Junge Erwachsene in der Sozialhilfe
Folgen veränderter Bedingungen am Übergang in die Erwerbsarbeit
Wollte man die Entwicklung der westeuropäischen Wohlfahrtsstaaten in den letzten Jahrzehnten beschreiben, so wäre der Begriff der Ambivalenz geeignet. So erleben wir seit Mitte des letzten Jahrhunderts eine Kumulierung von Vermögen in den einzelnen Ländern, was rechtfertigt, von Reichtumsgesellschaften zu sprechen (Döring, Hanesch & Huster 1990). Diese gesamtgesellschaftliche Entwicklung wird allerdings von gegenläufigen Phänomenen in den Binnenverhältnissen vieler reicher Volkswirtschaften begleitet: So wächst die Zahl der Working Poor, und die Zahl der armutsbetroffenen Kinder kann in vielen Ländern nur dank der Transferleistungen niedrig gehalten werden (Whiteford & Adema 2006). Jüngere Studien zur Prekarität (Barbier, Brygoo & Viguier 2008) zeigen, wie eng das "Leben im sicheren Wohlstand" mit einem "Leben im prekären Wohlstand" zusammenhängt. Deutlicher Ausdruck dieser Ambivalenzen ist die aktuelle Sorge um den Wegbruch der Mittelschicht zugunsten der beiden Pole Arm und Reich.
Lizenz: Open Access
Quelle: ResearchGate
Sammlungen: Zeitschriftenartikel/Monographien
Schlagwörter: Stadtentwicklung, Sozialstaat, Armut, Erwerbsarbeit, Wohlstand, Bildungssystem
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