Jahresbericht 2022
Auf dieser Seite finden Sie Zahlen und Informationen aus dem Berichtsjahr 2022.
Die Hochschule agiert am Puls der Zeit: Im Berichtsjahr wurden vielversprechende, neue Aus- und Weiterbildungsangebote mit hohem Praxisbezug lanciert und zahlreiche Forschungsprojekte zu gesellschaftlich relevanten Themen erfolgreich umgesetzt.
Zum Herbstsemester 2022 bot die Hochschule im Bachelor-Studium erstmals zwei eigenständige Studiengänge an – Wirtschaftspsychologie und Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie – und realisierte gleichzeitig ein signifikantes Wachstum bei den Studierendenzahlen.
Die Absolvierenden der Angewandten Psychologie sind in der Arbeitswelt nach wie vor äusserst gefragt, wie die neuste Hochschulabsolventenstudie des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigt: Die praxisorientierte Ausbildung bietet eine ausgezeichnete Grundlage für den Eintritt ins Berufsleben, und die Studieninhalte bilden die Anforderungen der Erwerbstätigkeit hervorragend ab.
Dass das Studium in Angewandter Psychologie dem wachsenden Bedarf der Unternehmen an psychologischer Expertise entspricht, zeigen auch die neuen Videoportraits von Bachelor- und Master-Absolvierenden, die exklusive Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder geben.
Neuer CAS Leadership und Change
In unserer flexiblen Arbeitswelt mit sich stetig wandelnden Arbeits- und Organisationsbedingungen sind Mitarbeitende und Führungskräfte mit komplexen Aufgaben und neuen Herausforderungen konfrontiert. Hier setzt der CAS «Leadership und Change in der flexiblen Arbeitswelt - Psychologische Perspektiven» an, den die Hochschule 2022 erfolgreich lancierte. Die Weiterbildung vermittelt aktuelles Wissen aus dem Bereich der Führungspsychologie in Verbindung mit praxisnahen Change-Themen und befähigt Führungskräfte, in der flexiblen Arbeitswelt situationsgerecht zu agieren und sich und andere wirksam zu führen.
Verzahnt mit der Praxis
Um die Qualität der Weiterbildungsprogramme zu sichern und die Praxisnähe zu fördern, setzt die Hochschule seit vielen Jahren auf die Expertise eines Weiterbildungsbeirats. Das sechsköpfige Gremium vereint Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft mit unterschiedlichsten (Unternehmens-)Perspektiven. 2022 konnten drei Vakanzen erfolgreich neu besetzt und dadurch die Vielfalt und Stärke des Beirats gesichert werden.
Forschung zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Zwei Forschungsprojekte beschäftigten sich 2022 mit dem Thema Vereinbarkeit: Ein Forschungsteam widmete sich der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben von Ärztinnen und Ärzten. Gemeinsam mit vier Spitälern und einer Rehabilitationsklinik bestimmte das Team den Handlungsbedarf im Bereich Vereinbarkeit sowie Massnahmen zur Arbeits- und Organisationsgestaltung und beleuchtete die Herausforderungen und Effekte der Umsetzung. Dabei zeigten sich bei unterschiedlichsten Ausgangslagen der Gesundheitsorganisationen zahlreiche positive Entwicklungen. Ausgehend von den Erfahrungen werden Möglichkeiten und Wege zur Verankerung von Vereinbarkeit für Spitalärztinnen und -ärzte im Frühjahr 2023 in Form einer Wegleitung veröffentlicht.
Im zweiten Projekt wurden Angebote zum Boundary Management für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden entwickelt und evaluiert. Die Interventionen – ein E-Learning für Führungskräfte und ein Teamworkshop – konnten in Zusammenarbeit mit rund 20 Unternehmen erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden. Die Projektleiterin Michaela Knecht, Expertin für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, wurde 2022 zur Professorin ernannt, wodurch der für die Hochschule strategisch wichtige Bereich Arbeit und Gesundheit zusätzlich gestärkt wurde.
Auf das Thema Vereinbarkeit fokussierte 2022 auch der Alumni-Verein der Hochschule, der für seine Mitglieder ein abwechslungsreiches Jahresprogramm zum Thema «Life Domain Balance» organisierte. Ein besonderes Highlight hiervon war das Forum Wirtschaftspsychologie, das erstmals seit zwei Jahren wieder vor Ort durchgeführt werden konnte und einem breiten Publikum Inspiration und Raum für Austausch bot.
Das Forum Wirtschaftspsychologie fand 2022 wieder vor Ort statt
Forschungsschwerpunkt Künstliche Intelligenz (KI)
Als Mitglied von SCAI, dem Swiss Center for Augmented Intelligence, unterstützt die Hochschule mit ihrer psychologischen Kompetenz die Entwicklung und Implementierung der augmented intelligence in der Schweiz. An der SCAI-Konferenz zu Herausforderungen und Perspektiven der menschenzentrierten künstlichen Intelligenz für Wirtschaft und Gesellschaft im November 2022 in Bern stellten Forschende der Hochschule ihre Projekte vor: Ein Projekt untersuchte die Vor- und Nachteile von Systemen mit künstlicher Intelligenz zur Erkennung verbotener Gegenstände in Röntgenbildern von Passagiergepäck an Flughäfen. In Experimenten mit Screening-Personal untersuchten die Forschenden den Einfluss von KI und die Mensch-Technik-Interaktion. In einem anderen Projekt ging es um ein Teaming von Mensch und Maschine für hochpräzises Schleifen. Ein auf künstlicher Intelligenz basierender «Intelligent Assistant» für Schleifprozesse soll eine innovative Form der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ermöglichen, die menschliches Wissen mit maschinellen Fähigkeiten kombiniert.
Ein weiterer Bereich, in dem maschinelle Lernmodelle Entscheidungen unterstützen können, ist die Erkennung von kritischen Beanspruchungen von Arbeitnehmenden: Im Herbst 2022 startete ein Projekt zur Identifikation von Fehlbeanspruchungen von Arbeitnehmenden mit Hilfe maschineller Lernmodelle (HR-Analytics). Untersucht wurde, ob dafür komplexe Algorithmen notwendig sind oder einfache Modelle ausreichen und wie Ergebnisse dargestellt werden müssen, damit sie beispielsweise von BGM-Fachpersonen möglichst gut verwendet werden können. Ziel ist es, Fehlbeanspruchungen früh zu erkennen und durch Interventionen zu minimieren, wodurch Kosten gespart und die Produktivität und Zufriedenheit von Arbeitnehmenden erhöht werden können.
Lernen der Zukunft: Projekt mit FHNW-Fellowship ausgezeichnet
Die psychologische Forschung hat wiederholt gezeigt, dass digital und computerunterstütztes kooperatives Lernen erfolgreicher ist als individuelles Lernen oder das Lernen ohne digitale Tools. Auf dieser Basis generiert das Projekt «Collaborative Learning Design Center» (CoLearn) neue Erkenntnisse für das Lernen der Zukunft. Hierfür werden aktuelle Forschungen zum kooperativen Lernen mit Zukunftstechnologien wie VR oder künstlicher Intelligenz, 3D-Umgebungen, 3D-Design Tools und interaktiven Videos gebündelt und weiterentwickelt. Das Projekt unter der Leitung von Carmen Zahn startete im Herbst 2022 und wurde im Rahmen des strategischen Entwicklungsschwerpunkts «Hochschullehre 2025» mit einem FHNW-Fellowship ausgezeichnet. Die FHNW fördert damit Personen und ihre Projekte, die sich in besonderem Masse für die Entwicklung der Hochschullehre engagieren.
Digitale Anteile in der Hochschullehre
Um die fortschreitende Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Hochschullehre optimal zu gestalten, setzte sich 2022 eine Arbeitsgruppe intensiv mit der Frage auseinander, wie digitale Anteile nachhaltig in die Lehre integriert werden können. Die nun vorliegende Entwicklungsperspektive der Hochschule in der digitalen Transformation in Aus- und Weiterbildung wird in den nächsten Jahren mit konkreten Massnahmen und Unterstützungsangeboten für Unterrichtende, Studierende und Weiterbildungsteilnehmende umgesetzt.
Auf diese Weise nutzt die Hochschule die Chancen der digitalen Transformation optimal und gestaltet die Aus- und Weiterbildung praxisorientiert und zukunftsgerichtet.
«Constructive Futures» – die Zukunft im (Rück-)Blick
Im vergangenen Jahr hat die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik aus Altem Neues geschaffen, sich auf Bewährtes fokussiert und die Weichen für Veränderungen in der Baubranche generell, aber auch an der Hochschule gestellt.
Fokus Kreislaufwirtschaft und Weiterentwicklung in der Ausbildung
Neuer Re-Use-Pavillon im Park des FHNW Campus Muttenz
Seit September 2022 ist der FHNW Campus Muttenz um einen Aufenthaltsort im Freien reicher: Ein von Studierenden entworfener Pavillon aus Holz ziert den Campus-Park und dient den Angehörigen der FHNW sowie allen Anwohnenden als vor Wind und Sonne geschützter Treffpunkt. Ganz im Sinne des Jahresthemas «Constructive Futures – Beyond Concrete» des Instituts Architektur setzten sich Studierende im Rahmen eines Wettbewerbs mit der Wiederverwendung von Baumaterialien auseinander, die einst für den Bau einer Holzrampe verwendet wurden. Daraus resultierte die «Arena Zirkulär», welche in interdisziplinärer Zusammenarbeit der Institute Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik entstand.
Ob für den Unterricht, als Lernort oder für ein gemeinsames Mittagessen – der neue Pavillon wird vielfältig genutzt.
Re-Design des Bachelor-Studiengangs Geomatik
Der Bachelor of Science FHNW in Geomatik bringt jährlich Expert*innen hervor, die auf dem Arbeitsmarkt äusserst gefragt sind. Damit diese die immer vielfältigeren Anwendungsbereiche der Geomatik abdecken können, wurde der Studiengang überarbeitet. Neu haben die Studierenden die Möglichkeit, sich in vier zukunftsweisenden Vertiefungsprofilen zu spezialisieren. Künftige Absolvent*innen sind nun mehr denn je bereit für die Herausforderungen und Entwicklungen der Zukunft und eine Bereicherung für Unternehmen und Organisationen, die künftig von ihrem Fachwissen profitieren.
Studierende des Bachelor-Studiengangs Geomatik bei Vermessungen im FHNW Campus Muttenz.
Ein grosser Zukunftsschritt für 128 gefeierte Absolvent*innen
Für 128 Studierende der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW hat im September 2022 eine lehrreiche und intensive Zeit ihren Abschluss gefunden: in feierlichem Rahmen und unter dem Motto «Zukunftsschritte» erhielten sie ihre Abschlussdiplome. Zusätzlich wurden neun Abschlussarbeiten und besondere Verdienste der Absolventinnen und Absolventen durch Berufsverbände und Praxispartner*innen mit Preisen ausgezeichnet.
Mehr Impressionen der Feier und eine Auflistung aller Preisträger*innen sind hier zu finden.
Strahlende Gesichter: Die Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs Bauingenieurwesen an der Diplomfeier 2022.
Weiterbildung am Puls der Zeit
Nachhaltiges Bauen bleibt wichtig – gleich zwei Starttermine für unseren CAS dazu
Nachhaltigkeit und nachhaltige Ressourcenverwendung sind aktueller denn je, das zeigen auch die Anmeldezahlen für unseren «CAS Nachhaltiges Bauen». Der Zertifikatslehrgang, auch Startmodul für das Master-Studium «MAS Nachhaltiges Bauen (EN BAU)», hatte im Jahr 2022 so viele Anmeldungen wie nie zuvor und wird deshalb 2023 gleich zweimal angeboten. Zusätzlich ist im Rahmen der Hochschule Kooperation EN Bau auch eine neue Weiterbildung entstanden: Mit dem «CAS Zirkuläres Bauen» begegnen wir dem Wunsch und der Notwendigkeit der Wiederverwertung und Wiederverwendung alter Baustoffe. Kursstart ist März 2023.
Aus der Praxis für die Praxis: Cathleen Hoffmann leitet den «DAS Betoningenieur*in»
«Wir vermitteln nicht nur betontechnologisches und betontechnisches Grundlagenwissen, sondern auch wichtige Spezialkenntnisse», beschreibt Cathleen Hoffmann die Weiterbildung «DAS Betoningenieur*in», den sie neu für uns leitet. Gut ausgebildete Fachkräfte im Bereich Beton sind gefragt, leistet der Baustoff doch einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Fussabdruck und einer Kreislaufwirtschaft. Cathleen Hoffmann arbeitet selbst seit Jahren mit dem Baustoff Beton und forschte auch mehrere Jahre im Bereich Betontechnologie.
Cathleen Hofmann leitet als Fachexpertin neu den «DAS Betoningenieur*in»
Neue Weiterbildung für Smart Cities der Zukunft: «CAS Spatial Data Analytics»
Geodatenanalysen helfen bereits in unterschiedlichsten Branchen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen: beispielsweise in der Supply Chain Planung, dem Marketing und bei Verkehrssimulationen. Oft fehlt Unternehmen aber die entsprechende Kompetenz für die Erhebung, Analyse und Interpretation der Daten. Durch den Zertifikatslehrgang «CAS Spatial Data Analytics» begegnet die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW dem Bedarf an entsprechenden Fachpersonen. Im August 2022 fand der erste Lehrgang des neuen Kurses statt, welchen alle Teilnehmenden im Dezember 2022 erfolgreich abgeschlossen haben.
Profis für räumliche Datenmodelle: Herzliche Gratulation den ersten Absolvent*innen unseres neuen «CAS Spatial Data Analytics»!
Spannende Informationen für Weiterbildungsinteressierte mit dem neuen Newsletter für unsere Weiterbildungen
Erstmalig im Herbst 2022 erschien der neue Newsletter für das Weiterbildungsangebot unserer Hochschule. Das kostenlose Abo lohnt sich: Sie erhalten Fachartikel, Informationen zu neuen Angeboten und Kursstartdaten, erhalten Einblick in die Learnings unserer Absolvent*innen und sind bestens informiert zu wichtigen Events in der Branche. Interessierte können sich hier anmelden.
Forschen für eine nachhaltigere und digitale Baubranche
BIM-basierte Fortschrittskontrolle – Automatisierung vor dem Durchbruch
Die Institute Digitales Bauen und Geomatik haben mit «BMETRY» ein innovatives Messsystem für eine automatisierte BIM-basierte Fortschrittskontrolle von Bauprojekten entwickelt. Kameras auf Baustellenkränen nehmen hochauflösende Bilder auf, aus welchen Punktwolken erstellt werden. Diese dienen als Basis für die automatisierte Erzeugung eines BIM-Modells, das den jeweiligen Baufortschritt exakt widerspiegeln kann. Planung und Umsetzung können dadurch besser überprüft, frühzeitig optimiert und Ressourcen gezielt und schonend eingesetzt werden.
Innosuisse Forschungsprojekt BMETRY: Mit Krankameras den Baustellen-Fortschritt festhalten und im BIM-Modell abbilden.
«Das Klima wartet nicht auf unsere Entscheide»
Im November fand ein Diskussionsabend zum Thema «Materialkreislauf im Bau» statt, an dem Vertreter*innen der Kantone, Bauverbände und FHNW der Frage nachgingen, wie Bauprozesse nachhaltiger gestaltet werden können. Prof. Barbara Sintzel, Leiterin des Instituts Nachhaltigkeit und Energie am Bau, brachte prägnant Argumente aus der angewandten Forschung und Praxis ein, die für eine schnell einzuleitende Bauwende sprechen, kurz zusammengefasst mit: «Das Klima wartet nicht auf unsere Entscheide». Eine Übersicht aktueller Forschungsprojekte des Instituts sind hier zu finden.
Regierungsrätin Esther Keller, Basel-Stadt, Regierungsrat Isaac Reber, Basel-Landschaft und Vertreter*innen der Bauverbände sowie unserer Hochschule diskutierten Lösungen für nachhaltiges Bauen.
Die Weichen sind gestellt: Unsere Hochschule verbindet und schlägt neue Wege ein
Alumni HABG: Neues Netzwerk erfolgreich gestartet
Im November 2022 war es endlich soweit: Stolz konnten wir die Gründung des neuen Ehemaligen-Netzwerks «Alumni HABG» feiern. Die neue Organisation wird von Ehemaligen geführt und legt den Fokus auf einen fach- und generationenübergreifenden Austausch. Wer an unserer Hochschule oder einer ihrer Vorgängerinstitutionen einen Aus- oder Weiterbildungsstudiengang in den Fachbereichen Architektur, Bauingenieurwesen (national oder trinational), Nachhaltigkeit und Energie am Bau, Geomatik sowie Virtual Design and Construction absolviert hat oder bei uns arbeitet, ist als Mitglied herzlich willkommen.
Die knapp 90 Teilnehmenden – Ehemalige aller Fachrichtungen sowie Mitarbeitende der Hochschule – unterhielten sich bestens.
Die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW erhält eine neue Leitung
Im Dezember 2022 hat der Fachhochschulrat der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Dr. Gerhard Schrotter zum neuen Direktor der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW gewählt. Der 45-Jährige hat sein Studium in Geomatik 2002 an der Technische Universität Graz (Österreich) mit einem Master of Science abgeschlossen und erlangte 2009 seine Promotion in Videogrammetrie am Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der ETH Zürich. Seit 2011 ist er Direktor von Geomatik und Vermessung (GeoZ) der Stadt Zürich und Mitglied der Geschäftsleitung des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements. Er doziert seit vier Jahren an der ETH Zürich und ist seit 2019 Präsident der SOGI (Schweizerische Organisation für Geo-Information). Ab August 2023 wird er die strategische und operative Führung sowie die zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Hochschule übernehmen. Mehr zu seiner Person und Stimmen zur Wahl sind hier zu finden.
Dr. Gerhard Schrotter wurde zum neuen Direktor der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW gewählt und tritt das Amt im August 2023 an.
Die Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW (HGK Basel FHNW) bietet ein kreatives Umfeld für das Studium in Kunst, Design und Vermittlung mit Schwerpunkten auf den Themen Digitalität, Diversität und Nachhaltigkeit. Zentrales Anliegen ist es, den Studierenden individuelle Freiräume zu eröffnen und gleichzeitig ein Bewusstsein für das Zusammenleben in gesellschaftlichen Kontexten zu schaffen.
Studierende aus der Ukraine / Foundation for Art and Design in Basel (FAB)
Seit März 2022 sind rund 30 Kunst- und Design-Studierende aus der Ukraine an der HGK Basel FHNW immatrikuliert und können ihr Studium hier weiterführen. Dank des Engagements der Laurenz-Stiftung werden die Studierenden mit Stipendien unterstützt.
Aus dieser Erfahrung heraus wurde die Foundation for Art and Design in Basel (FAB) zugunsten der HGK Basel FHNW gegründet, die in Zukunft bedürftige Studierende unabhängig von ihrer Herkunft unterstützt sowie auch Kunst- und Designprojekte fördert.
Architekturwoche Basel
Foto: Andreas Wenger / HGK Basel FHNW
Die HGK Basel FHNW war Programm- und Standortpartnerin der vom 9. bis 15. Mai 2022 erstmals stattfindenden Architekturwoche Basel. Auf dem Dreispitzareal wurde der Basel Pavillon aus wiederverwendbaren Bauteilen erstellt: ein temporärer, offener Veranstaltungsort. Die Wettbewerbsausstellung «Reale Räume» zum Basel Pavillon und zum zirkulären Bauen wurde von Diana Thern und Moritz Mader, Studierende der Innenarchitektur und Szenografie am ICDP, mit Prof. Aylin Yldirim Tschoepe konzipiert und umgesetzt.
«Resist» im Theater Basel
Foto: Hans-Peter Huster
Was heisst Widerstand in der Musik – und wie hört er sich an? Studierende der Hochschule für Musik Basel und der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW haben zu unterschiedlichen Formen von Widerständen geforscht und während des Festivals «Resist» vom 15. bis 29. Oktober 2022 die Kleine Bühne des Theater Basel besetzt. Die begehbare Raumbühne, auf der in einem täglich wechselnden Programm Performances von Alter Musik über Jazz bis zu Elektronik stattfanden, wurde von Studierenden des Masterstudio Scenography am ICDP konzipiert.
Junior Research Conference
Die HGK Basel FHNW war am 17. November 2022 Gastgeberin der 12. Junior Design Reserach Conference (JRC), die sich als jährlicher Treffpunkt für Design-Master-Studierende von Schweizer Hochschulen etabliert hat. Rund 250 Studierende aus allen Regionen der Schweiz nahmen an der Konferenz teil, die spannende Einblicke in aktuelle und relevante Forschungsthemen und methodische Ansätze auf Master-Ebene ermöglichte.
Forschungsprojekte in Ausstellungen und Publikationen
Susanna Hertrich und Joseph Popper, IXDM, waren in der international präsentierten Ausstellung «Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine» des Vitra Design Museum mit einer Auswahl von Forschungsarbeiten präsent.
Im Rahmen der Ausstellung «Earthbound – Im Dialog mit der Natur» vom 3. September bis 13. November 2022 im Haus der Elektronischen Künste (HEK) wurde «Atmospheric Forest», ein immersives Virtual-Reality-Kunstwerk von Dr. Rasa Smite, IAGN, und Raitis Smite gezeigt. Das Projekt ist im vom SNF geförderten Forschungsprojekt «Ecodata-Ecomedia-Ecoaesthetics» (2017–2021) unter der Leitung von Dr. Yvonne Volkart, Leiterin Forschung IAGN, in Zusammenarbeit mit der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) entstanden.
Making The Cut: Yannik Zamboni
Foto: James Clark/Prime Video, zur Verfügung gestellt von Yannik Zamboni
Yannik Zamboni, Alumnus Mode-Design, ICDP, gewann das Finale der amerikanischen Reality-Show «Making the Cut» von Prime Video und damit eine Million US-Dollar für sein Fashion-Label maison blanche.
Kunst und Design im öffentlichen Raum (Auswahl)
Fünf Arbeiten von Studierenden aus dem IDCE wurden ab Juni 2022 am EuroAirport in Basel-Mulhouse präsentiert. Ziel der von der Schweizer Klimastiftung myclimate lancierten Kampagne ist, die Sensibilität für nachhaltiges Reisen zu erhöhen.
Novartis Pavillon: Esther Hunziker, Inside (2022) / Foto: Raphael Alù
Die Videoarbeit «Inside» von Esther Hunziker, Dozentin am IAGN, war ab April 2022 auf der spektakulären Null-Energie-Medienfassade des neuen Novartis Pavillon in Basel zu sehen.
Die von Marta Carrer, Master-Studentin Digital Communications Environments, IDCE, entworfene Rauminstallation «Unsere Nachbarschaft» für den Hauptsitz der Ausgleichskasse Basel-Stadt (AKBS) wurde am 30. November 2022 eingeweiht.
uptownBasel
Im Auftrag der Geschäftsstelle der Betreibergesellschaft von uptownBasel, die in Arlesheim ein Industrieareal entwickelt, konnten Studierende der Studiengänge Industrial Design sowie Innenarchitektur und Szenografie am ICDP, Konzepte für einen Co-Working Space mit zukunftsweisender Gestaltung und Möblierung entwickeln. Durch die Zusammenarbeit der beiden Studiengänge entstanden innovative und vielseitige Konzepte. In einem internen Wettbewerb wurde das Konzept der Studierenden Lasse Mandelkow, Hanna Sipos und Arkadius Wasilewski für die Umsetzung ausgewählt.
Friday Beyeler
Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens lud die Fondation Beyeler von September bis Dezember 2022 wöchentlich zum «Friday Beyeler» ein. Unter dem Titel «I Hear a New World – 14 Miaows of the Future» verwandelten Studierende, Künstler*innen und Dozierende des IAGN das Museumsfoyer in eine kreative Plattform für zeitgenössische Kunst mit Live-Performances, Filmen, Talks sowie Musik, Poesie und Tanz.
Preise & Auszeichnungen 2022 (Auswahl)
- Swiss Art Awards: Sofia Durrieu, Nicolas Sarmiento und Mia Sanchez, Alumnae:i IAGN
- Kiefer Hablitzel │ Göhner Kunstpreise: Anita Mucolli und R. Sebastian Schachinger, Alumnae:i IAGN
- Swiss Design Awards: Claudia Colombo, Alumna IDCE (Kategorie: Designforschung) / Mara Danz, Alumna ICDP (Kategorie: Mode- und Textildesign) / Maya Ober & Nina Paim, Alumnae ICDP (Kategorie: Designvermittlung & Szenografie)
- Mode Suisse: Nina Yuun («Miele x Mode Suisse for positive Impact») & Jacqueline Loekito («Sélection Mode Suisse»), Alumnae ICDP
- Basler Kulturförderpreis: Verein Sondershop unter der Leitung von Sebastian Day und Tabea Wappler, Student bzw. Alumna Prozessgestaltung am HyperWerk, IXDM
Ausstellungen 2022 (Auswahl)
- Kunsthaus Baselland: Laura Mietrup IAGN: Traverse. Solo Position. Eine Initiative von kulturelles.bl, Januar bis März 2022
- Kunsthaus Pasquart Biel: Gil Pellaton, Alumnus IAGN: Hennissement – Manor Kunstpreis Bern, Januar bis März 2022
- Kunsthaus Aargau: Dominic Michel, Alumnus IAGN, Manor Kunstpreis Aarau 2022, Januar bis Mai 2022
- Der Tank, HGK Basel: Marie Matusz, Alumna IAGN: Vultures, Februar 2022
- Der Tank, HGK Basel: Peter Klein: «Blumen blühen, wo bist du?», Juni 2022 (erste institutionelle Ausstellung in der Schweiz von Werken von Peter Klein)
- Kunsthaus Langenthal: Angela Cerullo & Giorgio Bloch, Jan Hostettler, Sapir Kesem Leary und Jennifer Merlyn Scherler (Alumnae:i IAGN): Ausstellung Aeschlimann Corti-Stipendium, Juni 2022
- Kunstmuseum Basel: Aline Stalder, Nadine Cueni, Katharina Kemmerling und Katrin Niedermeier, Alumnae IAGN, «Fun Feminism», ab September 2022
- Kunsthalle Basel: Sofia Durrieu, Elin Gonzalez, Dunja Herzog, Barbara Naegelin, Lea Rüegg, Manuel Schneider, Alumnae:i IAGN, sowie Kathrin Siegrist und Noemi Pfister, Alumnae und Mitarbeiterinnen IAGN bzw. Institute Arts and Design Education (IADE) sowie Geneviève Morin, externe Mentorin am IAGN, «Cat’s Cradle», Ausstellung des Kunstkredits Basel-Stadt 2022, Oktober und November 2022
Die Forschungsaktivitäten der Hochschule für Life Sciences FHNW (HLS FHNW) waren 2022 von fachlich heterogenen und erfolgreich durchgeführten Projekten geprägt. Highlights waren unter anderem die Forschung rund um die Steuerung biotechnologischer Prozesse mittels Machine Learning, der erfolgreiche Startschuss für angewandtes Quantencomputing und die Lancierung des #HackLife❤, bei welchem es darum ging Herausforderungen im Gesundheitswesen mittels KI und Quantencomputing zu lösen.
Steuerung biotechnologischer Prozesse mittels Machine Learning
Viele der neuartigen Therapien gegen Krebs, Autoimmun- oder Erbkrankheiten basieren auf Biopharmazeutika, d. h. auf Molekülen, die aus lebenden Zellen oder Mikroorganismen hergestellt werden. Die Entwicklung und Herstellung dieser biologischen Moleküle ist jedoch äusserst komplex und einer der Gründe für die hohen Kosten dieser Medikamente. Forscher*innen der Hochschule für Life Sciences FHNW begannen 2022 deshalb damit, eng mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um solche biotechnologischen Prozesse mit Hilfe von intelligenten Sensoren zu optimieren und dadurch teilweise völlig neu zu gestalten.
Bild: Evolution der menschlichen DNA in ferner Zukunft. Generative KI. Bildquelle: Adobe Stock
Biopharmazeutika sind in der Regel wirksamer als herkömmliche niedermolekulare Medikamente, da sie auf spezifische Proteine oder Signalwege im Körper abzielen, die am Krankheitsprozess beteiligt sind. Außerdem werden sie von den Patient*innen im Allgemeinen besser vertragen und erzeugen weniger Nebenwirkungen. Zudem sind auch die Erfolgschancen dieser biologischen Arzneimittel um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen kleinen Molekülen, da sie spezifisch wirken.
Allerdings ist für die Herstellung solcher biologischen Moleküle, wie z.B. Antikörper, zeitaufwendig und teuer. «Oft dauert der Herstellungsprozess von Biomolekülen Wochen, wenn nicht sogar Monate», erklärt Wissenschaftler Thomas Villiger. Dabei weiss man oft erst am Schluss, ob die Qualität der Moleküle auch den hohen Anforderungen entspricht, welche es für klinische Anwendungen braucht.»
Die Forschungsgruppe von Villiger verfolgt deshalb verschiedene Ansätze, um solche Prozesse effizienter zu gestalten. Zum einen werden kontinuierliche Prozesse implementiert, zum anderen werden neuartige Sensoren installiert, um die Prozesse damit laufend zu optimieren. Die generierte Datenflut wird mittels maschinellen Lernens interpretiert und die Prozesse können mittlerweile so gesteuert werden, dass Antikörper kontinuierlich mit einer gewünschten Produktqualität produziert werden können.
Damit eröffnen sich komplett neue Möglichkeiten, Prozesse noch effizienter zu gestalten. Die Kombination von intelligenter Steuerung durch modernste Sensorik und Algorithmen wird in Zukunft auch für die neueste Generation von Biopharmazeutika anwendbar sein: Zell- und Gentherapien. Das ist auch dringend nötig, denn solche Therapien kosten derzeit noch zwischen einer halben bis drei Millionen Schweizer Franken.
Startschuss für angewandtes Quantencomputing in den Life Sciences
Das Quantenrennen hat begonnen. Es steht viel auf dem Spiel. Wer die Nase vorn hat, wird einen Vorsprung sowie einen Erstanbietervorteil in einer Branche erlangen, die sich in den kommenden Jahrzehnten zu einer neuen Industrie entwickeln wird. Die Life Sciences-Branche bietet einige der spannendsten Möglichkeiten. Die HLS FHNW ist bei diesem Megatrend ganz vorne mit dabei und hat 2022 den mutigen Schritt gewagt, die Quantentechnologien in die Life Sciences zu bringen.
Bild: Künstlerische Ansicht von Quantenschaltungen, die molekularchemische Berechnungen lösen.
Bildquelle: National Science Foundation
An den schweizerisch-amerikanischen Quantentagen im Oktober 2022 betonte Martina Hirayama, Direktorin des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation im Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung, wie zukunftsweisend Quantencomputing sein wird, um komplexe gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen. «Quantencomputing ermöglicht beispielsweise die schnellere Entdeckung von Medikamenten und kann eine wichtige Rolle bei der Verringerung von Umweltbelastungen und bei der Entwicklung ressourceneffizienter Lösungsansätze spielen. Weiter brauchen Big Data und künstliche Intelligenz eine Hardware-Revolution, um das Rechnen nachhaltiger zu machen. Diese Revolution hat an der HLS FHNW 2022 begonnen», so Prof. Dr. Clément Javerzac-Galy, der an der HLS FHNW für den Aufbau dieses Bereiches zuständig ist. Als ehemaliger Student von Prof. Alain Aspect, der kürzlich den Nobelpreis für seine bahnbrechenden Arbeit in der Quanteninformatik erhalten hat, hat Javerzac-Galy von den besten gelernt und bringt dieses Know-how nun an der HLS FHNW ein.
In Zusammenarbeit mit Industriepartnern hat Javerzac-Galy 2022 damit begonnen, das Potenzial für Quantentechnologie für Anwendungen in den Life Sciences zu identifizieren, zu fördern und zu erschliessen sowie eine Plattform zur Integration des Quantencomputings in der Industrie zu entwickeln. Er erforscht derzeit beispielsweise, wie das Quantencomputing zur Sicherung von Gesundheitsdaten in Krankenhäusern angewendet werden kann, wie hybride quantenklassische Algorithmen dazu eingesetzt werden können, Lösungen für herausfordernde chemische Probleme zu finden oder wie neue Arzneimittel rascher entdeckt werden können. «Auch wenn die Quantencomputer heute noch nicht leistungsfähig genug sind, schreitet die Entwicklung in diesem Bereich immer schneller voran», so Javerzac-Galy. Die großen Quantenunternehmen haben ihre Versprechungen eingehalten und in einigen Jahren erste kommerziell nutzbare Anwendungen auf den Markt gebracht. Da die derzeitigen Quantencomputer noch nicht genug Rechenleistung haben, simuliert Javerzac-Galys Team derzeit auf speziellen Rechnern Quantencomputer für Modellierungen.
Die HLS FHNW plant, Ausbildungsinhalte aufzubauen, um einen Beitrag zur Ausbildung von Spezialistinnen Im Bereich der Anwendung von Quantencomputing zu leisten. Die Studierenden der HLS FHNW werden zu den ersten gehören, die im angewandten Quantencomputing für die Life Sciences ausgebildet werden.
Lancierung #HackLife❤
Die Erstausgabe des #HackLife❤ HLS FHNW brachte 2022 erstmals Teilnehmer*innen und Mentor*innen aus der Industrie zusammen, um reale Life Sciences-Herausforderungen im Gesundheitswesen mittels KI und Quantencomputing zu lösen. Die Aufgaben reichten von der Segmentierung von Krebsläsionen in CT-Bildern bis zur Vorhersage von digitalen Zwillingen in verschiedenen Anwendungsbereichen.
Bild: Brainstorming während des HackLife 2022 Hackathons auf dem Campus Muttenz
Bildquelle: Clément Javerzac
Künstliche Intelligenz und Quantencomputing sind von grosser Bedeutung für die menschliche Gesundheit und für eine werteorientierte Gesundheitsversorgung. Sie ermöglichen ganz neue Lösungswege, um Herausforderungen in der Prävention, in der Diagnostik und im Bereich der personalisierten Therapeutika anzugehen. Um erste kreative und innovative Lösungen zu finden, organisierte die HLS FHNW den ersten #HackLife❤ und brachte weltweit führende Expert*innen aus dem Quantencomputing-Bereich und dem Gesundheitswesen aus Industrie und Wissenschaft mit Life Sciences-Fachleuten zusammen. Diese Mentor*innen leiteten ihre Teams dabei an, mittels KI und maschinellen Lernens Lösungen für Herausforderungen in der Arzneimittelentdeckung und -entwicklung, Pharmakovigilanz, digitalen Integration von klinischen Daten, Vorhersage von Pandemien, Radiologie und Robotik zu erforschen.
uptownBasel, ein internationales Kompetenzzentrum für die Industrie 4.0, unterstützte diesen kreativen Event der HLS FHNW. «Neben den grossen Schritten sind auch die kleinen von zentraler Bedeutung, um eine vielversprechende Technologie voranzubringen. Die Ideen, welche die #HackLife❤-Teams innerhalb kürzester Zeit entwickelt haben, sind beeindruckend!», so Hans-Jörg Fankhauser, Innovation Scout und Gründer von uptown Basel.
«Es war grossartig zu sehen, wie viel Spaß es den Teilnehmer*innen machte, reale Herausforderungen mittels verschiedenster digitaler Werkzeuge zu lösen. Der Event war ein voller Erfolg,» sagen die beiden Mitorganisatoren Prof. Dr. Enkelejda Miho und Prof. Dr. Clément Javerzac-Galy begeistert.
#HackLife❤ 2023 ist bereits in Planung!
Die Hochschule für Musik Basel FHNW lässt sich hören und sehen
Transformation und Entwicklung für stets zeitgemässe, optimierte bis hin zu auch avantgardistischen Ausbildungs-, Forschungs- und Organisationsformen prägen die Hochschule für Musik Basel FHNW seit der Gründung der Musik-Akademie Basel vor mehr als 150 Jahren. In kontinuierlicher Wechselwirkung mit den beruflichen Erfordernissen des Konzert- und Kulturmarktes und der rasanten Weiterentwicklung der Musik selbst und ihrer künstlerischen Erscheinungs-, Ausdrucks- und Vermittlungsformen hat unsere Bildungsinstitution immer Impulse aufgenommen und gleichzeitig Neuerungen, zuweilen gar weltweit marktbildend, initiieren können. Dies sowohl im Bereich der Alten Musik als auch in Teilen der Neuen Musik. Die Pflege dieser Haltung macht uns auch angesichts der aktuellen Entwicklungen langfristig zukunftsfähig.
Wechsel in den Leitungspositionen; neue Führungsmodelle
Mit Georges Starobinski, Thomas Drescher und Bernhard Ley sind drei langjährige Leiter der Institute Klassik, Schola Cantorum Basiliensis und Jazz mit Beginn Herbstsemester 2022 in Pension gegangen.
Die Übergabe der Verantwortlichkeiten wurde langfristig vorbereitet und hat mit dem Projekt HELO (Hochschulentwicklung/Lernende Organisation) Möglichkeiten geschaffen, um die Chancen der Weiterentwicklung, die sich durch Austritte in Leitungspositionen eröffnen, optimal vorzubereiten und strategisch zu nutzen, das Knowhow der scheidenden Wissensträger zu sichern und eine Entwicklung hin zu verbesserten Modellen von Führung und Zusammenarbeit zu ermöglichen.
In einer Serie von Strategiemeetings und -workshops konnte so für die Schola Cantorum Basiliensis ein neues kollaboratives Leitungsmodell implementiert werden. Für das Institut Jazz wurde auf Basis der seit der Institutsgründung vorbereiteten Veränderungen eine neue Institutsleiterin gewählt, während die Konzeption einer optimierten Organisationsform des Instituts Klassik, des grössten und heterogensten der drei Institute, noch im Gange ist. Darüber hinaus wird die Struktur der Hochschule für Musik Basel als Ganzes auf ihre Funktionalität hin beleuchtet und hinsichtlich des Zusammenwirkens zwischen Instituten, Fachbereichen sowie den Verantwortlichen der Leistungsaufträge überprüft.
Neue Angebote in der Lehre
Mit der Studienrichtung «Music and Research» startet im Herbstsemester 2023 ein neuer für die Weiterentwicklung der künstlerischen Ausbildungen wichtiger Studiengang, der Studierende anspricht, welche Forschung als zentralen Teil ihres künstlerischen Profils begreifen. Kern des Studiums ist die Arbeit an einem eigenen künstlerisch-wissenschaftlichen und marktfähigen, also praxisorientierten Forschungsprojekt, begleitet von Mentor*innen. Flankierend zur Projektarbeit besuchen die Studierenden Lehrveranstaltungen zu künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsmethoden, in Musikwissenschaft, wissenschaftlichem Schreiben, Musikästhetik und Forschungsmanagement.
In Entwicklung und Vorbereitung befindet sich auch ein für die nachhaltige Zukunftssicherung bedeutender Studiengang mit dem Arbeitstitel «Musik und Szene/Theater» für disziplin-übergreifende Kunstformen. Der Studiengang ist die Zukunft bildende Antwort der Hochschule für Musik Basel FHNW auf die zunehmend vom Musikmarkt eingeforderte Professionalisierung interdisziplinären Arbeitens wie auch der szenisch-performativen Skills im Kontext des Musiktheaterschaffens und des Kulturmarktes insgesamt.
Neue Räume für sich wandelnde Angebote
Die Musik-Akademie Basel wird ihre Infrastruktur am historischen Standort in den nächsten Jahren sanieren, erweitern und mit einer Salle Modulable ergänzen müssen. Im Rahmen eines Wettbewerbs in Form eines selektiven Studienauftrags mit dem Titel «MAB Campus 2040» hat ein unabhängiges Beurteilungsgremium mit dem Beitrag von Architecture Club ein überzeugendes Gesamtkonzept zur Weiterbearbeitung empfohlen. Die Sanierungsarbeiten an diversen Gebäuden sind dringend notwendig; mit dem Erweiterungsbau wird eine strategische Lücke geschlossen, da er den gestellten Anforderungen sich ändernder performativer und interdisziplinärer Kunstformen entsprechen kann. Dank der von Beginn an konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Kantonsbaumeister, dem Denkmalpfleger sowie mit Immobilien Basel-Stadt und den Verantwortlichen der Fachhochschule Nordwestschweiz, sind die Voraussetzungen für eine optimale Umsetzung dieses Projektes gegeben.
Im Projekt RESIST loteten Studierende neue performative Konzepte aus. Foto: Hans-Peter Huser
Strategische Kooperationen und Highlights
In den letzten Jahren hat sich die philosophische Reflexion über Musik zu einer verzweigten Debatte verdichtet, die über die akademische Forschung hinaus die künstlerische Produktion im Musikmarkt sowie die Institutionen der Musikrezeption erfasst und transformiert hat. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich Musik heute als Kunst begreifen lässt. Dank des neu eingerichteten Fonds der Vera Oeri-Stiftung zur Förderung der Forschung an der Hochschule für Musik Basel FHNW konnte zusammen mit der Universität Basel eine gemeinsame Forschungsstelle Musikphilosophie eingerichtet werden, die sich diesem Fragenkomplex widmen und dessen Erkenntnisse in gemeinsamen Veranstaltungen von Lehre und Forschung erfahrbar machen wird.
Mit RESIST, einem Kooperationsprojekt zwischen dem Theater Basel und den Hochschulen für Musik und für Gestaltung und Kunst Basel FHNW haben Studierende der Institute Klassik, Jazz und Schola Cantorum Basiliensis neue performative Konzepte ausgelotet und während rund 14 Tagen auf der Kleinen Bühne des Theaters präsentiert. Das Bühnenbild entwickelten Studierende der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW. Solche, auch öffentlichkeitswirksamen Projekte eröffnen Studierenden und Dozierenden gleichermassen zusätzliche Möglichkeiten neue Impulse und Erfahrungen für die Gestaltung ihrer weiteren künstlerischen Arbeit und ihrer beruflichen Zukunft aufzunehmen.
Im SNF-Projekt vicentino21 erforscht die Schola Cantorum Basiliensis das berühmt-berüchtigte Traktat des Nicola Vicentino aus dem Jahr 1555 in dem er u.a. eine Unterteilung der Oktave in bis zu 36 Tonschritten propagierte. Eine digitale Edition mit Übersetzung, Kommentar und praktischer Erkundung ist in Arbeit. Anlässlich eines Symposiums im November haben die Forscher*innen ihre Erkenntnisse zur Diskussion gestellt.
Die Neuentwicklung des historischen Instruments Serpentino unter Anwendung innovativer Methoden aus Bio- und Fluid- Engineering bot Anlass für ein weiteres Symposium, bei dem nebst der Vermittlung aktueller Erkenntnisse aus der Musikwissenschaft und der Organologie auch die vielfältige Verwendung von historischen Instrumenten in der Worldmusic, der Improvisation und im Jazz hörbar gemacht wurde.
Preise und Auszeichnungen
Der Prix Credit Suisse Jeunes Solistes für das Jahr 2023 ging Ende 2022 an das Streichquartett Atenea Quartet.
Alle ersten drei Preise des Orpheus Chamber Music Competition gingen 2022 an Ensembles der Hochschule für Musik Basel FHNW: das Spirea-Quartett, das Trio Chagall und das Trio Zeitgeist.
Alba Esteban Muñoz, Masterstudentin am Institut Jazz, schaffte den Sprung in das Orchestre des Jeunes de l’ONJ, das französische Jugendjazzorchester. Alumna Song Yi Jeon wurde als Protégée der weltweit ausgeschriebenen Rolex Mentors and Protégés Initiative auserwählt und wird 2023/2024 durch Dianne Reeves mentoriert.
Gabriele Lucherini und Giulio Padoin gewinnen den ersten Preis und den Publikumspreis des "Internationalen Van Wassenaer Wettbewerbs".
Alberto Gaspardo, Susanna Soffiantini, Giulia Ricci und Giulio de Nardo gewinnen den ersten, zweiten und dritten Preis des "20. Orgelwettbewerb um den Paul-Hofhaimer-Preis der Landeshauptstadt Innsbruck".
Nicolas Aubin gewinnt den ersten Preis sowie den Sonderpreis des Internationalen Cembalofestivals in Tallinn (Estland) und den Sonderpreis des Vivat Curlandia! Festival für Alte Musik in Bauska (Lettland) des "Sigismundus Lauxmin International Harpsichord Contest 2022".
Matthieu Michel, Dozent am Institut Jazz, erhielt von der französischen Académie du Jazz den Prix du Musicien européen. Gleich zwei Dozierende am Institut Jazz, Brad Mehldau und Ambrose Akinmusire, wurden für einen - beziehungsweise im Fall von Brad Mehldau gleich für zwei - Grammys nominiert.
Francesco Corti, Dozent an der Schola Cantorum Basiliensis, erhält einen Diapason d’or de l’année 2022 für seine Einspielung der acht grossen Suiten von Händel. - Wir gratulieren herzlich all unseren Studierenden, Alumni und Dozierenden!
Wissen. Können. Zukunft bilden. Die Pädagogische Hochschule der Nordwestschweiz
Berufseinstieg und Berufseinführung sind in der Professionalisierung zentral. Die gemeinsame Verantwortung für die Ausbildung sowie die systematische und wirkungsvolle Verbindung des Lernorts Schule und des Lernorts Hochschule ist daher entscheidend.
Der Berufseinstieg – eine wichtige Phase
Der Berufseinstieg ist eine prägende Phase in der Berufsbiografie einer Lehrperson. Mit dem Berufsanfang sind unvergessliche, herausfordernde und schöne Momente verbunden. Es gilt, vielen Erwartungen gerecht zu werden. Die Lehrpersonen stehen vor einem spannenden und anspruchsvollen Übergang. Mit den Praktika und dem Partnerschuljahr sind die Studierenden der PH FHNW gut auf den Start in den Schulalltag vorbereitet.
Darüber hinaus bietet die PH FHNW weitere Unterstützungsangebote für den Berufseinstieg: Seit Sommer 2022 ist eine neue Website online, auf der in Fallvignetten sorgsam ausgewähltes Material angeboten wird, um Ursachen von herausfordernden Situationen zu verstehen und Handlungsmöglichkeiten im Schulalltag sichtbar zu machen. Darüber hinaus wird nach einem Pilotprojekt das Angebot «Planungstage LoS – Lehrpersonen organisieren ihren Schulstart» zu einer Planungswoche ausgebaut.
Neu bietet die PH FHNW mit «BachelorPlus» und «MasterPlus» neben dem Quereinstieg Studienvarianten an, in denen Studierende bereits im letzten Drittel ihrer Ausbildung in den Beruf starten. Kern dieser Studienvarianten ist ein professionell und systematisch begleiteter Berufseinstieg. Schule und PH FHNW sorgen dabei gemeinsam und kooperativ für eine gelingende Professionalisierung durch passende Anstellungs- und Studienbedingungen.
Jährliche Durchführung des Bachelorstudiengangs Logopädie an der PH FHNW
Die Pädagogische Hochschule FHNW begegnet dem Mangel an Logopäd*innen. Ab dem Studienjahr 2023/24 startet der Studiengang an der PH FHNW neu jährlich mit 30 Plätzen. In den letzten Jahren meldeten sich an der PH FHNW auf Studienjahresbeginn jeweils durchschnittlich 40 Studierende auf 30 Studienplätze an. Während der Anmeldephase musste deshalb eine Warteliste geführt werden. Deshalb geht die PH FHNW davon aus, dass eine Nachfrage nach einem jährlichen Angebot besteht. Für Studieninteressierte ist das Logopädiestudium an der PH FHNW besonders attraktiv, weil es in einem interdisziplinären Kontext angesiedelt ist, der für die individuellen Berufsbiografien und die zukünftige interprofessionelle Zusammenarbeit beispielsweise mit Lehrpersonen von hoher Relevanz ist.
«Ich würde sofort wieder Lehrer*in werden!»
Das Infovideo «Beruf mit Klasse» der PH FHNW gibt authentische Einblicke in Beruf, Studium und Praktika. Praxislehrpersonen der PH stellen ihre Schulstufe vor und zwei PH-Studierende bieten Einblick in Lehrveranstaltungen, in das studentische Arbeiten und Leben, Praktika und Reflexionsseminare. Das Video stellt Beruf, Studium und Praktika ausführlich vor und bewirbt so den attraktiven Lehrberuf und das Studium an der PH FHNW gleichermassen.
Das gut 6-minütige Infovideo sowie eine konzentrierte Kurzversion (3 Minuten) bieten einen Blick hinter die Kulissen und informieren mit sympathischen, authentischen Protagonist*innen und einem dynamischen Filmstil.
Überfachliche Kompetenzen: Podcast und Dossier erarbeitet
Spätestens seit der Einführung des Lehrplans 21 gehört es zum verbindlichen Auftrag der Lehrpersonen, neben den fachlichen auch die überfachlichen Kompetenzen in allen drei Zyklen und in allen Fachbereichen zu unterstützen. 15 Deutschschweizer Kantone – darunter auch die vier Trägerkantone der PH FHNW – haben bei der PH FHNW deshalb gemeinsam ein Dossier und einen Podcast in Auftrag gegeben, um Lehrpersonen aller drei Zyklen mit praxisnahen Ideen zu unterstützen. Die erarbeiteten Materialien liegen nun vor.
Schulleitungsmonitor Schweiz
Schulleitungen spielen eine grosse Rolle für die Organisation und Entwicklung von Schulen. Gleichzeitig gab es kaum kantonsübergreifende Erkenntnisse zu dieser zentralen Position. Um dies zu ändern, wurde der Schulleitungsmonitor Schweiz ins Leben gerufen und die erste grossflächige Befragung von Schulleitungen in der Schweiz durchgeführt. Der Schulleitungsmonitor ist ein Kooperationsprojekt der PH FHNW, dem Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH und der Conférence latine des chefs d'établissements de la scolarité obligatoire CLACESO.
Die vollständigen Ergebnisse sind kostenlos online verfügbar und fliessen auch in die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsangebote für (angehende) Schulleiter*innen an der PH FHNW ein.
Bereits jetzt ist die PH FHNW in diesem Bereich gut aufgestellt. Der CAS Schulleitung wurde 2021 ausgebaut und bietet neu Platz für 75 Absolvent*innen pro Jahr. Zudem ist es möglich den CAS Schulleitung zu einem Weiterbildungsmaster MAS «Changemanagement im Bildungsbereich» zu erweitern. Weiter bietet die PH FHNW den CAS «Schulentwicklung und pädagogische wirksame Schulführung» an. Dieses Programm richtet sich auch an Lehrpersonen, die ihre Kompetenzen rund um die Führung und Entwicklung einer Bildungsorganisation erweitern möchten und ev. zu einem späteren Zeitpunkt (weitergehende) Schulleitungsfunktionen übernehmen möchten.
Innovativ, praxisorientiert und vernetzt
Nachhaltigkeit, «Future Skills» und Soziale Arbeit im Kontext von Krieg und Katastrophen, das waren Themen, die die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW im Jahr 2022 beschäftigten. Sie forschte und entwickelte Lösungsansätze zu gesellschaftsrelevanten Fragestellungen. Im Herbst erschien das neu konzipierte Fachmagazin «Soziale Innovation».
Ausbildung
Im Bereich Ausbildung war das Jahr geprägt von Weiterentwicklungen der Studiengänge, der Frage nach «Future Skills» der Professionellen der Sozialen Arbeit, von Austausch und Vernetzungen sowie von der Auseinandersetzung mit der Rolle der Soziale Arbeit im Kontext von Katastrophen.
Soziale Arbeit im Kontext von Katastrophen und Konflikten: Krieg in der Ukraine
Eine Veranstaltungsreihe im Frühlingssemester reagierte auf den Kriegsbeginn in der Ukraine. Sie bot Studierenden und weiteren Interessierten eine Gelegenheit, den Krieg in der Ukraine einzuordnen und erste Antworten auf die Frage zu erhalten, welchen Handlungsauftrag sich Soziale Arbeit im Rahmen von kriegerischen Auseinandersetzungen zuschreibt. Die Veranstaltungsreihe ordnete den Krieg in der Ukraine historisch ein, thematisiert die Arbeit mit Vertriebenen und Geflüchteten in der Schweiz und wendet sich schliesslich dem Verständnis von Sozialer Arbeit im Kontext von Katastrophen (disaster social work) und Nachkriegsgesellschaften zu.
Sommer School 2022: «Sustainability and Social Work – Sustainable Social Work?»
Ein Blick über die Grenzen ermöglichte die Sommer School 2022. Diese bot vom 7. bis 10. Juni 2022 eine Plattform für internationalen Austausch und Vernetzung von rund 50 Bachelor- und Master-Studierende sowie Fachpersonen der Sozialen Arbeit aus Deutschland, England, Finnland und der Schweiz zum Thema «Sustainability and Social Work – Sustainable Social Work?».
Praxisforum 2022: Future Skills für die Soziale Arbeit von morgen
Welche Fähigkeiten brauchen Professionelle der Sozialen Arbeit in zehn und mehr Jahren? Gesellschaftliche Umbrüche, ökologische Herausforderungen und digitalisierungsgetriebene Entwicklungen führen zu einem raschen Wandel. Es scheint immer weniger möglich, aus der Vergangenheit heraus auf die Zukunft zu schliessen. Welche Skills - z.B. Lernkompetenz, ethische Kompetenz oder Innovationskompetenz - befähigen uns als Verantwortliche in Praxis und Hochschule, die Zukunft der Sozialen Arbeit zu gestalten? Auf diese Fragen gingen Vertreter*innen der Praxisorganisationen und Mitarbeitende der Hochschule am Praxisforum 2022 ein.
Recos feiert das 30-jährige Jubiläum
RECOS, die Konföderation der Hochschulen des Sozialwesens in der Region, bei der die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Mitglied ist, feierte in diesem Jahr das 30-jährige Jubiläum. Die Feier fand anlässlich des Fachtags im Dezember 2022 an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW in Muttenz statt. In diesem Jahr stand die Frage nach «Chancen und Herausforderungen grenzüberschreitender Sozialer Arbeit» im Fokus. Die Hochschulen der Sozialen Arbeit der Nordwestschweiz, Südbadens und des Elsass vermitteln seit vielen Jahren erfolgreich, in gemeinsam organisierten und durchgeführten Lehrveranstaltungen Studierenden der Sozialen Arbeit Kenntnisse über den politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Kontext der Nachbarländer sowie über die aktuellen Herausforderungen für die Soziale Arbeit.
Forschung & Dienstleistung
Die Hochschule beschäftigt sich in der Forschung und Dienstleistung mit gesellschaftsrelevanten Fragstellungen. Sie entwickelt innovative, praxisrelevante Lösungen mit Praxisvertreter*innen und Adressat*innen – regional, national und international.
Wenn Praxis, Forschung und Politik zusammenarbeiten
Ein Team der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW hat über viele Jahre hinweg ein bosnisches Netzwerk mit Vertretungen aus Politik, Universität und der staatlichen wie zivilgesellschaftlichen Praxis darin begleitet, einen kollaborativen, transdisziplinären Sozialplanungszyklus zum Thema Straffälligkeit von Jugendlichen exemplarisch durchzuführen. Das transdisziplinäre Vorgehen zeichnet sich dadurch aus, dass Praxis, Forschung und Politik gemeinsam an Lösungen für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen arbeiten. 2022 wurden innovative Massnahmen wie Weiterbildungsprogramme zur Stärkung der Kompetenz für die Arbeit mit Jugendlichen oder Präventionsworkshops an Schulen in der Pilotregion Lukavac angeboten, die auf sehr gute Resonanz stiessen. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass durch solche kooperativen Vorgehensweisen im herausfordernden Kontext von Bosnien und Herzegowina nachhaltige Innovationen im sozialen Sektor möglich werden.
Wenn durch die Kombination von Daten neues Wissen entsteht
Im Rahmen der Studie «Social Inequalities and Hospitalisations in Switzerland» (SIHOS) hat ein Team der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW soziale Daten mit medizinischen Daten aus nationalen Erhebungen des Bundesamts für Statistik (BFS) verknüpft. Anhand dieser neuen Datenbasis konnte für die Schweiz zum ersten Mal gezeigt werden, dass bestimmte soziale Gruppen ein erhöhtes Risiko für Spitalaufenthalte aufgrund chronischer Erkrankungen aufweisen. Auch bei der Aufenthaltsdauer im Spital, bei ungeplanten Wiedereintritten sowie beim Übertritt älterer Personen nach einem Aufenthalt im Akutspital in ein Pflegeheim wurden Unterschiede zwischen sozialen Gruppen festgestellt. Die Studienergebnisse weisen auf die Notwendigkeit hin, die soziale Betreuung innerhalb des Gesundheitswesens zu stärken und auszubauen sowie das Gesundheits- und Sozialsystem besser aufeinander abzustimmen.
Projekt «Zäme wohne» wird mit dem Prix Printemps ausgezeichnet
Das Projekt «Zäme wohne», das von der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW begleitet wurde, erhielt im März 2022 den Prix Printemps. Das Projekt macht in einer Wohngemeinschaft möglich, was in der Schweiz nur selten der Fall ist: Dass Menschen mit einer kognitiven Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen – nicht in einer Heiminstitution untergebracht zu sein sondern selbst zu bestimmen, wo und mit wem sie wohnen.
Soziale Innovation – neue Fachzeitschrift veröffentlicht
Was braucht es, damit soziale Innovationen gelingen? Und wo sind aktuelle soziale Innovationen zu finden? In frischem Layout widmet sich die Zeitschrift «Soziale Innovation» der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW diesen Fragen. Die Zeitschrift erschien im September 2022 und kann hier bestellt werden: soziale-innovation-fhnw.ch/fachzeitschrift/
Weiterbildung
Im Bereich Weiterbildung hat die Hochschule zwei neue, praxisrelevante CAS-Programme entwickelt, die das vielfältige Weiterbildungsportfolio der Hochschule ergänzen.
CAS-Programm Altersarbeit als soziales Feld
Das CAS-Programm Altersarbeit als soziales Feld trägt in innovativer Weise zur Vertiefung und Schärfung des Arbeits- und Berufsfeldes der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen sowie zur weiteren Professionalisierung der Sozialen Altersarbeit bei. Denn aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und der im Rahmen der Bevölkerungsstruktur grösser gewordenen Gruppe älterer und sehr alter Menschen kommt dem Thema des Alterns und des Alters immer mehr gesellschaftliche Bedeutung zu.s
CAS-Programm SPF - Sozialpädagogische*r Familienbegleiter*in
Das neu konzipierte CAS-Programm Sozialpädagogische*r Familienbegleiter*in bietet Professionellen aus der Sozialen Arbeit sowie Psychologie und Pädagogik die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Zertifikatlehrgangs Wissen und Kompetenzen im Bereich aufsuchender Sozialer Arbeit in und mit Familien in systematischer Weise anzueignen und zu vertiefen.
Das Jahr 2022 war geprägt von einer grossen Aufbruchsstimmung an der Hochschule für Technik FHNW:
- Mit grossem Erfolg ist ein interdisziplinäres Studierendenteam zum (simulierten) Mars aufgebrochen.
- Die Chance zu einem Aufbruch in ein neues Leben bietet neu das Projekt Integral: Qualifizierte Geflüchtete werden mit gezielten Brücken- und Vorbereitungsangeboten für ein Studium an der Hochschule für Technik FHNW unterstützt. In ihre Karriere aufgebrochen sind die ersten Bachelorabsolvierenden in Data Science der Schweiz.
- Mit neuen Angeboten für Maturanden und Maturandinnen und neuen Weiterbildungslehrgängen ermöglicht die Hochschule für Technik FHNW zudem den Start in neue Wissenswelten.
Mission to Mars
Ein besonderes Highlight im Jahr 2022 war der Mars-Rover «Meyer-1», entwickelt von einem interdisziplinären Studierendenteam der Elektro- und Informationstechnik, Informatik und Maschinenbau.
Sie nahmen damit am jährlich stattfindenden Europäischen Rover Challenge teil, einem internationalen Weltraum-Robotik-Wettbewerb, bei dem sich der Marsroboter auf einem nachgebautem Stück Marsgelände Aufgaben wie Navigieren, Bodenproben sammeln und Stecker einstecken lösen musste.
Das erklärte Ziel des Teams war es, sich für die Finalrunde in Polen zu qualifizieren. Und das haben sie mit Bravour geschafft: Nicht nur haben sie die Vorrunde mit über 90 teilnehmenden Teams auf dem zweiten Platz abgeschlossen, sondern sie brillierten bei ihrer erstmaligen Teilnahme auch in der Finalrunde und durften sich über den sechsten Platz freuen.
Schweizweit erste Bachelorabschlüsse in Data Science
An der Diplomfeier 2022 konnten die ersten diplomierten Data Scientists, die 2019 ihr Studium in Angriff genommen haben, ihren Abschluss feiern. Die Hochschule für Technik FHNW reagierte bereits früh auf die erhöhte Nachfrage nach Datenprofis mit der Einführung des ersten Data-Science-Studiengangs der Schweiz auf Bachelor-Stufe. Das Studium zeichnet sich durch ein besonderes Lernkonzept aus: Die Studierenden gestalten ihr Studium selbständig und werden dabei fachlich und organisatorisch durch persönliche Coaches unterstützt. Klassische Vorlesungen sind hierbei passé.
Hochschulzugang für Geflüchtete
Mit dem Projekt «Integral» können sich qualifizierte geflüchtete Menschen mit gezielten Fördermassnahmen auf ein reguläres Studium an der FHNW vorbereiten. Im Herbst 2021 hat das Projekt einen Pilotversuch mit gezielten Brücken- und Vorbereitungsangeboten für fünf Geflüchtete gestartet.
Drei von ihnen haben nun im Sommer 2022 ein reguläres Studium an der Hochschule für Technik FHNW aufgenommen. Für das Herbstsemester 2022 konnten bereits 20 geflüchtete Menschen aus der Ukraine, der Türkei, Afghanistan, Iran und Jemen im Rahmen des Projekts ihr Vorbereitungsstudium starten.
Praxisintegriertes Bachelor-Studium PiBS
Maturanden und Maturandinnen mussten bislang ein Jahr Praxiserfahrung sammeln, bevor sie zu einem Studium an der Hochschule für Technik FHNW zugelassen wurden.
Mit dem praxisintegrierten Bachelor-Studium bietet die FHNW seit Herbstsemester 2022 neu die Möglichkeit, diese Erfahrung begleitend zum Studium zu sammeln: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen arbeiten während Ihrer Studienzeit zu rund 40 % bei einem Betrieb. Mit diesem Studienmodell ergänzen sich Praxis und Studium ideal – und Abwechslung im Alltag ist garantiert.
Neue Weiterbildungen: Daten, Bilder und Nachhaltigkeit
Die Hochschule für Technik FHNW bleibt auch mit den Weiterbildungen am Puls der Zeit. Die neue CAS-Angebote in den brandaktuellen Themenbereichen Deep Learning, Industrielle Bildverarbeitung sowie Digitalisierung und Nachhaltigkeit richten sich an Fachkräfte, die sich gezielt weiterentwickeln und ihr Unternehmen weiterbringen möchten.
Neue Leiterinnen für die Ausbildung und Forschung & Entwicklung
2022 brachte auch einige personelle Veränderungen in der Leitung der Hochschule für Technik FHNW: Prof. Dr. Ruth Schmitt und Prof. Dr. Doris Agotai haben 2022 die Leitung der Ausbildung respektive die Leitung des Bereichs Forschung und Entwicklung übernommen. Beide bringen einen breiten, praxisorientierten Erfahrungshorizont mit und sind erfolgreich in ihre neuen Aufgabengebiete gestartet.
Hochschule für Wirtschaft FHNW lanciert neue Studiengänge
Das Jahr 2022 war durch die Covid-Pandemie, den Krieg in der Ukraine und stagnierende Studierendenzahlen getrübt, aber trotzdem sehr produktiv: Neue Aus- und Weiterbildungen wurden lanciert und bedeutende Forschungsresultate erzielt.
Hochschule
Die Hochschule für Wirtschaft hat ihre Führungsstruktur angepasst. Neu übernimmt für je zwei Jahre ein*e Institutsleiter*in Einsitz in das Management Board und vertritt die sechs Institute. Ziel der Anpassung: Die Institutsleitenden, als Leitende von Profit-Centern, sollen stärker in das MB integriert werden. Prof. Dr. Rolf Dornberger, Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik, wird diese Funktion bis Ende August 2024 ausüben.
Prof. Dr. Rolf Dornberger, Leiter Institut für Wirtschaftsinformatik
Ausbildung
Für den Herbst 2023 wurde der neue Studiengang Bachelor of Science in Business Artificial Intelligence bewilligt. Weitere Studiengänge auf Bachelor- und Masterstufe sind in Planung.
Im Februar 2022 konnten in Brugg-Windisch erstmals Studierende der Bachelor-Studiengänge Betriebsökonomie und International Management bereits im Februar ihr Studium beginnen. Dieses Angebot richtet sich vor allem an junge Menschen, die nach der Berufsmatura die Rekrutenschule absolvieren oder reisen, jedoch nicht ein ganzes Jahr verlieren möchten.
Ausserdem wurde ein neues Kombi-Studienmodell für Teilzeitstudierende im Studiengang Betriebsökonomie lanciert. Dieses Modell mit nur einem Präsenztag pro Woche soll eine noch bessere Vereinbarkeit von Studium und Arbeitstätigkeit ermöglichen.
Erfolg an den SwissSkills
An den SwissSkills, den Berufsmeisterschaften der Schweiz, konnte sich der FHNW Wirtschaftsinformatikstudent Angelo Ramos zusammen mit einem Kollegen für die Endrunde im Teil Entrepreneurship qualifizieren. Mit der Idee von medizinischen Tests für den Heimgebrauch schaffte es Angelo auf den respektablen fünften Platz.
SwissSkills 2022
International
2022 wurde das fünfte International Student Project der Hochschule für Wirtschaft flügge: HOLATAM. Der Fokus dieses Projekts liegt auf den Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Produktion und Verbrauch in Lateinamerika. Die erste Reise soll 2023 angetreten werden. Die langjährigen Projekte insight China, connectUS, Focus India und exploreASEAN konnten 2022 ebenfalls wieder in die entsprechenden Regionen reisen.
Unter den internationalen Besuchern der Hochschule für Wirtschaft war auch eine hochrangige Delegation aus Vietnam. Mit der Expertengruppe unter der Leitung von Nguyen Trong Nghia, Vorsitzender der Kommission für Information, Wissenschaft und Bildung, wurde über Bildungsinnovationen im Kontext der Digitalisierung gesprochen.
Delegation aus Vietnam zu Besuch an der HSW in Olten
Weiterbildung
2022 wurden 9 neue CAS in das Angebot der Weiterbildung aufgenommen: Von Agile Interessensvertretung der Arbeitnehmenden (in Kooperation mit Angestellte Schweiz), OP-Management (in Kooperation mit der Vereinigung für leitendes OP-Personal und OP-Management LOPS) über Sustainable Finance (in Kooperation mit der Basler Kantonalbank) bis Innovation und Entrepreneurship. Besonders gefragt waren Weiterbildungsangebote in den Bereichen Cybersecurity, Digitales Marketing oder Sustainable Finance.
Weiterbildung in Geschichte und Politik
Der Krieg in der Ukraine verunsicherte auch Studierende und Mitarbeitende der Hochschule für Wirtschaft FHNW. Dozent und Osteuropakenner Marcel Hirsiger rief in kürzester Zeit mehrere gut besuchte Veranstaltungen ins Leben, um die Geschichte und Hintergründe der Geschehnisse auszuleuchten.
Forschung
Im Herbst konnte das von den Hochschulen für Wirtschaft und Technik gemeinsam geleitete EU-Projekt GEIGER inhaltlich erfolgreich abgeschlossen werden. «GEIGER» bietet Cybersicherheit und Datenschutz für Klein- und Mikrounternehmen. Neben einer Toolbox, die es KMU erlaubt, das eigene Risiko von Cyber-Angriffen selbst zu beurteilen, wurde ein Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramm für Laien entwickelt, das inzwischen als Standard in die Lernendenausbildung integriert wurde. Das Projekt wird in ein Startup überführt und ist Ausgangsbasis für weitere Forschungsprojekte an der FHNW.
Das Projekt «GEIGER» bietet Cybersicherheit und Datenschutz für Klein- und Mikrounternehmen
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit war Thema zahlreicher Projekte. So wurde beispielsweise die Swiss Sustainability Challenge SSC 2022 bereits zum siebten Mal durchgeführt. Dieser Innovationswettbewerb unterstützt Projekte, die einen Beitrag zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit leisten.
Zum ersten Mal durchgeführt wurde das hochschulübergreifende Lehrmodul «Die United Nations Sustainable Development Goals und die Schweiz: Problemstellungen, Auswirkungen und Lösungsansätze», das bei Studierenden und Dozierenden der verschiedenen Hochschulen grossen Anklang fand.
Ausserdem laufen weitere Projekte etwa zur nachhaltigen Betriebsführung und Reduktion materieller Abfälle im Gastronomiebereich, Zucht von Insekten als Tierfutter bis Nachhaltigkeit im Personalmanagement.