The Social Organization of Work Incapacity

Incapacities in the Swiss Social Insurance System and in the Workplace

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Die soziale Organisation der Arbeitsunfähigkeit: Arbeitsfähigkeit als unabdingbare Voraussetzung von Produktivität ist für die Wirtschaft und den Sozialstaat gleichermaßen ein zentrales Anliegen. Arbeitsunfähigkeit wirft daher die Frage nach sozialem Schutz für diejenigen auf, die als unproduktiv gelten. Auf der Basis zweier qualitativer Studien zur Beschäftigung von "behinderten" respektive "unqualifizierten" Arbeitskräften diskutieren wir die Regulierung von Arbeitsunfähigkeit im schweizerischen System der sozialen Sicherung. Am Beispiel der Invalidenversicherung wird aufgezeigt, wie Arbeitgeber Einfluss auf die Gestaltung sozialstaatlicher Institutionen nehmen, die dann als Formate in die Bewertung von Arbeitskraft eingehen. Sozialversicherungen und das Recht stellen zusammen mit betrieblichen Formaten Dispositive für die Bestimmung von Arbeits(un)fähigkeit und für Prüfungen der Qualität von Arbeitskräften dar. Sie eröffnen und begrenzen den Raum für die Tolerierung von verminderter Produktivität und für Kompromisse zwischen Qualitätskonventionen. Wenn gesundheitliche Einschränkungen und fehlende Qualifikationen kumulieren, führen die existierenden Formate eher zu Exklusion als zu Schutz.

Lizenz: Open Access

Quelle: Historical Social Research

Sammlungen: Zeitschriftenartikel/Monographien

Schlagwörter: Beschäftigungsfähigkeit, Sozialstaat, Sozialversicherung, Behinderung, Beeinträchtigung, Gesundheit

Zuletzt geändert von Beat Mürner am 02.10.2022

Plattform für OER und Open Access

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