Überfachliche Kompetenzen haben aufgrund ihrer Bedeutung für die erfolgreiche Lebensbewältigung Eingang in sämtliche Fachlehrpläne aller Zyklen und Fachbereiche gefunden. Die Auseinandersetzung mit Fachinhalten bietet Gelegenheit, an überfachlichen Kompetenzen zu arbeiten. Die untenstehenden Ansätze zeigen bedeutungsvolle Möglichkeiten auf, überfachliche Kompetenzen mit Schülerinnen und Schülern aufzubauen und zu stärken.
Aktuelle Angebote
Die Pädagogische Hochschule FHNW beschäftigt sich zurzeit mit der Erstellung von Weiterbildungsangeboten und Einführungskonzepten. Für interessierte Schulen stehen Holangebote zur Verfügung, die sich am Dossier «Überfachliche Kompetenzen stärken» orientieren.
Weiterbildungsangebote und Einführungskonzepte
Das Dossier «Überfachliche Kompetenzen stärken» gibt Anregungen, um über die eigene Unterrichtspraxis nachzudenken und diese weiterzuentwickeln. Mit den Weiterbildungsbausteinen erhalten Schulen Beratung und Begleitung für die Arbeit mit dem Dossier. Nach dem Baustein «Grundlagen» können weitere Bausteine dazugebucht und entsprechend den Entwicklungsschwerpunkten Ihrer Schule angepasst werden. Kontakt: Denise Hediger, ZGVuaXNlLmhlZGlnZXJAZmhudy5jaA==
Im Auftrag von 15 Deutschschweizer Kantonen hat die Pädagogische Hochschule FHNW ein Dossier zu Überfachlichen Kompetenzen erarbeitet. Das Dossier enthält Anregungen für die Planung, Förderung und Einschätzung überfachlicher Kompetenzen.
Personen aus der Praxis und der Wissenschaft sprechen über aktuelle Themen rund um Bildung. Gespräche mit Menschen, die etwas Besonderes wissen, die von ihrem Erfahrungsschatz berichten oder Einblicke in ihre Forschungsprojekte gewähren – kompetent und alltagsnah!
Der Podcast wendet sich an alle, die sich für Bildung interessieren, im Besonderen an Lehrpersonen, Eltern und Personen aus der Schulentwicklung und Bildungspolitik.
Zur Thematik «Förderung von überfachlichen Kompetenzen» stehen derzeit 3 Episoden zur Verfügung. Sie finden Sie mit Hilfe der untenstehenden Links:
Überfachliche Kompetenzen gelten als Ressourcen für gesundheitsförderliches Verhalten und als Schutzfaktoren gegenüber unerwünschten Verhaltensweisen. In der Gesundheitsförderung beschreibt das Konzept der Lebenskompetenzen diejenigen Fähigkeiten, die einen angemessenen Umgang sowohl mit unseren Mitmenschen als auch mit Problemen und Stresssituationen im alltäglichen Leben ermöglichen.
Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Begabungen und Lernvoraussetzungen, mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen besuchen dieselbe Klasse oder Lerngruppe. Diese Heterogenität in Schulklassen stellt didaktische und pädagogische Herausforderungen an die Lehrperson, an die Schule und soziale Herausforderungen an die Schülerinnen und Schüler. So stellt sich Schulen die Frage, mit welchem Unterricht Lernende optimal lernen können und gefördert werden. Lerncoaching kann wirksam sein für diese Herausforderungen.
Projektartige Aufgabenstellungen, Projektunterricht und die Projektarbeit im Rahmen des Abschlusszertifikats ermöglichen es in besonderer Weise, die überfachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in vielfältiger Weise zu fördern. Die Pädagogische Hochschule berät und unterstützt Sie dabei, das Thema «Projektarbeit» unter Einbezug aller Beteiligten zu gestalten.
Das Programm SOLE (Soziales Lernen in der Schule) zielt darauf ab, die Schule als Kontext für soziales Lernen zu gestalten. Beziehungen, Unterrichtsinhalte und Lernformen sowie Elemente des Schullebens sind dafür von Bedeutung und bilden bei gutem Zusammenspiel einen Lebens- und Lernkontext, der Schülerinnen und Schüler in ihren personalen und sozialen Kompetenzen stärkt. SOLE kann damit Antworten geben auf folgende Fragen:
Wie gelingt es uns, Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken und das soziale Miteinander an unserer Schule entsprechend zu gestalten?
Wie können wir bei der Gestaltung von Schulleben und Unterricht die überfachlichen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler konsequent mitdenken und systematisch aufbauen und fördern?
Wie werden wir als Schule fit für den Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit auffälligem Verhalten?
Die Pädagogische Hochschule berät und unterstützt Sie dabei, die Kultur Ihrer Schule unter Einbezug aller Beteiligten entsprechend weiter zu gestalten.
Theaterpädagogische Übungen und Spielanweisungen trainieren nicht nur die Spielkompetenz der Schülerinnen und Schülern, sondern können auch für fachliche und überfachliche Lerninhalte eingesetzt werden. Im Themenfeld «Theatrales Lernen» werden die sozialen und personalen Fähigkeiten durch Kreativität und vielfältige Präsentationsformen geschult.
Die Förderung der 21st Century Skills – der Kompetenzen, die zum Gelingen der digitalen Transformation beitragen – gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es geht dabei nicht ausschliesslich um digitale Lerninhalte und das Training von Faktenwissen, sondern um überfachliche Angebote auf Basis zentraler Kompetenzen für Schule und Bildung.
Computational Thinking ist eine wichtige Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts. Alle Lehrpersonen sämtlicher Fachbereiche können Schülerinnen und Schüler beim Erwerb dieser Kompetenz unterstützen.
«Unterricht ins Spiel bringen» ist ein Angebot für eine schulhausinterne Weiterbildung im 1. und 2. Zyklus im Kanton Aargau. Wir bieten ein Programm über zwei Nachmittage an, bestehend aus einzeln wählbaren thematischen Workshops, die sich in verschiedenen Bereichen zum Ziel setzen, Elemente des Spiels im Unterricht fruchtbar zu machen. Fachliche und überfachliche Bereiche, analoge und digitale Themen werden abgedeckt.
In der Pädagogischen Hochschule sind verschiedene Ansätze zur Unterrichtsgestaltung entwickelt worden, die den Erwerb überfachlicher Kompetenzen gezielt unterstützen. Die hier vorgestellten Ansätze haben unterschiedliche Ausrichtungen. Sie teilen aber die Grundannahmen, dass
die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen immer im Rahmen von sozialen Zusammenhängen erfolgt.
Lehrpersonen überfachliche Lehr-Lern-Settings mit Blick auf einzelne Schülerinnen und Schülern, für Gruppen oder eine Klasse sowie die ganze Schule gestalten können.
es gerade mit Blick auf die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen darauf ankommt, bereits vorhandene Ressourcen und Kompetenzen sichtbar zu machen und zu nutzen.
sich im schulischen Rahmen immer wieder Gelegenheiten ergeben, um miteinander über das Bildungs- und Lernverständnis ins Gespräch zu kommen, unter vier Augen, in der Klasse, im Unterrichtsteam, im Kollegium oder mit den Eltern.
alle schulischen Kontexte und Situationen bewusst als Lernkontexte und Lernsituationen für überfachliche Kompetenzen gestaltet und genutzt werden können.
überfachliche Kompetenzen für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler und deren künftigen Lebensweg eine zentrale Bedeutung zukommt.
Die folgenden Ansätze bieten Konzepte, Ideen, Anregungen und Unterstützung für Lehrpersonen und Schulen, die sich vertieft mit der Praxis der Förderung der überfachlichen Kompetenzen auseinandersetzen möchten.
Im neuen Lehrplan wird dem überfachlichen Lernen in der Schule grosse Bedeutung zugeschrieben. Die Schülerinnen und Schüler sollen im Gestaltungs-, Lern- und Lebensraum Schule gleichzeitig mit fachlichen Kompetenzen auch Kompetenzen erwerben können, die sich nicht einem Schulfach zuordnen lassen, sondern die schulische Fächerstruktur und den Schulalltag quasi durchweben. Personale, soziale und methodische Kompetenzen sind bedeutsam für den Lernerfolg, für die soziale Teilhabe der Schülerinnen und Schüler in und ausserhalb der Schule sowie später im Erwachsenenleben. Sie werden im spontanen Verhalten und im gezielten Handeln sichtbar: bei der Auseinandersetzung mit einem Lerngegenstand allein oder gemeinsam mit anderen, beim Spielen in der Pause, beim Umgang mit Schulmaterialien, beim Erledigen von Hausaufgaben oder beim Sport und in der Freizeit. Das war schon immer so. Und schon immer haben sich Lehrpersonen, Teams und Schulen dafür eingesetzt, dass Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen gestärkt werden. Neu ist, dass alle Schulen und alle Lehrpersonen mit dem neuen Lehrplan explizit dazu verpflichtet werden, dies systematisch und gezielt zu tun.
Dass die überfachlichen Kompetenzen auf neue und prominente Weise in den Fokus rücken, hat mit dem (welt)gesellschaftlichen Wandel zu tun, den wir alle miterleben. In den letzten fünf Jahrzehnten haben sich die Bedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, in vielen Bereichen grundlegend und zunehmend rasant verändert. Es ist anzunehmen, dass diese Dynamik anhalten wird. Wohin sie führt ist in vielen Teilen nicht absehbar. Die gegenwärtigen Kinder und Jugendlichen müssen demnach nicht nur heute lernen können, was ihnen die Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen ermöglicht, sondern sie müssen heute auch lernen können, was ihnen die Bewältigung der Herausforderungen in einer aus gegenwärtiger Sicht diffusen Zukunft ermöglicht. Lernen sollen sie dies von Erwachsenen, die selber von diesem Wandel erfasst und geprägt sowie ebenso und auf ihre Weise als Lernende unterwegs sind. Das macht die Sachlage nicht einfacher.
Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklungen sind die Erwartungen an die Menschen hinsichtlich ihrer Kompetenzen zur Impulskontrolle und zur Selbstorganisation im Vergleich mit vergangenen Zeiten erheblich gestiegen. Schon früh im Leben werden Anregungen und Erwartungen in grosser Dichte und Vielfalt spürbar und wirksam. Heranwachsende müssen lernen können, Situationen und Herausforderungen verschiedenster Art wahrzunehmen, einzuschätzen und damit konstruktiv umzugehen, d. h. angemessene Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und Entscheide zu fällen. Die Schulen sind deshalb gehalten, in einem quasi abgesicherten pädagogischen Modus systematisch Gelegenheiten zu schaffen, bei denen Schülerinnen und Schüler ihre inneren Regungen wahrnehmen und mit ihnen umgehen lernen können. Im Handlungsfeld Schule sollen sie angeleitet werden, ihre Selbständigkeit und Eigenständigkeit und ihre Kompetenzen zur Selbstreflexion immer wieder neu zu erproben und weiterzuentwickeln.
Erheblich gestiegen sind durch die Zunahme der gesellschaftlichen Heterogenität auch die Anforderungen im Bereich der sozialen Kompetenzen. Mit einem Trend zurück zu mehr gesellschaftlicher Homogenität ist nicht zu rechnen. Menschen müssen also lernen können, tragfähige Beziehungen mit anderen einzugehen, deren lebensgeschichtliche und lebensweltliche Hintergründe und Zukunftsperspektiven sich erheblich von eigenen Erfahrungen und Vorstellungen unterscheiden. Es ist für das gesellschaftliche Zusammenleben eminent wichtig, bei allen Unterschiedlichkeiten möglichst gut miteinander klarzukommen. In dieser Hinsicht erfüllt die Schule eine zentrale Funktion, indem sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus allen gesellschaftlichen Milieus zusammenführt. Sie ist dadurch einer jener hoch bedeutsamen gesellschaftlichen Orte, wo der gelingende Umgang mit Vielfalt geübt werden kann und wo insbesondere Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer Konflikt- und Kooperationsfähigkeit gezielt gefördert werden können und sollen.
Auch die Arbeitswelt hat sich im Zug von Industrialisierung und Automatisierung stetig und stark verändert. Die Digitalisierung wird laufende Entwicklungen in unbekannte Dimensionen vorantreiben. Sicher ist, dass alles automatisiert werden wird, was sich automatisieren lässt und der Anteil an repetitiven Tätigkeiten in der Arbeitswelt sich weiter verringern wird. Unter diesen Umständen werden Kompetenzen hoch bedeutsam, die es Menschen erlauben, sich über Aufgaben und Probleme zu verständigen und relevante Informationsquellen und Technologien zu nutzen, um Herausforderungen in kooperativen Settings anzugehen und zu bewältigen. Es gilt also, im Unterricht wie im schulischen Zusammenleben ausserhalb des Unterrichts Gelegenheiten zu schaffen, wo Schülerinnen und Schüler – von Themen und relevanten Fragestellungen ausgehend – individuell sowie gemeinsam handelnd und forschend lernen können.