Evaluation des Projekts Unterstützung älterer Geflüchteter in ihrem Wohnumfeld (HEKS AltuM-Tandem)
Schlussbericht zuhanden der Age-Stiftung
Den Ausgangspunkt des Projekts HEKS AltuM-Tandem bildet eine Untersuchung, die an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW durchgeführt wurde und die der Frage nach der Teilhabe und der Lebenslage von älteren Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen in der Schweiz nachgegangen ist (Gilliéron et al. 2017; Jurt/Sperisen 2020). Die Studie hat offengelegt, dass ältere Geflüchtete oft einen Statusverlust erfahren und dass sie aufgrund fehlender aktiver Bürgerrechte und wirtschaftlicher, sozialer und gesundheitlicher Einschränkungen nicht vollumfänglich an der Gesellschaft des Zuwanderungslandes teilhaben können. Selbst dann, wenn sich ihre Lage mit der Zeit verbessert, finden sich die Geflüchteten zu Beginn in einer Situation langen Wartens und sind von einer eigentlichen Blockade ihres (Alltags-) Lebens betroffen. Stellt eine solche Situation in jedem Alter eine Herausforderung dar, so gestaltet sie sich im fortgeschrittenen Alter besonders schwierig. Es bleibt vergleichsweise wenig Zeit, um im neuen Land und im ‚neuen’ Leben Fuss zu fassen und entsprechende Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Auch stehen im Vergleich zu in jüngeren Jahren Geflüchteten für Ältere im Zuwanderungsland wenig Unterstützungsangebote zur Verfügung. Zu gesundheitlichen Problemen kommen sprachlich bedingte Verständigungsschwierigkeiten und für das Alter ungeeignete Wohnsituationen. Ältere Geflüchtete sind daher oft sozial isoliert und werden als relativ kleine Gruppe gesellschaftlich kaum wahrgenommen.
Lizenz: Open Access
Quelle: HSA FHNW
Sammlungen: Forschungsberichte
Schlagwörter: Alter, Flüchtlinge, Evaluation, Wohnen, Migration, Sozialpolitik
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