Lösungsorientierte Beratung in der Sozialhilfe
Zur Anwendbarkeit des Ansatzes «lösungsorientierte Beratung» nach Steve de Shazer im stark normierten Kontext der Grundsicherung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der lösungsorientierten Beratung zur Förderung von Motivation und Kooperation unter erschwerten Bedingungen, nämlich im Zwangskontext der Sozialhilfe. Ob Kooperation gelingt, hängt vom eigenen Willen der Klientinnen und Klienten zu Veränderung ab. – Könnte man meinen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass diese Sicht nicht zu halten ist. Ob und wie sich Menschen verändern, die aufgrund von Krisen oder anderen Auslösern auf professionelle Hilfe angewiesen sind, ist noch mehr davon abhängig, wie ihnen diese Professionellen begegnen. Es wird eine Herangehensweise in der Beratung bzw. ein Beratungsansatz benötigt, der einen Veränderungsprozess zu initiieren verspricht. Der klassische Ansatz von Problemanalyse – Diagnose – Intervention zeitigt gerade in Zwangskontexten wenig Erfolg, weil er von Betroffenen verletzend und stigmatisierend erlebt wird. Es ist notwendig, über den "Problem-Talk" und die vermeintliche Motivierung mittels finanzieller Anreize und Sanktionen hinauszugehen. Die von Steve de Shazer entwickelte lösungsorientierte Beratung will eine andere Sicht auf Menschen, ihre Änderungspotentiale und auch auf den sie umgebenden Kontext gewinnen, um ihnen die Bewältigung ihrer Schwierigkeiten zu ermöglichen oder zumindest zu erleichtern. Dem stehen institutionelle Zwänge sowohl für Betroffene als auch für Beratende gegenüber. Es wird deshalb der Frage nachgegangen, was lösungsorientierte Beratung bedeutet und welchen Beitrag sie leisten kann, um Klientinnen und Klienten in der Sozialhilfe tatsächlich helfend zur Seite stehen.
Lizenz: Open Access
Quelle: IRF FHNW
Sammlungen: BA Thesis, Studium
Schlagwörter: Sozialhilfe, Lösungsorientierung, Beratung, Grundsicherung, Stigmatisierung, Kooperation
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