Interpretationsforum - «Vorgänge im Gehirn eines Pianisten Ligetis Etüden vortragend», Hell & Altenmüller
Thomas Hell, Klavier & Prof. Dr. Eckart Altenmüller (HMTM Hannover)
Begleitveranstaltung zur Ausstellung «Ligeti-Labyrinth» im Musikmuseum Basel
György Ligeti ist einer der kreativsten Visionäre der Musik im zwanzigsten Jahrhundert. Die Realisierung seiner Klangvorstellungen und seiner hochkomplexen Partituren stellt an die Interpreten höchste Anforderungen. Das gilt insbesondere auch für den zentralen Werkkomplex seiner Klavieretüden. Wir wollen die vielschichtige Komplexität dieser sehr emotionalen, technisch und gestalterisch überaus anspruchsvollen Etüden durch den international ausgewiesenen Ligeti-Interpreten Thomas Hell sinnlich hörbar machen und zugleich über die Wahrnehmungsprozesse und die sensomotorischen Voraussetzungen reflektieren, die eine Interpretation dieser Etüden ermöglichen. Dabei wird der Hirnforscher, Neurophysiologe und Musiker Eckart Altenmüller auf den von Ligeti geprägten Begriff der „motorischen Intelligenz“ eingehen und die hirnphysiologischen Prozesse beim Spiel und bei der Wahrnehmung von Ligeti in verständlicher Weise erklären. Themen sind die im Gehirn eines Interpreten ablaufenden Prozesse der Gestaltbildung, der Gedächtnisbildung, der motorischen Programmierung und der emotionalen Verarbeitung. Abschliessend werden die Etüden unkommentiert vorgetragen, gemäß dem berühmten Zitat von Victor Hugo:
„Die Musik drückt das aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“.
in Zusammenarbeit mit der Basler Sektion der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft (SMG)