ENTFÄLLT colloquium48 - Karin Wetzel: Ver(un)gleichzeitigen. Konzepte des Polywerks
„Die Beziehung von Dingen, die gleichzeitig geschehen, ist spontan und nicht unterdrückbar.“(John Cage)
Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden Simultanaufführungen geschaffen und Poly-Werke komponiert. Poly-Werke sind Werke, die sowohl einzeln, als auch in einer simultanen Fassung aufgeführt werden können.
Was macht das Vergleichzeitigen des Verschiedenen so interessant? Was für Werkbeziehungen entstehen dadurch? Was geht als Neues Ganzes aus dem Einzelnen hervor?
Anhand verschiedener Beispiele von Darius Milhaud bis Chaya Czernowin werden die unterschiedlichen Formen des Mit-, Neben-, Gegen-, In-, Ohne- und Auseinanders im Poly-Werk einander gegenübergestellt und dabei Fragen zum Werkbegriff, zum Formdenken, zur Zeitgestaltung und zur Wahrnehmung diskutiert.
Karin Wetzel (geb. 1981 in Berlin) studierte Komposition, Musiktheorie und elektroakustische Komposition in Leipzig und Zürich. Ihre Dissertation «Das Werk im Werk – Konzepte des Poly-Werks» wurde 2022 vom Verlag Fink/Brill veröffentlicht. Ihre Arbeiten als Komponistin umfassen Solowerke, Ensemble- und Orchestermusik, elektroakustische Werke und Installationen. Sie war Artist in Residence in der Villa Aurora in Los Angeles und in der Cité Internationale des Arts Paris. 2021 erhielt sie das Werkjahr der Stadt Zürich. Seit 2021 Lehrauftrag für Künstlerische Forschung an der Hochschule für Musik und Theater München und seit 2022 Professorin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Basel.
Datum und Zeit
26.11.2024, 19:00–20:30 Uhr iCal
Ort
Campus Musik-Akademie Basel, Zi 6-301
Veranstaltet durch
Hochschule für Musik Basel, Klassik