Ermessensspielräume in der gesetzlichen Sozialen Arbeit
Die Nutzung von Ermessensspielräumen in der Sozialen Arbeit am Beispiel der situationsbedingten Leistungen in der Sozialhilfe
Sozialarbeitende verfügen im Vollzug der Sozialhilfegesetzgebung über diverse Ermessensspielräume, welche insbesondere bei der Vergabe von situationsbedingten Leistungen relevant sind. Bisher ist jedoch nicht bekannt, wie die Sozialarbeitenden diese Ermessensspielräume nutzen und situationsbedingte Leistungen vergeben. Unter Bezugnahme der institutionellen Grammatik nach Regine Gildemeister (1989) wurde die Vergabe von situationsbedingten Leistungen in fünf Sozialdiensten im Kanton Aargau untersucht. In fünf Fokusgruppeninterviews entschieden Sozialdienstteams über zwei unterschiedliche Arten von situationsbedingten Leistungen, die in Form zweier Fallvignetten vorgelegt wurden. Die Fokusgruppeninterviews wurden mit der grounded theory Methode ausgewertet. Die Ergebnisse lassen auf eine institutionelle Grammatik schliessen, die sich innerhalb des Spannungsfeldes "Individualität versus Gleichheit" modelliert. Diesem Spannungsfeld begegnen die befragten Sozialdienstteams mit mehreren impliziten Handlungsmuster. Die institutionelle Grammatik in der Vergabe von situationsbedingten Leistungen zeigt sich in den befragten Sozialdiensten konkret in der strategischen Nutzung der Spielräume im methodischen Zugang, in einer Nutzung des Teams als Arbeitsinstrument sowie einer strategischen Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Lizenz: Open Access
Quelle: IRF FHNW
Sammlungen: MA Thesis
Schlagwörter: Recht, Sozialhilfe, Sozialpolitik, Sozialdienst, Qualitative Sozialforschung, Grounded Theory
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