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Mitbetroffenheit von Kindern bei häuslicher Gewalt unter systemischer Perspektive

Das viertägige Fachseminar vermittelt vertieftes Wissen zu häuslicher Gewaltdynamik in Familien mit Kindern, sensibilisiert für die Mitbetroffenheit von Kindern aus fachlicher und behördlicher Perspektive, und übt und reflektiert anhand von Fallbeispielen Gesprächsführungskompetenzen mit betroffenen Kindern, mit dem gewaltbetroffenen sowie mit dem gewaltausübenden Elternteil.

Eckdaten

Abschluss
Teilnahmebestätigung
Unterrichtssprache
Deutsch
Preis
CHF 1 500

Ein beträchtlicher Anteil von Kindern und Jugendlichen ist im Verlaufe ihrer Kindheit Gewalthandlungen zwischen den Eltern ausgesetzt. Dies kann zu kurz- und langfristigen Beeinträchtigungen der physischen und psychischen Gesundheit führen und stellt deshalb eine Gefährdung des Kindeswohls dar. Immer noch gehen Kinder bei der Beratung der Erwachsenen häufig vergessen und erhalten dadurch weder den erforderlichen Schutz noch die geeignete Unterstützung. Dass die Bedeutung der Beziehungspflege für Kinder nicht nur zum gewaltbetroffenen Elternteil, sondern auch zum gewaltausübenden Elternteil mitgedacht werden muss, ist umstritten, wird jedoch als relevant für das Kindeswohl betrachtet. Eine spezielle Herausforderung für Professionelle sozialer Institutionen, die mit betroffenen Familien in Kontakt kommen, ist sowohl die Sensibilisierung auf die Situation der betroffenen Kinder und Elternteile als auch die Aneignung von Kooperationsmöglichkeiten und Handlungskompetenzen im multiprofessionellen Hilfsnetzwerk wichtig.

Inhalt

Block 1: Am ersten Tag geht es um die Vermittlung fachlicher Grundlagen zu häuslicher Gewalt und der Betroffenheit von Familien. Dabei stehen Fragen zum Ausmass und Kontext von häuslicher Gewalt in Paarbeziehungen und zu den kurz- und langfristigen Auswirkungen des Miterlebens von häuslicher Gewalt auf Kinder und Jugendliche im Fokus. Am zweiten Tag werden morgens denjenigen, die nicht in einer KESB oder einem Abklärungsdienst arbeiten, die Instrumente, die der KESB im Umgang mit häuslicher Gewalt zur Verfügung stehen, vorgestellt. In der zweiten Hälfte des Morgens und am Nachmittag wird, im Wechsel zwischen Gruppenarbeiten und Plenumsdiskussionen, anhand von Fällen aus der Praxis aufgezeigt, wie die KESB bei häuslicher Gewalt konkret vorgeht und so ein Einblick in die Möglichkeiten gewährt, welche die Instrumente bieten. Es werden aber auch die Grenzen der Einflussnahme durch die KESB aufgezeigt und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Block 2: Am dritten und vierten Tag werden Grundlagen zu Gesprächsführung und Beratung mit von gewaltbetroffenen Elternteilen und Kindern sowie mit dem gewaltausübenden Elternteil angeboten. Aus Sicht des Kindes bleibt der gewaltausübende Elternteil sein Vater/seine Mutter. Meist wünscht das Kind sich auch weiterhin Kontakt zu diesem Elternteil Deshalb werden Gesprächsführungskompetenzen im Umgang mit allen Beteiligten, gewaltbetroffenen und gewaltausübenden Personen vermittelt und in Rollenspielen eingeübt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eigene Fälle einzubringen, die am Nachmittag des zweiten Seminartages besprochen werden können.

Zielpublikum

Fachpersonen der Sozialen Arbeit und Kinder- und Jugendhilfe, Behördenmitglieder im Kinder- und Erwachsenenschutz (KESB), Beistandspersonen und Kindesverfahrensvertreter:innen, Fachpersonen von Unterstützungs- und Schutzeinrichtungen, Rechtsanwält:innen und Richter:innen.

Weitere Informationen

Detailprogramm (PDF)

Teilnahmebedingungen (PDF)

Bemerkung

pro Block werden CHF 800.00 verrechnet.
Änderungen und Preisanpassungen vorbehalten

Anmeldung

Standort

Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Muttenz

Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Soziale Arbeit Hofackerstrasse 30 4132 Muttenz
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