Ein mehrdimensionaler jugendtheoretischer Zugang zu Lern- und Bildungsprozessen
Die soziologische, erziehungswissenschaftliche, pädagogische und entwicklungspsychologische Theorie- und Methodengeschichte der Jugendforschung verdeutlicht die unterschiedlichen disziplinären Entwicklungslinien und Akzentuierungen der Jugendforschung (vgl. Krüger/Grunert 2010: 11ff.). Es kann "weder inhaltlich, noch theoretisch und methodologisch, noch im Hinblick auf den Forschungskontext oder das Erkenntnisinteresse von einem einheitlichen Forschungszweig gesprochen werden" (Stauber/Riegel 2009: 366). Jedoch lassen sich trotz unterschiedlicher Erkenntnisinteressen eine Reihe von Gemeinsamkeiten und Berührungspunkten sowie wechselseitige Verknüpfungen von Theorieansätzen und Wissensbeständen erkennen, die oft als interdisziplinäre Jugendforschung verstanden werden. Breit wird vertreten, dass zur Erfassung eines umfassenden Bildes von kindlichen und jugendlichen Biografieverläufen und deren Bedingungsfaktoren die Entwicklung eines komplexen und interdisziplinär orientierten Theoriedesigns erforderlich ist (vgl. Krüger/Grunert 2010: 30f.). Dazu ist nach Heinz-Hermann Krüger und Cathleen Grunert eine Verbindung von gesellschaftstheoretischen, sozialökologischen und persönlichkeitstheoretischen Ansätzen zu suchen, "um so die makro- und mesosozialen Kontextbedingungen ebenso wie die Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung im Kindes-und Jugendalter gleichzeitig analytisch fassen zu können" (ebd.: 30).
Lizenz: Open Access
Quelle: ResearchGate
Sammlungen: Zeitschriftenartikel/Monographien
Schlagwörter: Kindheit und Jugend, Bildung, Pädagogik, Jugendforschung, Sozialisation, Interdisziplinarität
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