Die unerwartete Radikalität von Bildung und Demokratie
Der Entwurf einer gesellschaftsreflexiven Sozialen Arbeit anhand der Orientierung an bildungstheoretisch verstandener Mündigkeit und kommunikationstheoretischer Zurechnungsfähigkeit
Eine kritische und legitimationsfähige Soziale Arbeit ist Thema dieser Bachelor-Thesis. Als Grundlage fungiert primär die Theorie "Mündigkeit und soziale Anerkennung" von Martin A. Graf. Die Soziale Arbeit erreicht durch die Orientierung am bildungstheoretischen Ansatz, dass individuelle Erfahrungen (wieder) möglich werden und ein Bewusstsein über ihre gesellschaftliche Bedingtheit entsteht. Wenn Erfahrungen zur Bildung reflektiert werden, bedeutet dies ein Zuwachs an kommunikativen Fähigkeiten, welcher die Teilnahme an demokratischen Diskursen ermöglicht. Es wird eine gesellschaftsreflexive Soziale Arbeit konstituiert, die in ihrer Praxis über Erfahrungsräume die Klientel befähigt, eigene Anliegen in demokratische Prozesse einzubringen. Der Gesellschaft ermöglicht dies, Verständnis in verborgene Problemlagen zu gewinnen. Neue gesellschaftliche Erfahrungen führen wiederum über Reflexion zu vernünftigen Entscheidungen. Legitimation erfährt die Soziale Arbeit so über die Erhöhung der Partizipationsfähigkeit der demokratischen Gesellschaftsmitglieder, welche wiederum ihre sozialpolitische Rahmung stetig diskutieren. Der von Graf eingeführte Massstab der diskursiven Sättigung als normativer Referenz dient der Empirie als Instrument. Dabei gilt auch für die Wissenschaft der Sozialen Arbeit, sich der Normfrage zu stellen und normative Positionen zu explizieren.
Lizenz: Open Access
Quelle: IRF FHNW
Sammlungen: BA Thesis, Studium
Schlagwörter: Bildung, Bildungstheorie, Kommunikation, Legitimation, Sozialpolitik, Kritische Theorie
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