Ehe für alle
im Kontext von Diversity und Queer Theory
In der Schweiz haben derzeit nur verschiedengeschlechtliche Paare die Möglichkeit, eine Ehe einzugehen. Die parlamentarische Initiative "Ehe für alle" fordert die Öffnung der Ehe, damit in Zukunft alle Paare das Recht erhalten, eine gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft einzugehen. Die vorliegende Bachelor-Thesis geht der Frage nach, inwieweit die Initiative bei einer Annahme die strukturelle Diskriminierung von nicht-heterosexuellen* Minderheiten mindern, Exklusionen entgegenwirken und Diversity fördern kann. Es hat sich herausgestellt, dass mithilfe der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare strukturelle Diskriminierung abgebaut wird. Es kann jedoch nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass die gesell- schaftliche Akzeptanz gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren wachsen wird und diese weniger Exklusion erleben, da Menschen andere weiterhin durch Othering als "anders" klassifizieren und somit machtvolle Ordnungssysteme nicht hinterfragt und abgebaut werden. Für die Gestaltung einer die Vielfalt und Differenz von Menschen anerkennenden Gesellschaft ist es deshalb notwendig, mithilfe von Diversityansätzen und queertheoretischen Ansätzen Hierarchisierungen abzubauen und einen Wertepluralismus zu fördern, damit alle Menschen unabhängig von Differenzkategorien das gleiche Recht zur Teilhabe an gesellschaftlichen Ressourcen sowie zum Schutz vor Diskriminierung erhalten.
Lizenz: Open Access
Quelle: HSA FHNW
Sammlungen: BA Thesis, Studium
Schlagwörter: Heirat, Queer Theory, Diversity, Homosexualität, Diskriminierung, Othering
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