Integrierte psychiatrische Behandlung (Zwischenbericht I)
Instrumente und Verfahren für die Soziale Arbeit
Der Bedarf an Kosten senkenden Innovationen im Psychiatriebereich ist evident. Psychische Krankheit wird von der WHO als eine der grössten Herausforderungen im Bereich public health ausgegeben. In Europa macht jede vierte Person in ihrem Leben mindestens eine psychische Krankheitsepisode durch. In der Schweiz sieht die Situation vergleichbar aus: rund die Hälfte der Bevölkerung in der Schweiz leidet mindestens einmal im Leben an einer psychischen Störung. Jedes Jahr erkranken ca. 25 bis 30% der Bevölkerung erstmals oder wiederholt an einer psychischen Störung. Da psychische Erkrankungen oft früh im Leben beginnen und nicht selten einen längerfristigen Verlauf zeigen, sind ihre persönlichen, sozialen und volkswirtschaftlichen Folgen markant. Der Einfluss der sozialen und kulturellen Determinanten, wie der sozioökonomische Status, Bildung, soziale Ressourcen, familiäres und soziales Umfeld auf die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung ist signifikant. Dies zeigt sich z.B. bei der Erwerbsarbeit: "Erwerbsarbeit ist in unserer Gesellschaft einer der wichtigsten psychischen Schutzfaktoren überhaupt. Die Daten der Patientenstatistik der Kantonalen Psychiatrischen Klinik Liestal (BL) zeigen exemplarisch, dass erwerbstätige Patienten unabhängig vom Schweregrad ihrer psychischen Erkrankung eine deutlich kürzere Hospitalisierungsdauer aufweisen als erwerbslose oder in geschütztem Rahmen (meist in IV-Werkstätten) arbeitende Patienten." (Meyer 2009, S. 223)
Lizenz: Open Access
Quelle: IRF FHNW
Sammlungen: Forschungsberichte
Schlagwörter: Psychiatrie, Psychische Beeinträchtigung, Therapie, Gesundheit, Erwerbstätigkeit, Integration
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