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Jahresrückblick Diversity 2023

2023 stand vor allem die Sensibilisierung für die verschiedenen Diversity-Dimensionen im Vordergrund.

Vorwort

Neben der Umsetzung des Aktionsplans Diversity 2021–2024 (PDF, 244 KB) mit seinen Schwerpunkten Balancierung Geschlechterverhältnis, Abbau von Barrieren und Stärkung der Diversity-Kompetenz stand das Thema Sensibilisierung für verschiedene Diversity-Dimensionen im Mittelpunkt der Diversity-Arbeit 2023. So publizierte die FHNW beispielsweise ihren neuen Sprachkompass FHNW, der mittels konkreter Empfehlungen und Informationen die sprachliche Inklusion aller Menschen fördern möchte. Schwerpunkte waren ausserdem die Verbesserung der Barrierefreiheit sowie diverse Schulungen von Mitarbeitenden.

Im Folgenden wird ein kleiner Rückblick mit einer Auswahl an Aktivitäten und Projekten im Bereich Diversity gegeben:

Sprachkompass FHNW – Sprachhorizont erweitern und Neues wagen

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Im September 2023 wurde der FHNW Sprachkompass im Inside FHNW publiziert. Er gibt konkrete Empfehlungen, wie wir inklusiv kommunizieren können. In diesem Rahmen bietet er Vorschläge, Reflexionsanregungen sowie Links auf weiterführende Informationen an. Neben Grundsätzen zu inklusiver Sprache geht er auf die Themen genderinklusive, antirassistische sowie barrierefreie Sprache, LGBTQIA+ Sprache und inklusive Bildsprache ein. Abschliessend gibt er einen Überblick über wichtige Gos und No-Gos. Der Sprachkompass soll inspirieren, nicht diktieren. Es geht nicht um richtig oder falsch, alt oder neu, sondern vielmehr um ein Bewusstsein für die sprachliche Inklusion aller Menschen. Die Direktion der FHNW schreibt im Vorwort des Sprachkompasses: «Wir empfehlen, den Sprachkompass zu nutzen, um den eigenen Sprachhorizont zu erweitern und mitunter Neues zu wagen.»

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Digitale Barrierefreiheit – digitale Zugänglichkeit verbessern

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Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bergen viel Potenzial für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Der blosse Einsatz von digitalen Medien und Technologien reicht jedoch nicht. Notwendig ist die Sicherstellung der Zugänglichkeit (e-Accessibility), damit Menschen mit Behinderungen digitale Medien selbständig und unabhängig nutzen können und damit sichergestellt wird, dass durch die digitalen Medien nicht zusätzliche Barrieren entstehen. Im Teilprojekt «E-Accessibility» des strategischen Entwicklungsschwerpunkts «Hochschullehre 2025» werden Projekte initiiert, die die digitale Zugänglichkeit in der Lehre verbessern und damit zur Inklusion und Chancengleichheit von Menschen mit Behinderungen beitragen. Die FHNW hat überdies selbst Massnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit in Inside FHNW und Website FHNW in Kooperation mit «Zugang für alle» priorisiert und umgesetzt.

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Hochschulzugang für Geflüchtete – Brücken bauen

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Das Projekt «Integral» bietet hochqualifizierten Geflüchteten ein Hinführungsstudium an, das sie auf ein anschliessendes reguläres Studium vorbereitet. Viele geflüchtete Menschen verfügen über eine höhere Ausbildung oder mehrjährige Arbeitserfahrung. Ein Hochschulzugang ermöglicht es ihnen, ihre Kenntnisse anzuwenden und ihre Potentiale zu entfalten. Das Hauptziel ist, die Teilnehmenden so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese Integration fördert nicht nur ihre finanzielle Unabhängigkeit, sondern auch ihre soziale und berufliche Vernetzung in der Schweiz. 2023 ist «Integral» erfolgreich in sein drittes Jahr gestartet und hat 20 Neueintretende begleitet. Insgesamt sind derzeit also ca. 40 Geflüchtete an der Hochschule für Technik FHNW entweder im Vorstudium oder im regulären Studium. Die Teilnehmenden kommen hauptsächlich aus Afghanistan, der Türkei und der Ukraine. Um die Integration in den Arbeitsmarkt zu beschleunigen und finanzielle Unabhängigkeit zu fördern, wird zudem eng mit Firmen zusammengearbeitet und es werden beispielsweise berufsbegleitende Studiengänge angeboten.

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Awareness – Sensibilität für Barrieren und Diskriminierung stärken

03_Sustainability-Jahresru╠êckblick.jpgAuch im Jahr 2023 gab es zahlreiche Angebote für Mitarbeitende, die zu Diversitythemen im Arbeitsalltag sensibilisierten. So stand beispielsweise an der Hochschule für Wirtschaft FHNW im Oktober 2023 das Thema «Barrierefreiheit & neue Technologien» im Fokus, denn diese können die Partizipation von Menschen mit Behinderung (rund 20 % der Schweizer Bevölkerung) in vielen unterschiedlichen Lebensbereichen erleichtern, z. B. mittels Sprachausgabe-Software «Screen Reader», Untertitelung, online Schriftdolmetschen. Gleichzeitig können sie aber auch neue Barrieren schaffen, wenn die Anforderungen an barrierefreie Dokumente nicht bekannt sind oder das technische Knowhow für deren Erstellung fehlt. Um dies in einem ersten Schritt zu ändern, wurde an der Hochschule für Wirtschaft FHNW in einem ersten Praxisseminar für 20 Schlüsselpersonen aus Hochschule und Campusorganisation zu «Behinderung», «Barrierefreiheit» und «Inklusion» informiert und zugleich zur Identifikation von Optimierungsmöglichkeiten im eigenen Arbeitsumfeld angeregt. An der Pädagogischen Hochschule FHNW setzte sich das HR-Team im Rahmen mehrerer Workshops mit Diskriminierungsrisiken in den Personalprozessen auseinander. Ziel dabei war, mittels strategischer Personalentwicklung unter den Mitarbeitenden und insbesondere auf Führungsebene mehr Diversität zu erreichen.

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Erhöhung Frauenanteil – für Berufsbild Fachhochschuldozent*in werben

14_Rebranding_Berufsbild.jpg Im Jahr 2023 konnte der Anteil der Professorinnen an der FHNW auf 30,2 % gesteigert werden. Um das strategische Ziel der Erhöhung des Frauenanteils in Dozierenden- und Führungspositionen der FHNW weiter zu erreichen und dem generellen Fachkräftemangel an Fachhochschulen entgegenzuwirken, werden im Projekt «Re-Branding Fachhochschuldozent*in» der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW Erkenntnisse aus dem Professionsbranding für die FHNW umgesetzt. 2023 fanden mehrere Informationsveranstaltungen statt, in denen sich die über 150 Interessierten vertieft mit den Berufsperspektiven an der FHNW auseinandersetzen konnten. Neben grundlegenden Informationen zur Karriere an der FHNW erhielten die Teilnehmer*innen Einblicke von Dozentinnen verschiedener Hochschulen der FHNW in den vierfachen Leistungsauftrag. An den Workshops teilgenommen haben auch mehrere HR- und Diversity-Verantwortliche der FHNW, um Fragen zu beantworten und Active Sourcing zu betreiben.

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Veranstaltungsreihe INCLUDO – nach den Sternen greifen

15_Veranstaltungsreihe_Includo.jpgMit dem Veranstaltungsformat «INCLUDO – wir sind alle» möchte die FHNW hochschulübergreifend einen Raum für alle Studierenden, Mitarbeitenden und Weiterbildungsteilnehmenden schaffen, um über Diversity, Awareness sowie soziale Nachhaltigkeit zu lernen, sich darüber auszutauschen und zu verbinden. Nachdem die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW im November 2021 zu being queer@fhnw eingeladen hatte, widmete sich die zweite INCLUDO-Veranstaltung 2022 dem Thema Inklusive Sprache. Bei «INCLUDO #2— inklusiv.sprechen@fhnw» standen 2023 aussergewöhnliche Karrieren von Frauen im Mittelpunkt. Gerade für Frauen existieren in vielen Bereichen noch immer besondere Herausforderungen und es gibt viele Sparten, in denen weibliche Führungskräfte untervertreten sind. Die Gründe für den niedrigen Frauenanteil in Führungsetagen sind vielfältig. Neben mangelnder Vereinbarkeit von Beruf und Familie, fehlender Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -ort oder Diskriminierungsfällen fehlen Role Models. Hinzu kommen strukturelle Hürden, die so sehr mit Organisationsstrukturen und gesellschaftlichen Erwartungen verwoben sind, dass es schwierig ist, sie überhaupt zu erkennen. Im Podiumsgespräch der INCLUDO-Veranstaltung diskutierten Douce Steiner (Sterneköchin aus dem «Hirschen» in Sulzburg), Christine Pielmeier (Wissenschaftlerin am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF), Alexandra Beckstein (CEO und Gründerin von QAI Ventures) und Ilka Henkel (selbständige Beraterin in Verpackungsfragen und Künstlerin) miteinander und inspirierten mit ihren Erfahrungen.

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Forschung – Wissen zu Diversity generieren

05_Forschung_Labor.jpgDas Thema Diversity wurde in verschiedenen Forschungsprojekten- und -kooperationen aufgegriffen. Ebenso wie in den Lehr- und Weiterbildungsangeboten wurde hier inhaltlich ein sehr breites Spektrum abgedeckt. Geforscht wurde unter anderem zu

  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben von Ärzt*innen
  • Behördeninformation in leichter Sprache
  • sozialer Ungleichheit und schwere COVID-19 Verläufe in der Schweizer Migrationsbevölkerung 2022–2024
  • First Generation Students.

Mit der Publikation des Gender Equality Monitorings 2023 (PDF) wurden die Anforderungen gemäss Horizon Europe an der FHNW erfüllt.

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Lehre & Weiterbildung – Diversitykompetenzen stärken

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Um die Diversity-Kompetenz der Angehörigen der FHNW zu stärken, wurden die Themen Diversität und Heterogenität in viele Lehr- und Lernformate integriert. Auch zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten griffen Fragestellungen aus dem Bereich Diversity wie z.B. zu studierender Elternschaft auf. Im neu gegründeten Didaktikzentrum der Hochschule für Technik FHNW, das Lehrende in der Durchführung und Weiterentwicklung ihrer Lehre berät, wurde in der Reihe «Didaktik über Mittag» zum Thema ADHS informiert. Ziel des Inputs war es, Lehrende für die Symptomatik ADHS zu sensibilisieren und ihnen aufzuzeigen, wie Studierende mit ADHS unterstützt werden können. In der Vortragsreihe zu «Differenzsensible Lehre» sprachen Prof. Yasemin Karakaşoğlu, Prof. Andrea Maihofer und Prof. Klaus Miesenberger über die Rahmenbedingungen und Handlungserfordernisse für eine differenzsensible und diskriminierungskritische Hochschullehre. Mit zwei Veranstaltungen am 17. November und 1. Dezember brachte das Intersectional Lab in Arts and Design der Hochschule für Kunst und Gestaltung Basel Diskurse zu Diversität, Inklusion und Chancengleichheit an die Öffentlichkeit.

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Schutz der persönlichen Integrität – mit Vertrauenspersonen betroffenen Personen zur Seite stehen

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Vertrauenspersonen sind interne Ansprechpersonen, an die sich Studierende und Mitarbeitende bei Verletzungen oder bei Beobachtungen von Verletzungen der persönlichen oder wissenschaftlichen Integrität wenden können. Sie beraten betroffene Personen und informieren sie insbesondere über die Prozesse und über den Melde- bzw. Verfahrensweg. Zudem unterstützen sie bei Gesprächen und wirken an Präventionsmassnahmen mit. Vertrauenspersonen unterstehen der Schweigepflicht. Im Jahr 2023 wurden die bisher 9 Vertrauenspersonen auf 10 Vertrauenspersonen erweitert. Die ernannten Personen decken das ganze Spektrum von wissenschaftlichen, administrativen und leitenden Funktionen ab, sind auf verschiedene FHNW-Standorte verteilt und repräsentieren bewusst keine Hochschulen. Insgesamt wurden 2023 49 Beratungen zu Mobbing, Diskriminierung und sexueller Belästigung durchgeführt sowie im Rahmen von Informationsanlässen über das Angebot der Vertrauenspersonen informiert.

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Sexual Harassment Awareness Day – über sexuelle Belästigung sprechen

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Sexuelle Belästigung und Sexismus sind gesellschaftliche Probleme, die auch vor den Schweizer Hochschulen nicht Halt machen. Eine hohe Arbeitslast, hierarchische Strukturen sowie wenig Diversität in gewissen Fachbereichen stellen Risikofaktoren für grenzverletzendes Verhalten dar. Der nationale Tag gegen sexuelle Belästigung an Hochschulen, der jeweils am 23. März stattfindet, dient dazu, Hochschulangehörige zu sensibilisieren und auf die Anlaufstellen der Hochschulen zu verweisen. Auch die FHNW nutzte diesen Anlass, um auf Vertrauenspersonen, Melde- und Prozesswege und geltende Reglemente aufmerksam zu machen. Zudem beteiligt sich die FHNW am swissuniversities-Projekt «Kampagne der Schweizer Hochschulen gegen sexuelle Belästigung» und wirkte bei der schweizweiten crossmedialen Präventions- und Sensibilisierungskampagne mit.

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Happy Pride Month – als offene und inklusive Hochschule sichtbar werden

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Der Juni stand im Zeichen der LGBTIQ+-Community. Erstmals war die Pride-Flagge an verschiedenen Standorten der FHNW zu sehen. Damit bekräftigte die FHNW ihr Statement als offene und inklusive Hochschule und lenkte im Juni die Aufmerksamkeit verstärkt auf die LGBTIQ+-Community. Seit über 50 Jahren wird besonders im Monat Juni weltweit durch verschiedene Aktionen die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gefeiert und gegen die Diskriminierung und fehlende Gleichstellung demonstriert. Der Pride Month bietet die Gelegenheit, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen und zum Beispiel mit einer inklusiven Pride-Flagge Unterstützung zu signalisieren.

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Kids-Projekte – neue Generationen für die Hochschule begeistern

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Bereits zum siebten Mal tauchten über 50 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren in den MINT Sommercamps der FHNW spielerisch in die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ein. In verschiedensten Workshops gab es mehr als genug Gelegenheit dazu: Experimente, Datenanalyse, Programmierung und Lötkolben waren für einmal fest in Kinderhand. Während in diesem Jahr für die Kinder in Muttenz ein Tageslager organisiert wurde, verbrachten die Teilnehmenden in Brugg-Windisch auch die Freizeit und die Nacht gemeinsam in einer Gruppenunterkunft. Am 9. November fand zudem an allen Standorten der FHNW der Nationale Zukunftstag statt. Rund 200 Schüler*innen der fünften bis siebten Klasse erhielten unter dem Motto «Seitenwechsel» Einblicke in verschiedene Berufsfelder. So durften beispielsweise Schülerinnen der sechsten und siebten Klasse Führungsfrauen durch deren Alltag begleiten und die Möglichkeit nutzen, in die Welt der Technik, Geomatik und Architektur einzutauchen. Währenddessen erhielten Buben in interaktiven Workshops Einblicke etwa in die Soziale Arbeit oder den Lehrberuf. Doch es gab noch viel mehr: vom Programmieren von Chatbots, einer virtuellen Schnitzeljagd durch die Bibliothek über «Gamen an richtig grossen Kisten» bis hin zum Einsatz als Energiedetektiv*in.

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