Soziale Lage und Spitalaufenthalte aufgrund chronischer Erkrankungen
Im Rahmen des NFP 74-Projektes "Soziale Ungleichheiten und Hospitalisationen in der Schweiz" (SIHOS) wurde für eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Bevölkerung eine Datenbank erstellt, die u.a. demografische und sozioökonomische Variablen sowie Merkmale von Spitalaufenthalten enthält. Dazu wurden nationale Gesundheits- und Sozialdaten des Bundesamtes für Statistik (BFS) mittels Hashing-Verfahren anonymisiert und über den gene- rierten anonymen Verbindungscode kombiniert. Die Studie zeigt anhand dieser neuen Datenbasis zum ersten Mal für die Schweiz, dass bestimmte soziale Gruppen ein erhöhtes Risiko für Spitalaufenthalte aufgrund chronischer Erkrankungen aufweisen. Betroffen sind Personen mit tiefem Bil- dungsstatus, geringen sozialen Ressourcen und mit fehlender Integration im Arbeitsmarkt. Da die SIHOS-Datenbank keine Informationen zum Gesundheitsverhalten und zum Gesundheitszustand der Personen vor Spitaleintritt enthält, bilden die Resultate zu einem gewissen Grad auch Unterschiede in Bezug auf das Gesundheitsverhalten (z.B. Rauchen) und auf die Inzidenzen resp. Prävalenzen der spezifischen chronischen Erkrankungen in den untersuchten sozialen Gruppen ab. Von besonderem Interesse ist deshalb die Frage, ob sich die soziale Lage je nach Erkrankung unterschiedlich stark auswirkt und auch, ob je nach Krankheit andere soziale Charakteristiken einen Einfluss auf das Risiko haben, sich in Spitalbehandlung begeben zu müssen.
Lizenz: Open Access
Quelle: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (Obsan)
Sammlungen: Forschungsberichte
Schlagwörter: Soziale Lage, Spital, Gesundheit, Chronisch, Integration, Ungleichheit
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