Die Biotechnologie nutzt biologische Systeme wie Mikroorganismen, Pilze oder tierische Zellen für die industrielle Herstellung von therapeutischen Proteinen oder Nukleinsäuren sowie industriell genutzten Enzymen oder zellbasierten Therapien. Die Studienrichtung verbindet ingenieur- und naturwissenschaftliche Inhalte mit dem Ziel, die Studierenden für die Entwicklung und Realisierung moderner biotechnologischer Herstellungsstrategien und nachhaltiger Produktionsprozesse fit zu machen. In der Studienrichtung Biotechnologie erwerben Sie fundierte (zell-)biologische Kenntnisse, lernen aktuelle Strategien zur Entwicklung und industriellen Umsetzung biotechnologischer Prozesse im Detail kennen und sammeln umfassende praktische Erfahrungen im Labor- und Pilotmassstab. Durch die rasante Entwicklung der pharmazeutischen bzw. industriellen Biotechnologie bieten sich den Absolventinnen und Absolventen der Studienrichtung Biotechnologie vielfältige Arbeitsfelder in der pharmazeutischen Industrie, in Biotech-Unternehmen und im Bereich Anlagen- und Prozessentwicklung.
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Die Zulassungsbedingungen unterscheiden sich je nach Vorbildung:
Richtungen
Gesundheit und Soziales
Natur, Landschaft und Lebensmittel
Technik, Architektur, Life Sciences
Direkte Zulassung zum Studium, falls abgeschlossene Lehre im Studienbereich.
andere Richtungen
Einjährige für die Biotechnologie relevante Arbeitweltserfahrung erforderlich.
Richtung Gesundheit/Naturwissenschaften
Direkte Zulassung zum Studium.
andere Richtungen
Einjährige für die Biotechnologie relevante Arbeitswelterfahrung erforderlich.
Direkte Zulassung zum Studium, falls abgeschlossene Lehre im Studienbereich.
Einjährige für die Biotechnologie relevante Arbeitswelterfahrung erforderlich.
Direkte Zulassung zum Studium, falls abgeschlossene Lehre im Studienbereich. Ansonsten einjährige für die Biotechnologie relevante Arbeitswelterfahrung erforderlich.
Aufnahme «sur dossier»: Bewerbende, welche die oben genannten Bedingungen nicht erfüllen, jedoch in der Biotechnologie relevante Vorbildung oder Arbeitserfahrung vorweisen können, wenden sich bitte an die Studiengangleitung.
Angesichts der rasanten Entwicklung biotechnologischer Prozesse eröffnen sich den Absolvent*innen breitgefächerte Beschäftigungsmöglichkeiten in der biotechnologischen und pharmazeutisch-biotechnologischen Industrie. Die Studierenden erarbeiten sich zudem im Rahmen des Studiums theoretische und praktische Fähigkeiten in digitalen Methoden im Bereich Biotechnologie und sind dadurch optimal auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet.
Prof. Dr. Oliver Germershaus, Studiengangsleiter
Details zum Studium
Die Studierenden erarbeiten sich umfangreiche Kompetenzen in den naturwissenschaftlichen Grundlagen und in der Ingenieurtechnik. Sie setzen sich im Detail mit biotechnologischen Produktionsprozessen auseinander und lernen diese weiterzuentwickeln. Neben theoretischen Kenntnissen spielen praktische Fähigkeiten und Erfahrungen in der Ausbildung eine grosse Rolle. In Form zahlreicher Laborpraktika wird die praktische Umsetzung des erworbenen Wissens im Labor- und Pilotmassstab vermittelt.
Das Studium gliedert sich in eine Grundlagen- und eine Vertiefungsphase. Im 1. und 2. Semester stehen die naturwissenschaftlichen Grundlagen in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik im Vordergrund. Die Studierenden erlernen verschiedene Arbeitsmethoden und erarbeiten sich Know-how, welches sie in Übungen und Projekten praktisch anwenden und vertiefen. In Laborpraktika werden bereits ab dem 1. Semester praktische biotechnologische Arbeiten erlernt sowie erste Erfahrungen in der Digitalisierung und Datenverarbeitung gesammelt. In der Vertiefungsphase ab dem 3. Semester werden die fachlichen Kompetenzen in der Biotechnologie vertieft und in zahlreichen Laborpraktika, die sich unter anderem mit dem Upstream- bzw. Downstream Processing oder der Prozessanalytik beschäftigen, angewendet. Ergänzend werden auch Inhalte vermittelt, die es ermöglichen, die neuesten Ergebnisse der Forschung zu bewerten und eine praktische, industrielle Umsetzung der Erkenntnisse herbeizuführen. Zudem werden die Studierenden mit Modulen in Betriebswirtschaft und Recht sowie Führungskompetenzen und Kommunikation auf die Anforderungen in Leitungsfunktionen in der Industrie vorbereitet. Regelmässige Referate von Forschenden aus der Industrie und dem universitären Umfeld halten die Studierenden über aktuelle Tätigkeiten und Entwicklungen in den vielseitigen Sparten der Biotechnologie auf dem neuesten Stand.
Weitere Details zu Studienstruktur und Modulen entnehmen Sie bitte dem Studienführer.
In der Studienrichtung Biotechnologie werden die biologischen Prinzipien und Mechanismen in den Vordergrund gestellt und mit den technischen Möglichkeiten der Ingenieurwissenschaften verbunden. Absolventinnen und Absolventen haben vertiefte Kenntnisse in Bioprozesstechnik, Biochemie, Proteinanalytik und Sterilproduktion.
Studierenden haben die Möglichkeit, ihre Ausbildung mit der Querschnittsqualifikation in Digitalisierung zu erweitern.
Eine Modulübersicht folgt.
Das Vollzeitstudium dauert in der Regel sechs Semester. Im Teilzeitmodell kann der Studiengang auch berufsbegleitend absolviert werden und dauert maximal 12 Semester.
Neben dem Studium ist eine Berufstätigkeit mit einem Pensum von bis zu 50% möglich. Der Stundenplan fürs Teilzeitstudium wird gemeinsam mit dem Studiengangleiter individuell für jedes Semester zusammengestellt. Basis ist der Vollzeitstundenplan. Es gibt keine zusätzlichen Lehrveranstaltungen, welche nur von berufsbegleitend Studierenden besucht werden.
Die Tabelle zeigt exemplarisch die möglichen Studienabläufe:
Mit der individuellen Planung kann auf wechselnde Anforderungen des jeweiligen Arbeitgebers reagiert werden. Die Stundenbelegung an der Hochschule kann über die Studiendauer auch variiert werden. Somit sind wechselnde Teilzeitpensen beim Arbeitgeber während der Studiendauer möglich.
Wichtig ist, dass die Studierenden die Zeiten für den Präsenzunterricht (Vorlesungen, Praktika etc.), die Zeiten für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und auch die Zeiten für Vorbereitung und Durchführung von Prüfungsleistungen rechtzeitig planen und mit der beruflichen Tätigkeit in Einklang bringen.
Einige der im Rahmen des Studiums erforderlichen praktischen Anteile (z. B. Praxisprojekt oder Bachelor-Thesis) können nach Absprache auch beim Arbeitgeber durchgeführt werden.
Die Hochschule liegt mitten in einem der grössten europäischen Life Sciences-Standorte und ist bestens vernetzt mit der Industrie. Während des ganzen Studiums sind die Studierenden aktiv involviert in spannende Forschungsprojekte der Hochschule mit Industriepartnern. Mehr als ein Drittel des Studienumfangs besteht aus Laborpraktika und Projekten mit ansässigen Industriepartnern, in denen das theoretische Wissen in der Praxis angewandt und vertieft wird. Auch aufgrund dieser umfangreichen praktischen Erfahrungen sind unsere Absolventinnen und Absolventen bestens für eine erfolgreiche Karriere in der biotechnologischen oder pharmazeutischen Industrie vorbereitet.
Das Studium kann jeweils im Herbstsemester begonnen werden. Die Anmeldung sollte online bis Ende Mai erfolgen. Eine Anmeldung mit unvollständigen Unterlagen (z.B. laufendes Praktikum) ist jederzeit möglich. Fehlende Unterlagen können sobald verfügbar nachgereicht werden, spätestens bis 1. Woche vor Studienstart.
Obligatorische Sicherheitseinweisungen für den Laborbetrieb (ganztägig) finden für Neustudierende in der Woche vor Semesterbeginn (Kalenderwoche 37) jeweils am Donnerstag und Freitag statt.
Studiengebühr pro Semester für folgende Studierende:
Schweizerinnen und Schweizer, Studierende, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz bei Studienbeginn in der Schweiz haben.
Studierende, die den Nachweis erbringen, dass ihre Eltern bei Studienbeginn zivilrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz haben.
Mündige Flüchtlinge und Staatenlose mit zivilrechtlichem Wohnsitz in der Schweiz
CHF 700
Studiengebühr pro Semester für Studierende, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz bei Studienbeginn in der EU/EFTA haben.
CHF 1'000
Studiengebühr pro Semester für Studierende, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz bei Studienbeginn weder in der Schweiz noch in einem EU/EFTA-Staat haben.
CHF 5'000
Die vollen Semestergebühren sind fällig, wenn die Abmeldung oder der Exmatrikulationsantrag nicht bis eine Woche nach Semesterbeginn bei der FHNW eingetroffen ist.
Die Studienplatzzahl ist festgelegt. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs sowie nach passender Qualifikation / Vorbildung berücksichtigt. Bei Erreichung der Maximal-Studierendenzahl in der jeweiligen Studienrichtung werden Wartelisten geführt.
Digital Life Sciences
Im Bachelor-Studium an unserer Hochschule befasst du dich mit aktuellen gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen und technischen Fragestellungen und lernst innovative Lösungen zu finden. Über ein Drittel der Ausbildungszeit ist Laborpraktika, Projektarbeiten und der Bachelorarbeit, oft in Zusammenarbeit mit Partnerfirmen, gewidmet. Die praxisorientierte Bachelor-Arbeit bildet den Abschluss deines Studiums.
Mit der Wahl von fünf Modulen und der Ausrichtung des Praxissemesters (6. Semester) auf ein Thema rund um Digitalisierung hast du die Möglichkeit, deine digitalen Skills im Life Sciences Bereich zu entwickeln und eine Querschnittsqualifikation in Digitalisierung zu erwerben. Hier geht es zur Modul-Übersicht.
Perspektiven
Entwickeln von nachhaltigen und sicheren biotechnologischen Prozessen
Scale-Up von biotechnologischen Prozessen ausgehend vom Labormassstab bis in den Produktionsmassstab
Eingehendes Verständnis der Molekular-, Mikro- und Zellbiologie in Bezug auf biotechnologische Prozesse
Durchdringen, Analysieren und Bewerten von Produkten, Prozessen und Methoden der Biotechnologie auf systemtechnischer Basis
Auswählen und Anwenden von geeigneten Analyse-, Modellierungs-, Simulations- und Optimierungsmethoden zur Identifikation, Abstraktion und Lösung prozesstechnischer Probleme
Planen, Durchführen, Interpretieren und Dokumentieren von Experimenten im Miniplant und Technikumsmassstab
Wissenschaftliches Arbeiten mit Literaturrecherchen und Datenbanken
Verantwortungsbewusstes Anwenden von Wissen auf unterschiedlichen Gebieten unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer, regulatorischer, ökologischer und wirtschaftlicher Erfordernisse
Verständnis für anwendbare Techniken und Methoden sowie für deren Grenzen
Projektplanung und -management
Lösungsorientierte Zusammenarbeit mit Fachleuten anderer Disziplinen
Ziel- und publikumsgerechte Kommunikation von Ergebnissen in Wort und Schrift, sowohl in Deutsch wie auch in Englisch
Teamfähigkeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Verständnis der betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge des eigenen Tuns
Verfahrens- und Technologieentwicklung
Biotechnologieingenieur*in /Prozessexpert*in
Angewandte Forschung
Risiko- und Qualitätsmanagement
Inbetriebnahme von neuen Produktionsanlagen bzw. Prozessen