Gemeinden und Nonprofit-Organisationen (NPO) fördern zunehmend das Engagement von Schlüsselpersonen, um spezifische Massnahmen zur Integrationsförderung der zugewanderten Bevölkerung umzusetzen. Denn die Schlüsselpersonen verfügen sowohl über den Zugang zur entsprechenden Herkunftsgemeinschaft, als auch über sprach- und migrationsspezifische Fachkompetenzen, die bei den Gemeinden und NPO nur zum Teil vorhanden sind. Jedoch existiert kein einheitliches Verständnis von «Schlüsselpersonen», ihrem Tätigkeitsfeld und den entsprechenden Rahmenbedingungen.
Programm
In diesem 2-tägigen Kurs werden die wichtigsten Grundlagen für den Einsatz von Personen mit Migrationshintergrund als Schlüsselpersonen praxisnah vermittelt. Die Teilnehmenden…
setzen sich kritisch mit dem Begriff «Schlüsselperson» auseinander
kennen die gesetzliche Grundlage für den Einsatz von Schlüsselpersonen
erfahren, wer die Schlüsselpersonen sind, was sie motiviert, wie sie rekrutiert, aus- und weitergebildet werden können und wo sie tätig sind
kennen Ansätze zur Würdigung des Engagements und zur monetären Entschädigung
erfahren und diskutieren weitere Einsatzmöglichkeiten von Schlüsselpersonen (neben der Erstinformation)
beschäftigen sich mit Gefahren der Kulturalisierung
Relevanz des Themas und Mehrwert von Schlüsselpersonen in der Integrationsförderung
Erstinformationsvermittlung im Gesetz
Definition «Schlüsselperson» und Profil, Motivation und Erwartungen von Schlüsselpersonen
In dieser praxisorientierten Weiterbildung gibt es neben theoretischen Inputs Raum für die Bearbeitung von Fragestellungen, für Erfahrungsaustausch und Diskussion. Zudem wird eine erfahrene Koordinationsperson anwesend sein, um Fragen zur konkreten Praxis zu klären. Auch ein Beitrag einer Schlüsselperson ist vorgesehen.
Dieser Kurs richtet sich an Organisationen und Gemeinden, die sich mit dem Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund als Schlüsselpersonen beschäftigen bzw. ein Netzwerk auf- /ausbauen und fördern wollen. Angesprochen sind auch Personen, die privat einen Bezug zum Thema haben.
Michele Puleo: Geschäftsleiter Anlaufstelle Integration Aargau (AIA) Michele Puleo absolvierte in Aarau die Matura und das Lizenziat an der Universität Zürich. Dabei forschte er zur Migrations- und Integrationspolitik der Schweiz im 20. Jahrhundert, die sehr stark von der Einwanderung aus Italien beeinflusst und gleichzeitig für seine Familienbiografie prägend war. Zudem leitete er von 2012 bis 2019 bei Radio Kanal K die anderssprachige Redaktion «Kompass», die in 17 Sprachen Einblick in andere Kulturen gewährt. Michele Puleo war als Mitarbeiter der AIA beim Aufbau von Schlüsselpersonen-Netzwerken im Aargau involviert und hat sowohl Weiterbildungen für Schlüsselpersonen konzipiert und durchgeführt wie auch Konzepte zum Einsatz von Schlüsselpersonen erarbeitet. Seit 2019 leitet er die Geschäftsstelle.
Karin Freiermuth: Soziologin, FHNW Karin Freiermuth schloss an der Universität Basel ein Soziologie-Studium (Lizenziat) ab und arbeitet seit 2009 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Sie leitet diverse Weiterbildungen, unter anderem das CAS Freiwilligen-Management und führt verschiedene Beratungsprojekte für Nonprofit-Organisationen und Gemeinden durch. Privat war und ist sie in unterschiedlichen Freiwilligenprojekten für Menschen mit einer Migrationserfahrung freiwillig engagiert und absolvierte zwischen 2018 und 2019 das CAS Migrationssensibles Handeln.