Ist das bio-psycho-soziale Modell mehr als eine Metapher?
Im Feld der Suchthilfe ist die Soziale Arbeit ein wichtiger kollektiver Akteur. Sie stellt in Deutschland mit 60 % der Beschäftigten die grösste Berufsgruppe. Dieses relative quantitative Gewicht ist mindestens zu Teilen das Ergebnis der Tatsache, dass Sucht über längere Zeit als soziales Problem kodiert wurde. Mit der Bedeutungsverlagerung hin zu einem Verständnis von Sucht als Krankheit wird Sucht heute primär als medizinisches Problem kodiert. Die damit einhergehende Hegemonie des medizinischen Diskurses zeigt sich z. B. in publizierten Fachbeiträgen zur Behandlung von Sucht: Die soziale Dimension und mit ihr die Soziale Arbeit bleibt auch hier und heute (qualitativ) unterbelichtet, selbst dann, wenn die Beiträge aus den Reihen der Sozialen Arbeit selbst kommen.
Lizenz: Open Access
Quelle: IRF FHNW
Sammlungen: Zeitschriftenartikel/Monographien
Schlagwörter: Biopsychosoziale Theorie, Sucht, Interprofessionalität, Suchthilfe, Psychiatrie, Gesundheit
Kommentieren