Themen wie räumliche Bedingungen der Erziehung und des Lernens, Pädagogik des Designs oder Steuerung des Bildungswesens konkretisiert. Er greift auf Fragen und Konzepte der Wissensgeschichte, der Science and Technology Studies und der historischen Anthropologie zurück.
In der Lehre bilden sich diese Interessen an Kursangeboten etwa zur Geschichte und Gegenwart des Lehrerinnen- und Lehrerberufs sowie zu aktuellen Trends in der Schule ab, was von der Klassenraumgestaltung über Demokratielernen bis zu Achtsamkeitspraktiken im Klassenzimmer reicht.
Werdegang
Martin Viehhauser ist geboren und aufgewachsen im Land Salzburg. Er studierte Pädagogik an der Universität Wien, wo er 2007 den Magisterabschluss erlangt hat. Auslandsaufenthalte führten ihn während des Studiums an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Berlin, Rom, Buenos Aires und Paris. Danach arbeitete er als Diplomassistent am Departement Erziehungswissenschaften der Universität Fribourg, wo er 2014 zum Dr. phil. promoviert wurde. Im Rahmen eines SNF-Stipendiums verbrachte er von 2011 bis 2012 einen Forschungsaufenthalt am Teachers College der Columbia University in New York City. Von 2014 bis 2017 arbeitete Martin Viehhauser als Postdoc im Arbeitsbereich Allgemeine Pädagogik an der Universität Tübingen, danach wechselte er an die PH Fribourg, wo er auch aktuell neben seiner Anstellung an der PH FHNW als assoziierter Professor für Erziehungswissenschaft tätig ist. Martin Viehhauser lebt in der Stadt Zürich.
Martin Viehhauser hat Lehrveranstaltungen an Universitäten in Fribourg, Tübingen, Zürich, Frankfurt am Main, Halle/Saale, Innsbruck und Wien in Bachelor- sowie Masterstudiengängen durchgeführt. An der PH FHNW führt er seit dem Herbstsemester 2014 Lehrveranstaltungen durch. Seit 2017 lehrt er auch an seinem Hauptarbeitsort, der PH Fribourg.
Die aktuellen Kursangebote an der PH FHNW behandeln folgende Themen:
HS 2024: Achtsamkeit in der Schule – Praktiken, Hintergründe und kritische Aspekte eines aktuellen Trends
Im Zentrum des Kurses steht ein Trend, der seit einigen Jahren in den Klassenzimmern zu beobachten ist: Achtsamkeit. Damit sind Praktiken und eine Haltung gemeint, die sich gegenüber dem jetzigen Moment öffnen und der unmittelbar erlebten Gegenwart Raum im Bewusstsein geben, ohne zu bewerten. Als Haltung kann Achtsamkeit in diversen Übungen und anderen Praktiken kultiviert werden, etwa durch das Ausmalen von Mandalas, Atemübungen, Yoga usw. Lehrkräfte versprechen sich davon mehrere Benefits, insbesondere ein Mittel für Schüler:innen, um mit dem zunehmenden Schulstress besser umgehen zu können, um ihre Konzentrationsfähigkeit für das schulische Lernen zu optimieren und nicht zuletzt, damit auch Lehrpersonen vor Burnouts und beruflicher Überlastung geschützt werden.
Im Rahmen der Kompetenzziele der Modulgruppe Kultur und Gesellschaft nimmt der Kurs mehrere Aspekte in den Blick:
- Was ist Achtsamkeit genau und was sind die kulturellen Wurzeln? Inwiefern spielt z.B. der Buddhismus eine Rolle?
- Weshalb taucht dieser Trend zunehmend in der Schule auf, nachdem er bereits seit längerem im Lifestyle, in Public Health, im Wirtschaftsleben und in anderen gesellschaftlichen Bereichen Fuss fassen konnte?
- Auf welche Weise wird Achtsamkeit in der Schulkultur gelebt, welche Praktiken werden angewandt?
- Was sind kritische Aspekte, die bei Achtsamkeitspraktiken in der Schule zu beachten sind?
Im Kurs blicken wir mit der Fragehaltung „What’s going on?“ auf Achtsamkeit in der Schule und tun dies aus der Position der kritischen Neugierde.
Der Kurs befähigt Teilnehmende, den Begriff Achtsamkeit und dahinterliegende philosophische Ideen zu erklären, die Konjunktur des Trends im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen zu analysieren und Praktiken der Achtsamkeit in der Schule zu erkennen sowie die damit verbundenen (pädagogischen) Erwartungen zu reflektieren. Studierende können kritische Aspekte von Achtsamkeit in der Schule erkennen und benennen.
FS 2024: Lehrpersonenprofessionalität – Blicke der Forschung auf den Beruf der Lehrperson
Der Lehrer:innenberuf hat sich im Lauf der Geschichte stark verändert. Sowohl das Tätigkeitsfeld wie auch die Voraussetzungen, um den Beruf ausüben zu können, sind konstant einem Wandel unterworfen.
Ein wichtiges Schlagwort für die aktuellen Entwicklungen des Berufs lautet «Professionalisierung». Rund um die Frage nach der Lehrpersonenprofessionalität hat sich ein breites Forschungsfeld etabliert, das unterschiedliche Blicke auf den Beruf der Lehrperson ermöglicht.
Die Lehrveranstaltung thematisiert ausgewählte Tendenzen dieser aktuellen Professionalisierungsforschung, z.B.:
- Historische Ansätze zum Lehrer:innenberuf (z.B. Entwicklung von Aus- und Weiterbildungssystemen)
- Ansätze, welche die Lehrperson in den Mittelpunkt rücken (z.B. Erforschung beruflicher Biografien oder der Eigenschaften von Lehrpersonen im Persönlichkeitsansatz)
- Ansätze zu den professionellen Wissensdimensionen des Berufs (z.B. Expertiseforschung oder Kompetenzen)
- Forschungen zur Lehrperson als Akteurin im Unterricht (z.B. Rolle der Lehrperson im Leistungserwerb oder Erforschung von Praktiken von Lehrpersonen im praxistheoretischen Zugriff)
- soziologisch inspirierte Zugänge zum Beruf (z.B. professions- oder strukturtheoretische Ansätze)
Die Studierenden können
- Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens insbesondere in Bezug auf die Aufbereitung von Forschungswissen anwenden;
- die Frage nach Merkmalen des Lehrer:innenberufs aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Forschung diskutieren;
- die Debatte um die «Verberuflichung» und «Professionalisierung» von Lehrpersonen nachzeichnen;
- eine reflektierte Haltung zu gegenwärtigen Vorstellungen des Lehrer:innenberufs einnehmen.
Monographien
- Viehhauser, M. (2016). Reformierung des Menschen durch Stadtraumgestaltung. Eine Studie zur moralerzieherischen Strategie in Städtebau und Architektur um 1900. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.
- Viehhauser, M. (2007). Zur Relevanz der Aneignungsprozesse des Körpers für die Subjektgenese. Internationale psychoanalytische Perspektiven für das frühe Kindesalter. Wien: Universität Wien. [unveröffentlichte Magisterarbeit]
Aufsätze und Buchbeiträge
- Viehhauser, M. (2023). Historische Bildungsforschung. In M. Huber & M. Döll (Hrsg.), Bildungswissenschaft in Begriffen, Theorien und Diskursen (S. 249-256). Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37858-5
- Viehhauser, M. (2022). Sinnlichkeit des Wahren. Werkspuren, 168(4), 12-17.
- Gerteis, M., Viehhauser, M., & Monnard, I. (2021). Wie viel Hilfe darf es sein? Das Verfassen und Begleiten von Abschlussarbeiten am Beispiel der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 39(1), 38-43.
- Viehhauser, M., & Küttel, A. (2021). Schulhausbau in der Bauhaus-Schule: Materialisierungen von Pädagogik im Neuen Bauen. In A. Röhl, A. Schütte, P. Knobloch, S. Henning & K. Gimbel (Hrsg.), bauhaus-paradigmen. künste, design und pädagogik (S. 149-162). Göttingen: De Gruyter.
- Viehhauser, M. (2020). Erziehungs- und Bildungstheorie. In M. Harant, P. Thomas & U. Küchler (Hrsg.), Theorien! Horizonte für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung (S. 245-260). Tübingen: Tübingen University Press.
- Viehhauser, M. (2020). Die «gute Form» und ihre promenadologische Kritik. Modernismus, Lucius Burckhardt und das Ringen um die Pädagogik des Designs. In A. De Vincenti, N. Grube, M. Hofmann & L. Boser (Hrsg.), Pädagogisierung des «guten Lebens». Bildungshistorische Perspektiven auf Ambitionen und Dynamiken im 20. Jahrhundert (S. 359-381). Bern: Bibliothek am Guisanplatz.
- Viehhauser, M. (2019). «Das Schulwesen aber ist und bleibet allezeit ein politicum»: The Felbiger School Act and School Reform in the 18th century Habsburg Monarchy. In J. Westberg, L. Boser & I. Brühwiler (Hrsg.), School Acts and the Rise of Mass Schooling. Education Policy in the Long Nineteenth Century (S. 17-40). Basingstoke: Palgrave Macmillan.
- Viehhauser, M. (2019). Erhabenheit. In G. Weiss & J. Zirfas (Hrsg.), Handbuch Bildungs- und Erziehungsphilosophie (S. 109-118). Wiesbaden: Springer VS.
- Viehhauser, M. (2017). «Lebt und arbeitet in...»: Zur erzieherischen Materialität heimatlicher Bauformen im kommunalen Siedlungsbau um 1900. In C. Thompson, R. Casale & N. Ricken (Hrsg.), Die Sache(n) der Bildung (S. 241-262). Paderborn: Schöningh.
- Viehhauser, M. (2016). Räume des Möglichen: Betrachtungen zur erzieherischen Wirkmacht von Raum. In C. Berndt, C. Kalisch & A. Krüger (Hrsg.), Räume bilden – pädagogische Perspektiven auf den Raum (S. 91-103). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
- Viehhauser, M. (2015). Städtebauliche Gestaltung um 1900 als ‚stille‘ Form der ‚Volkserziehung‘: Camillo Sittes künstlerischer Städtebau und Theorien der Raumwahrnehmung. In M. Geiss & V. Magyar-Haas (Hrsg.), Zum Schweigen. Macht/Ohnmacht in Erziehung und Bildung (S. 259-281). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.
- Viehhauser, M. (2015). Individualisierung als Norm – Normalisierung des Individuellen. Die Erziehung zur Familieneinheit im frühen kommunalen Siedlungsbau. In P. Bühler, E. Forster, S. Neumann, S. Schröder & D. Wrana (Hrsg.), Normalisierungen (S. 35-55). Halle-Wittenberg: Martin-Luther-Universität.
- Viehhauser, M. (2010). Pädagogik der frühen Kindheit und Neurowissenschaften: Zwischen Begrifflichkeiten und wissenschaftlicher Legitimität. In M. Stamm & D. Edelmann (Hrsg.), Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung. Was kann die Schweiz lernen? (S. 19-36). Zürich: Rüegger.
- Viehhauser, M. (2009). Sprachfähigkeit und die Entwicklung von Sprechkompetenz in der frühen Kindheit aus bildungsphilosophischer Sicht. In N. Flindt & K. Panitz (Hrsg.), Frühkindliche Bildung. Entwicklung und Förderung von Kompetenzen (S. 51-58). Saarbrücken: Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften.
- Stamm, M. & Viehhauser, M. (2009). Frühkindliche Bildung und soziale Ungleichheit. Analysen und Perspektiven zum chancenausgleichenden Charakter frühkindlicher Bildungsprogramme. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, 29, 403-418.
- Stamm, M. & Viehhauser, M. (2009). Exzellenz und Equity. Neue bildungstheoretische Perspektiven für ein altes Spannungsverhältnis. International Review of Education, 55, 415-435.
Forschungsberichte
- Sapienza, S. & Viehhauser, M. (2015). Pädagogische Elementarteilchen. In Zürich wird über eine Theorie der Schule diskutiert. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 91 (3), 409-413.
- Stamm, M., Reinwand, V., Schmid, K., Burger, K., Viehhauser, M. & Muheim, V. (2009). Frühkindliche Bildung in der Schweiz. Eine Grundlagenstudie im Auftrag der Schweizer UNESCO-Kommission. Fribourg: Departement für Erziehungswissenschaften.
Populärwissenschaftliche Beiträge
- Viehhauser, M. (2017). Schule: Lernort und Lebensraum. schulaktiv, 2, S. 16-17.
Rezensionen
- Viehhauser, M. (2020). Rezension von: Alexander Kraus & Sabine Reh (Hrsg.): Stadt macht Schule. Schulentwicklungen im «Soziallabor» der Bundesrepublik, 1945 bis 1980 (Göttingen 2020). EWR 19(5), https://www.klinkhardt.de/ewr/978383533580.html
- Viehhauser, M. (2020). Rezension von: Ernst Spycher: Bauten für die Bildung. Die Entwicklung der Basler Schulhausbauten im nationalen und internationalen Kontext (Basel 2019). H-Soz-Kult, https://www.hsozkult.de/review/id/reb-29841?title=e-spycher-bauten-fuer-die-bildung&recno=1&q=spycher&sort=newestPublished&fq=&total=1
- Viehhauser, M. (2016). Rezension von: Julia Kurig: Bildung für die technische Moderne. Pädagogische Technikdiskurse zwischen den 1920er und den 1950er Jahren in Deutschland (Würzburg 2015). H-Soz-Kult, http://www.hsozkult.de/searching/id/rezbuecher-24015?title=j-kurig-bildung-fuer-die-technische-moderne&q=viehhauser&sort=&fq=&total=10&recno=1&subType=reb
- Viehhauser, M. (2013). Rezension von: Marianne Helfenberger: Das Schulhaus als geheimer Miterzieher. Normative Debatten in der Schweiz von 1830 bis 1930 (Bern 2013). H-Soz-u-Kult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-137
- Viehhauser, M. (2013). Rezension von: Alfred Opitz: Wahn & Sinn. Zur Kulturgeschichte illusionärer Weltgehäuse. (Würzburg 2012). H-Soz-u-Kult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-2-159
- Viehhauser, M. (2012). Sammelrezension von: Andrew Hacker & Claudia Dreifus: Higher Education? How Colleges Are Wasting Our Money and Failing Our Kids – and What We Can Do About It (New York 2011) / Professor X: In the Basement of the Ivory Tower. Confessions of an Accidental Academic (New York 2011) / Mark C. Taylor: Crisis on Campus. A Bold Plan for Reforming Our Colleges and Universities (New York 2010). Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 88 (1), 149-152.
- Viehhauser, M. (2012). Rezension von: Karl-Josef Pazzini, Marianne Schuller & Michael Wimmer (Hrsg.): Lehren bildet? Vom Rätsel unserer Lehranstalten (Bielefeld 2010). Erziehungswissenschaftliche Revue, 11 (1). http://www.klinkhardt.de/ewr/978383761176.html
- Viehhauser, M. (2011). Rezension von: Michael Hagner: Der Hauslehrer. Die Geschichte eines Kriminalfalls. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900 (Berlin 2010). Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik, 87 (1), S. 139-141.
- Viehhauser, M. (2010). Rezension von: Sabine Seichter: Pädagogische Liebe. Erfindung, Blütezeit, Verschwinden eines pädagogischen Deutungsmusters (Paderborn 2007). Erziehungswissenschaftliche Revue, 9 (3). http://www.klinkhardt.de/ewr/978350676445.html
- Viehhauser, M. (2009). Rezension von: Horst Kämpfer: Erziehung im ersten Lebensjahr. Eine Studie zur Intersubjektivität früher Beziehungen (Frankfurt a. M. 2006). In W. Datler, K. Steinhardt, J. Gstach & B. Ahrbeck (Hrsg.), Der pädagogische Fall und das Unbewusste. Psychoanalytische Pädagogik in kasuistischen Berichten (S. 203-205). Gießen: Psychosozial.
- Viehhauser, M. (2007). Rezension von: Eckart Leiser: Das Schweigen der Seele. Das Sprechen des Körpers. Psychoanalytische Zugänge zum Körper und dessen Leiden (Gießen 2007). texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik, 3, 96-99.
Vorträge (bis 2014)
- Achtsamkeit in der Schule. Analysen eines gegenwärtigen pädagogischen Bewusstseinszustands. Vortrag in der Ringvorlesung Allgemeine Pädagogik der PH Schwyz, 12. Mai 2021.
- Pädagogische Hochschulen: Räumliche Situationen einer Bildungsinstitution. Tagung auf der PH-Vernetzungstagung, PH Zürich, 15. November 2019.
- Schulhausbau in der Bauhausschule. Materialisierungen von Pädagogik im Neuen Bauen. Vortrag auf der Tagung Bauhaus an der Universität Siegen, 9. Oktober 2019.
- Erziehungs- und Bildungstheorie in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Vortrag im Kolloquium des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Fribourg, 30. Oktober 2018.
- Die «gute Form» und ihre promenadologische Kritik. Lucius Burckhardts Konzeption der Pädagogik des Designs. Vortrag auf der Tagung Pädagogisierung des ‚guten Lebens’ in der Bibliothek am Guisanplatz Bern, 25. Oktober 2018.
- Die Schule und das Lernen des Kindes – zur gesellschaftlichen Bedeutung von öffentlicher Erziehung und Bildung. Vortrag in der Vorlesung Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Schwyz, 28. März 2018.
- «Das Schulwesen aber ist und bleibet allezeit ein politicum»: The Felbiger School Act and School Reform in the 18th century Habsburg Monarchy. Vortrag auf der Autorentagung School Acts and School Laws an der Universität Uppsala, 19. Oktober 2017.
- Homophob und heteronormativ: Zur Ächtung homosexueller Lebens- und Liebensweisen. Vortrag im Studium Generale Ideologien der Ungleichheit: Analyse und Kritik an der Universität Tübingen, 30. Mai 2017.
- Pädagogik des Raums in drei Facetten. Vortrag im Seminar Streifzüge durch den «Raum» von Nicole Hekel an der Universität Fribourg, November 2016.
- „The Pedagogics of Schoolhouses: Building Emotions of Patriotism“, Paper Presentation at the ISCHE 2016 Education and the Body, Loyola University Chicago, IL, 19. August 2016.
- „Educating Efficient Housekeeping. The ‚Frankfurt Kitchen’ and Body Politics in the Late 1920s“, Paper Presentation at ISCHE 2016 Education and the Body, Loyola University Chicago, IL, 18. August 2016.
- „Pädagogische Formen: Zur Konzeptualisierung von Innovationen im Bildungswesen“, Vortrag im Forschungskolloquium Allgemeine Pädagogik (Prof. Dr. M. Rieger-Ladich), Universität Tübingen, 20. Juli 2016.
- „Die imaginierte Nation im Schulgebäude. Heimatstil und Nationalromantik im Schulhausbau“, Vortrag am Jahreskongress Wo endet Schule? der Schweizerischen Gesellschaft für Bildungsforschung (SGBF), Université de Lausanne, 1. Juli 2016.
- „Educating Patriotic Citizens: Cultural Transmission Through Communal Residential Housing Developments, 1910-20s“, Paper Presentation at ISCHE 2015 Culture and Education, Istanbul University, Istanbul, 25. Juni 2015.
- „’Lebt und arbeitet in...’: Zur erzieherischen Materialität heimatlicher Bauformen im kommunalen Siedlungsbau um 1900“, Vortrag an der Jahrestagung der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE Die Sache(n) der Bildung, Münster, 2. Oktober 2014.
- „’Reformierung des Menschen’ über Stadtraumgestaltung. Eine Studie zur moralerzieherischen Strategie in Städtebau und Architektur um 1900 unter besonderer Berücksichtigung heimatschützerischer Strömungen in der Stadt Zürich“, Vortrag für die Thesenverteidigung an der Universität Fribourg, 30. Juni 2014.
- „Individualisierung als Norm – Normalisierung des Individuellen. Die Erziehung zur Familieneinheit im frühen kommunalen Siedlungsbau“, Vortrag bei den Wittenberger Gesprächen, Stiftung Leucorea Wittenberg, 9. Mai 2014.
Weitere Publikationen der FHNW finden Sie im Institutional Repository FHNW (IRF).
Forschungsprojekte
Pädagogik der Selbstsorge (ab 2020)
Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt sind Achtsamkeitsbewegungen, welche die Schule spätestens seit den 2010er Jahren erfasst haben und die sich in den letzten Jahren in einer zunehmenden erziehungswissenschaftlichen Forschungstätigkeit bemerkbar machen. Das Projekt ist explorativ angelegt. Es möchte zeitgenössische Formen von Achtsamkeit in der Schule anhand von Praktiken und Diskursen beschreiben und diese in Zusammenhang mit Aspekten stellen, die auf eine longue durée dieses aktuellen Trends verweisen. Die heuristische Klammer bildet der Begriff der Selbstsorge und auf konzeptueller Ebene rücken ethisch-pädagogische Wissensformen (z.B. Ethik der Fürsorge) ins Zentrum. Am Beispiel von Achtsamkeit zielt die Suchbewegung im Projekt auf Substrate der Psychologisierung, die ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den pädagogischen Diskurs prägt und nicht frei von (pseudo-) religiösen Zügen zu sein scheint.
Im Projekt arbeiten Dr. Petra Bleisch, Religionswissenschaftlerin und Professorin an der PH Fribourg, und Denny De Caro als studentischer Mitarbeiter mit. Es ist interdisziplinär angelegt und inkludiert religions- und erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf dem gemeinsamen Fundament einer kulturwissenschaftlichen Erforschung von Schule.
Wissensgeschichte von Planungs- und Steuerungspraktiken im Bildungswesen (abgeschlossen 2020)
Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Educational Governance. Im Fokus stehen Steuerungs- und Planungspraktiken sowie administrative Prozesse vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Projekt untersucht unter anderem Techniken der Steuerung des Bildungsbereichs sowie die strukturellen Formen schulischer Wissenskulturen und deren Genese. Im Sinne eines explorativen Zugangs greift dieses Projekt auf wissensgeschichtliche sowie historisch-anthropologische Ansätze zurück, um Formen zu identifizieren, welche das Bildungswesen in historischen Kontexten annimmt. Diese Problemstellung rückt wissensbasierte Praktiken im Zustandekommen innovativer pädagogischer Lösungen ins Zentrum.
Das Projekt versteht sich als eine thematische Klammer, die unterschiedliche Interessen im Zusammenhang mit Educational Governance bündelt. Aus dem Projekt sind Publikationen etwa zum Aufbau eines öffentlichen Bildungswesens in der österreichischen Monarchie, zur Geschichte des Lehrerinnen- und Lehrerberufs (gemeinsam mit Lukas Lehmann) oder zu einer verhaltensökonomischen Einordnung des professionellen Handelns von Lehrpersonen entstanden. Zudem wurden zahlreiche Lehrveranstaltungen zu den Themengebieten Bildungsreform (z.B. Kompetenzorientierung, Civic Education) und Neo-Institutionalismus abgehalten.
Reformierung des Menschen durch Stadtraumgestaltung (abgeschlossen 2016)
Das Dissertationsprojekt untersucht die moralisch aufgeladenen Auseinandersetzungen um die soziale Stadtentwicklung und ihre Materialisierungen mit besonderem Fokus auf die Stadt Zürich um 1900. Das Augenmerk liegt auf einer erziehungshistorischen Darstellung einer Sichtweise, der es darum ging, die Stadt als ‚Schule‘ der Gesellschaft zu gestalten. Diese Formung wird im Projekt als Prozess analysiert, der an den Schnittstellen zwischen wissenschaftlicher Theorie, Expertise und politischem Handeln angesiedelt ist.
Aus dem Dissertationsprojekt resultierte eine Monographie mit dem Titel Die Reformierung des Menschen durch Stadtraumgestaltung. Eine Studie zur moralerzieherischen Strategie in Städtebau und Architektur um 1900, das 2016 bei Velbrück Wissenschaft erschienen ist. Daneben sind mehrere Beiträge in Sammelbänden zur gesellschaftserzieherischen Seite von Städtebau und Architektur entstanden, zuletzt zum Thema Schulhausbau in der Bauhaus-Schule (gemeinsam mit Anja Küttel, 2021). Zudem wurden zahlreiche Lehrveranstaltungen zum Themengebiet Pädagogik und Raum abgehalten.
Weitere Projekte der FHNW finden Sie im Institutional Repository FHNW (IRF).
Kontakt
-
Dr. Martin Viehhauser
- Dozent
- Telefonnummer
- k.A. (Direkt)