Soziales Lernen in der Schule
Die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Weiterentwicklung ihrer personalen und sozialen Kompetenzen ist laut Lehrplan 21 eine zentrale Aufgabe jeder Schule. Selbstreflexion, Selbständigkeit, Eigenständigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und der Umgang mit Vielfalt werden einerseits in den einzelnen Fachbereichen aufgebaut und gefördert, andererseits geschieht dies im schulischen Zusammenleben.
Soziales Lernen in der Schule zielt auf den Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Kindern und Jugendlichen erlauben, in der sozialen Umwelt kompetent zu leben und diese kritisch, selbstbewusst sowie aktiv mitzugestalten. Dieser Aufbau sozialer Kompetenzen lässt sich nicht trennen von Aspekten personaler Kompetenzen. Personale Kompetenzen wiederum können sich nur in der Interaktion mit anderen Menschen entwickeln.
Schulkultur formt das Verhalten der Anwesenden
Soziales Verhalten geschieht immer im Bezug zum Kontext, und ohne diesen kann Verhalten nicht verstanden werden. Es spielt also eine Rolle, ob Kinder und Jugendliche ein bestimmtes Verhalten innerhalb der Schule oder ausserhalb zeigen. Und es spielt eine Rolle, wie diese Schule gestaltet ist, wie sich die Lehrpersonen verhalten, auf welche Klassendynamik ein bestimmtes Verhalten trifft und welche Lernsituationen ausgewählt werden, um personale und soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Lehrpersonen, Kollegien und Schulleitungen wollen Unterricht und das Zusammenleben in der Schule so gestalten, dass Lernen und Arbeiten unter bestmöglichen Bedingungen erfolgen können und geregelte Abläufe sowie ein angemessener Umgang unter den Beteiligten die schulischen Ziele unterstützen. Dabei sind die Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit der gewählten Strategien und Massnahmen von grosser Bedeutung, entscheiden sie doch über den Erfolg und die Nachhaltigkeit unternommener Anstrengungen. Namhafte Studien weisen darauf hin, dass von punktuellen Massnahmen keine Wirkung erwartet werden kann. Hingegen scheint das Zusammenspiel von Beziehungen, Wechselwirkungen, Widersprüchen und Übereinstimmungen massgeblich zu sein für die Wirksamkeit unternommener Vorkehrungen und Massnahmen. Können beispielsweise Schülerinnen und Schüler Lehrpersonen in ihrem Sprechen und Handeln als Vorbilder für erwünschtes Verhalten erkennen? Wird Partizipation von Schülerinnen und Schülern nicht nur gewünscht, sondern finden sich auch entsprechende Gefässe und Vorkehrungen, damit echte Partizipation möglich wird? Das Zusammenspiel der genannten Elemente lässt sich mit dem Begriff der Schulkultur fassen. Werden Betroffene zu Beteiligten gemacht, werden Kooperationen, Partizipation und Vernetzungen aufgebaut und gepflegt und die Schule als Erfahrungsraum gestaltet, erfahren Lehrpersonen zunehmend Wirksamkeit ihrer Bemühungen und erleben tatsächliche Entlastung.
Soziales Lernen im Fokus der Schulentwicklung
Das Programm SOLE (Soziales Lernen in der Schule) trägt der Bedeutung dieser Zusammenhänge für das soziale Lernen Rechnung. Schulleitung und Lehrpersonen werden dabei unterstützt, die Schulkultur und den Unterricht so zu gestalten, dass sie Schülerinnen und Schülern in der Entwicklung förderlicher Aspekte ihrer personalen und sozialen Kompetenzen dienen können.
Angebote zu «Soziales Lernen in der Schule» (PDF)