Philipp Stamm (1966) absolvierte eine Berufslehre als Schriftsetzer bei Meier+Cie AG in Schaffhausen (1982–1986). Mit seiner Anstellung als Textgestalter bei DokMan AG in Zürich-Höngg vollzog er einen weiteren technologischen Wandel – vom Blei- und Fotosatz zum Desktop Publishing (1987–1990).
Nach vier Jahren Berufstätigkeit verspürte er das Bedürfnis zu studieren: Typografische Gestaltung an der SfG Basel (1990–1992) und Visuelle Kommunikation an der HFG Basel (1992–1995) – u.a. bei André Gürtler, Wolfgang Weingart und Reinhart Morscher. In seinem schriftgestalterischen Diplomprojekt befasste er sich mit der «Erweiterung des lateinischen alphabetes für die deutsche sprache».
Anschliessend war er in Basel erst als Freelancer tätig, u.a. für die Werbeagentur GGK und beim Reinhardt-Verlag für das Satire-Magazin Nebelspalter, danach machte er sich selbständig (1998–2008). Zusammen mit Heidrun Osterer gründete er feinherb. Für ihr Buchprojekt «Adrian Frutiger – Schriften. Das Gesamtwerk» führte er zahlreiche Gespräche mit dem Schweizer Schriftgestalter. Und für sein Buch «Schrifttypen · Verstehen | Kombinieren» entwickelte er eine erneuerte sowie erweiterte Schriftklassifikation. Parallel dazu unterrichtete er (ab 1996): u.a. beim SPRI und an der Gewerbeschule in Zürich – sowie seit 2000 an der HGK Basel Typografische Komposition, Detailtypografie, Schriftgestaltung, Schrift- und Typografie-Geschichte sowie Corporate Design.
Methodisch-didaktisch interessieren ihn die Augenschulung sowie Offenheit in der Limitierung, Reichhaltigkeit in der Reduktion, Einheit in der Vielfalt, Spielerisches in der Systematik.