The Promises and Ravages of Performance
Enforcing the Entrepreneurial Self in Welfare and Economy
Das Versprechen und der Schaden von Leistung. Die Durchsetzung des unternehmerischen Selbst in Wohlfahrt und Wirtschaft. In Marktwirtschaften ist der Zugang zu Erwerbsarbeit die zentrale Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Integration. Im Mittelpunkt unserer Studie steht daher die soziale Organisation der Integration in den und des Ausschlusses vom Arbeitsmarkt. In Anlehnung an ein prozessorientiertes theoretisches Modell der Exklusion, das "in der Mitte" der Gesellschaft ansetzt, vergleichen wir Organisationen des Wirtschafts- und des Sozialsystems. Empirisch handelt es sich bei unserem Projekt um eine Multi-Site-Ethnographie, die aus Fallstudien in drei Unternehmen (multinationales Unternehmen, Einzelhandelskonzern, Bank) und drei Arbeitsintegrationsprogrammen für Arbeitslose (Werkstatt für Ungelernte, Übungsfirma für Büroangestellte, Jugendprogramm) besteht. Die ethnografische Forschung zu den organisatorischen Praktiken ist in einen diskursanalytischen Rahmen eingebettet. Sie knüpft nämlich an die Gouvernementalitätsstudien und an die Debatte über den "neuen Geist des Kapitalismus" an, die das Aufkommen eines normativen Modells, des "unternehmerischen Selbst", postuliert. Dieses unternehmerische Selbst rationalisiert sein Leben gemäß den Erfordernissen des Marktes, um seine "Beschäftigungsfähigkeit" zu gewährleisten. Unsere Studie setzt an der fehlenden Verbindung zwischen solchen diskursanalytischen Diagnosen und der Ebene der Praxis an und beleuchtet die praktische Bewältigung von Ausgrenzung, indem sie diese als eine Form von Arbeit analysiert.
Lizenz: Open Access
Quelle: HSA FHNW
Sammlungen: Forschungsberichte
Schlagwörter: Diskursanalyse, Beschäftigungsfähigkeit, Sozialstaat, Integration, Arbeitsmarkt, Ethnographie
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