Arbeitsmarktintegration als neu entstehendes Berufsfeld
Zur Formierung von professionellen Zuständigkeiten
Die gegenwärtige Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, die mit den Begriffen Aktivierung und Sozialinvestitionen charakterisiert werden kann, zielt darauf, möglichst alle arbeitsfähigen Erwachsenen in den Arbeitsmarkt einzugliedern und zu produktiven Gesellschaftsmitgliedern zu formen (Lessenich 2008). Für die sozialstaatlichen Dienstleistungsagenturen bedeutet die Verallgemeinerung der Arbeitspflicht eine doppelte Herausforderung: quantitativ nimmt die Menge der zu integrierenden Personen massiv zu, qualitativ verändert sich die Struktur der Klientel. Es müssen nun auch Menschen in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden, die aufgrund einer Gemengelage von gesundheitlichen und sozialen Problemen, mangelnden beruflichen Qualifikationen und sozialen Handicaps als "schwer vermittelbar" gelten. Als Reaktionen auf diese veränderten Rahmenbedingungen lassen sich drei miteinander verknüpfte Strategien identifizieren: die Ausweitung und Ausdifferenzierung des Massnahmenangebots, die Standardisierung der Fallbearbeitung und die Rationalisierung der Koordination des Hilfesystems.
Lizenz: Open Access
Quelle: Swiss Journal of Sociology, 1
Sammlungen: Zeitschriftenartikel/Monographien
Schlagwörter: Arbeitsmarkt, Integration, Sozialpolitik, Sozialstaat, Fallbearbeitung, Koordination
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