Orientieren
Welche beruflichen Perspektiven eröffnen sich? Wie ist das Studium aufgebaut? Was sind die Besonderheiten? Hier können Sie sich umfassend über das Bachelor-Studium informieren.
Über das Studium entwickeln Sie Kompetenzen, um Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen zu unterstützen und zu begleiten. Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, die Menschenrechte, gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlagen der professionsethischen Standards Sozialer Arbeit. Das Studium bietet den Einstieg in einen Beruf, in dem Sie als Fachperson gefragt sind und die Ihnen Karrieremöglichkeiten in ganz unterschiedlichen Arbeitsfeldern eröffnet.
Nach dem Studium arbeiten Sie in stationären, teilstationären und ambulanten Bereichen des Erziehungs-, Bildungs-, Gesundheits- und Justizwesens oder in Projekten von ganz unterschiedlichen Auftraggebern. Typische Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit sind beispielsweise
- Sozialhilfe und KESB (Kindes - und Erwachsenenschutzbehörden)
- Betriebliche Sozialarbeit
- Stationäre Angebote für Kinder und Jugendliche
- Gemeinwesenarbeit
- Offene Jugendarbeit
- Schulsozialarbeit
- Sozialpädagogische Familienbegleitung
- Straf- und Massnahmenvollzug
- Bewährungshilfe
- Begleitung von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen im Wohn- oder Arbeitskontext
- Suchthilfe
- Sozialberatung im Asyl- und Flüchtlingsbereich
- Alternde Menschen
Das Kompetenzprofil der Hochschule ist grundlegend für die Lehre in allen Studienformen und auf beiden Stufen. Zur professionellen Kompetenz in der Sozialen Arbeit gehören spezifisches Wissen, spezifische Fähigkeiten und professionsethische Standards. Diese sind in einem Berufskodex verfasst.
Zehn spezifische Wissensgebiete
- Historisch-systematisches Wissen und Theorien der Sozialen Arbeit
- Sozialwesen, Sozialstaat und Rechtswesen
- Gesellschaftstheorien und Gesellschaftssysteme
- Soziale Probleme und Lebenslagen
- Sozialisations- und Bildungstheorien
- Theorien und Konzeptionen kommunikativen, ethischen und reflexiven Handelns
- Prozessgestaltungsmodelle: Methoden, Verfahren und Interventionen
- Organisationstheorien, Managementlehre und Projektmanagement
- Wissenschaftstheorien und Methodologie
- Forschungsmethoden
Acht spezifische Kompetenzen
- Fähigkeit zur Prozessgestaltung
- Fähigkeit zur Dokumentation
- Fähigkeit zur Innovation
- Fähigkeit zu forschen
- Fähigkeit zu leiten und zu führen
- Fähigkeit zur Kooperation
- Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion
- Fähigkeit zur selbstregulierten Wissenserweiterung
Die Differenzen zwischen den Studienstufen zeigen sich in der Ausdifferenzierung der Wissensgebiete und Kompetenzen.
Vielfältige Lehr- und Lernformen
Vielfältige (mediengestützte) Lehr- und Lernformen sind bei uns selbstverständlich. Ebenso variantenreich wie die eingesetzten Lehr- und Lernformen sind die Leistungsnachweise. Wir erwarten von den Studierenden, dass sie in hohem Masse die Verantwortung für ihr eigenes Lernen übernehmen und sich sowohl im Kontakt- wie im Selbststudium engagieren.
Der Studiengang Soziale Arbeit ist konsekutiv mit zwei Stufen konzipiert – dem Bachelor- und dem Master-Studium. Er basiert auf dem europäischen und schweizerischen Qualifikationsrahmen und orientiert sich am Berufsbild der Sozialen Arbeit.
Das Bachelor-Studium wird in vier Studienformen angeboten (Vollzeit, Teilzeit, studienbegleitend und Freiform) und ist konsequent modularisiert. Ein Modul ist eine zeitlich abgeschlossene Lehreinheit, die sich einem bestimmten thematischen Schwerpunkt widmet und in der konkret umschriebene Kompetenzen entwickelt werden können.
Die Modularisierung sowie die Studienstruktur eröffnen Studierenden Wahlmöglichkeiten. Es wird zwischen Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlmodulen unterschieden. Die Module sind im Veranstaltungsverzeichnis (eVV) im Detail beschrieben.
Im Studium sind die Lernorte Praxis und Hochschule eng miteinander verknüpft.
Studienformen und Dauer
Studierende können zwischen vier Studienformen wählen. Ein Semester dauert sechs Monate. Das Studium dauert im Minimum sechs Semester.
Vollzeit: Kompakt studieren
- Dauer: 6 Semester
- Unterrichtstage: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag
- Die Praxisausbildung umfasst zwei Praxismodule, welche sich je nach Anstellungsprozent (50-80%) über mindestens sechs Monate erstrecken.
- Ideal für Studierende, die unterschiedliche Berufsfelder und/oder Praxisorganisationen realistisch kennen lernen und ihre Berufswahl unter konkreten Handlungsanforderungen überprüfen möchten.
Teilzeit: Berufliche und familiäre Verpflichtungen vereinbaren
- Dauer: 8-14 Semester
- Unterrichtstage 1./2. Semester: Montag, Dienstag (Olten); Donnerstag, Freitag (Muttenz)
- Unterrichtstage ab 3. Semester: frei wählbar (Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag)
- Die Praxisausbildung umfasst zwei Praxismodule, welche sich je nach Anstellungsprozent (50-80%) über mindestens sechs Monate erstrecken.
- Ideal für Studierende, die unterschiedliche Berufsfelder und/oder Praxisorganisationen realistisch kennen lernen und ihre Berufswahl unter konkreten Handlungsanforderungen überprüfen möchten.
Studienbegleitende Praxisausbildung: Berufserfahrung inklusive
- Die Studierenden besuchen während des Semesters die Lehrveranstaltungen der Hochschule an zwei Tagen der Woche. Gleichzeitig sind die Studierenden mit einem Pensum von mindestens 50 Prozent (empfohlen 60 Prozent) in einer durch die Hochschule anerkannten Praxisorganisation tätig.
- Dauer: 8 Semester
- Unterrichtstage 1.-4. Semester: Montag, Dienstag (Olten); Donnerstag, Freitag (Muttenz)
- Unterrichtstage 5.-8. Semester: Donnerstag, Freitag (Olten); Montag, Dienstag (Muttenz)
- Ideal für Studierende, die in einem Berufsfeld/einer Praxisorganisationen intensive Arbeitserfahrung sammeln möchten und einen steten Praxisbezug und den wöchentlichen Wechsel der Lernorte Hochschule und Praxisorganisation schätzen.
Freiform: Soziale Arbeit gemeinsam gestalten
- Dauer: 6-14 Semester
- Sie möchten ganz neue Wege gehen? Entwickeln und gestalten Sie Ihr Studium gemeinsam mit Mitarbeitenden der Hochschule und Fachpersonen aus der Praxis aktiv und eigenverantwortlich.
- Diese Studienform stellt hohe Ansprüche an Kooperations- und Selbstorganisationsfähigkeit.
ECTS-Kreditpunkte und Struktur
Das Bachelor-Studium umfasst 180 ECTS-Kreditpunkte. Ein Kreditpunkt entspricht einer durchschnittlichen studentischen Arbeitsleistung von 30 Stunden. Zum Studium gehört Kontaktunterricht und Selbststudium. Die Wahlmöglichkeiten innerhalb der Module der Vertiefungsrichtungen und zwischen den Wahlmodulen ermöglichen hohe Flexibilität. Die Auswahl der Module steuert den individuellen Verlauf und prägt Ihr Profil.
Studienorte
Das Studienangebot wird in Olten und Muttenz durchgeführt. Zusätzlich können auch an ausländischen Partnerhochschulen Module belegt werden.
Das Bachelor-Studium ist konsequent modularisiert. Das Veranstaltungsverzeichnis (eVV) ist zusammen mit dem Veranstaltungsplan die Grundlage für die Einschreibung in die Module. Es enthält alle Modulbeschreibungen des Studienangebotes an beiden Standorten Olten und Muttenz.
Veranstaltungsverzeichnis (evv) – Modulbeschreibungen für alle vier Studienformen
In den Studienformen Vollzeit, Teilzeit und studienbegleitende Praxisausbildung bilden die Pflichtmodule die Grundlage:
- Soziale Arbeit als Wissenschaft und Profession I und II
- Sozialpolitik und Sozialrecht
- Sozialisation, Entwicklung und Bildung
- Wissenschaftstheorie und Einführung in wissenschaftliches Arbeiten
- Lebenslagen, soziale Probleme und Unterstützungssysteme
- Grundlagen des professionellen Handelns
- Kooperative Prozessgestaltung
- Einführung in die Sozial- und Evaluationsforschung
- Portfolio – Kompetenzen reflektieren
- Grundlagen der professionellen Kooperation
- Grundlagen der Kommunikation, Gesprächsführung und Beratung
- Praxisausbildung I und II
- Projektwerkstatt
- Kasuistik I, II und III
- Bachelor-Thesis
Ergänzend zu den Pflichtmodulen gibt es diverse Wahlpflichtmodulen, welche im Rahmen der folgenden sieben thematischen Vertiefungsrichtungen angeboten werden:
- Alter
- Armut und Erwerbslosigkeit
- Behinderung und Beeinträchtigung
- Gesundheit und Krankheit
- Kindheit und Jugend
- Migration
- Soziale Ungleichheit und Raum
Eine Vertiefungsrichtung besteht aus drei Modulen. In den Studienformen Vollzeit, Teilzeit und studienbegleitend sind insgesamt sechs Module aus den Vertiefungsrichtungen zu belegen. Mindestens eine Vertiefungsrichtung ist komplett (alle drei Module) zu absolvieren.
In der Studienform Freiform setzen sich die Pflichtmodule aus dem «Portfolio-Prozess» so-wie den vier Nachweisen «Praxisphase», «Fallarbeit (Praxisarbeit)», «Bachelor-Thesis» und «Portfolio» zusammen. In den Wahlpflichtmodulen des Ermöglichungsraumes der Freiform steuern die Studierenden ihre spezifischen thematischen Vertiefungen selbst.
Für alle vier Studienformen vertiefen und erweitern die Wahlmodule spezifische Aspekte der Pflicht- und Vertiefungsrichtungen/Wahlpflichtmodule. Diese werden jedes Jahr neu ausgeschrieben und finden regelmässig in der Vorlesungszeit «Kontaktstudium», als Blockveranstaltung in den «Blockwochen» oder als Studienreisen in vorher definierten Zeiträumen ausserhalb der Vorlesungszeit «Kontaktstudium» statt.
Studienplanung
Das Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit kann in Vollzeit (sechs Semester), studienbegleitender Praxisausbildung (acht Semester) oder Teilzeit (entsprechend länger) absolviert werden. Es wird empfohlen, den ganzen Studienverlauf vorzeitig zu planen. Dies betrifft vor allem die Vertiefungsrichtungen. Die Studienplanung kann individuell gestaltet werden. In der Option Freiform liegt der Fokus auf dem selbstgesteuerten Lernen und die Studienverläufe sind individuell und dauern gemäss den eigenen zeitlichen Möglichkeiten sechs Semester oder länger.
Veranstaltungsplan
Der Veranstaltungsplan gilt für beide Standorte. Für Vollzeit, Teilzeit und studienbegleitende Studienform ist die Belegung der Module grundsätzlich an beiden Standorten möglich, im ersten Studienjahr wird am angemeldeten Studienort studiert. Der Veranstaltungsplan bleibt – vorbehältlich von Neuerungen im Rahmen des Weiterentwicklungsprojektes Studiengang Soziale Arbeit – über mehrere Semester stabil bezüglich der Pflicht- und Wahlpflichtmodule. In der Freiform wählen die Studierenden den Zeitpunkt für diese Belegungen selbst. Die Wahlmodule wiederum sind für alle vier Studienformen offen und werden jedes Jahr neu ausgeschrieben.
Struktur Studienjahr
Studienbeginn ist jeweils in der Kalenderwoche 38 (Herbstsemester) bzw. Kalenderwoche 8 (Frühlingssemester). Die unterrichtsfreie Zeit benötigen Sie für Semesterarbeiten, Praxisausbildung, Projektarbeiten und das individuelle Selbststudium. Jedes Semester besteht aus 15 Kalenderwochen und einem Blockangebot wie die Summer School.
Die Summer School steht im Zeichen von Internationalität und Internationalisierung. Sie bietet Raum für eine Auseinandersetzung mit der Sozialen Arbeit aus transnationaler u.a. auch vergleichender Perspektive. Sie greift dabei Fragestellungen zu empirischen, theoretischen, praktisch-methodischen und/oder sozialpolitischen Dimensionen Sozialer Arbeit auf.
Die Summer School ist eine Plattform für internationalen Austausch. Sie führt Studierende, Dozierende und Forschende aus unterschiedlichen Ländern zur vertieften Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik zusammen. Damit kombiniert sie die Internationalität ihrer inhaltlichen Arbeit mit einem gelebten internationalen Austausch.
Die Summer School wird in Englisch durchgeführt. Sie findet an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW oder an einer der kooperierenden Hochschulen und Universitäten im Ausland statt.
Die Summer School, ein Wahlmodul als Blockwoche im Sommer, wird in Kooperation mit Partnerhochschulen aus dem Ausland und gemeinsam mit Studierenden der Kooperationsschulen in englischer Sprache durchgeführt.
Zudem werden internationale Studienreisen als Wahlmodule angeboten, in der Regel auch in Kooperation mit Praxisorganisationen und/oder Hochschulen vor Ort.
Das besondere RECOS-Programm wird von einem Verbund von Hochschulen Sozialer Arbeit aus dem Elsass sowie Südbaden und der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW angeboten.
Die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW bietet ein Bachelor-Studium und darauf aufbauend ein konsekutives Master-Studium an. Dieses Studium auf Master-Stufe ermöglicht im Anschluss grundsätzlich den Zugang zu Doktoratsprogrammen und der Promotion. Die Zugangsbedingungen zu den Doktoratsprogrammen definieren die jeweiligen Universitäten. Viele Universitäten verlangen Absolventinnen und Absolventen eines Master-Studiums an einer Fachhochschule umfangreiche zusätzliche Studienleistungen ab oder setzen eine gymnasiale Maturität voraus.
- Rahmenstudienordnung für die Studiengänge der Fachhochschule Nordwestschweiz
- Studien- und Prüfungsordnung der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
- Studienreglement Bachelor- und Master-Studium der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
- Reglement Praxisausbildung Bachelor-Studium der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Mitarbeiten an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ist eine unternehmerisch denkende und handelnde Bildungsinstitution. Die erfolgreiche Profilierung und Positionierung sowie die Umsetzung und Weiterentwicklung der Stärken der FHNW setzt kompetente, engagierte Mitarbeitende in allen Funktionen und Bereichen voraus. Dein Wissen und dein Können, deine Fähigkeiten und deine Leistungen bilden die Substanz der FHNW.
Stellenportale Bereich Soziale Arbeit
- www.sozialinfo.ch – Stellenmarkt im Sozialbereich Schweiz (Veröffentlichung der Stellenangebote in Partnernetzwerk AvenirSocial)
- www.avenirsocial.ch – Stellenangebote im sozialen Bereich in Partnerschaft mit sozialinfo.ch
- www.sozjobs.ch – Der Stellenmarkt für Sozial- und Gesundheitsberufe
- www.sozialberufe.ch – Die Online-Stellenbörse für das Sozialwesen
- www.publicjobs.ch – Jobs bei der öffentlichen Hand
- www.treffpunkt-arbeit.ch – Job-Room des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO